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Schauspielerin Karin Baal ist im Alter von 84 Jahren in Berlin gestorben. Bildrechte: picture alliance / Photopress Mueller/Ralf Mueller | Ralf Mueller

Deutsche Antwort auf Brigitte BardotBekannt aus "Die Halbstarken": Schauspielerin Karin Baal ist tot

02. Dezember 2024, 09:01 Uhr

Die Schauspielerin Karin Baal ist tot. Sie sei am Dienstag (26.11.) im Alter von 84 Jahren in Berlin gestorben, teilten ihre Kinder der Deutschen Presse-Agentur mit.

Sie hat eine Generation geprägt und wird unvergessen bleiben. Sie reißt ein riesiges Loch - nicht nur in unserer Familie, sondern in Berlin und ganz Deutschland.

Karin Baals Kinder Therese Lohner und Thomas Baal | dpa

Geboren wurde sie 1940 in Berlin, später begann sie eine Ausbildung zur Modezeichnerin. In den 1950er Jahren ist sie mit dem Film "Die Halbstarken" bekanntgeworden. Der Schwarz-Weiß-Film erzählt von mehreren jungen Menschen im Berlin der Nachkriegszeit, von ihren Lebensumständen und kriminellen Machenschaften. Als sie für den Film engagiert wurde, war sie selbst noch ein Teenager.

Karin Baal und Horst Buchholz im Film "Die Halbstarken" von 1956. Bildrechte: picture alliance

Unter Hunderten Bewerberinnen wurde sie schließlich für den Film engagiert, in dem auch Horst Buchholz mitspielte. Karin Baal übernahm die weibliche Hauptrolle der Sissy. Der Film wurde ein Klassiker des deutschen Nachkriegskinos - und die Schauspielerin später als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot gefeiert.

Auftritte in Edgar-Wallace-Filmen

Karin Baal war danach in etlichen Filmen und Serien zu sehen. Dazu gehören "Das Mädchen Rosemarie", "Wir Kellerkinder" und "Die junge Sünderin". Sie spielte auch in Edgar-Wallace-Filmen mit und in Rainer Werner Fassbinders "Berlin Alexanderplatz". Rollen hatte sie auch in Serien wie "Liebling Kreuzberg" und "Schwarzwaldklinik". Auch in TV-Krimis - etwa im "Tatort" - war sie öfter zu sehen.

Preis fürs Lebenswerk

Im Jahr 2018 wurde Karin Baal für ihr Lebenswerk mit dem erstmals verliehenen Götz-George-Preis geehrt. Die Stiftung würdigte sie damals als "großartige Schauspielerin und bewundernswerte Frau."

Sie öffne sich schonungslos und mit berührender Hingabe ihren Figuren und mache dadurch auch feinste Nuancen ihrer großen Gefühlsskala sichtbar, hieß es damals.

Armin Rohde gratuliert Karin Baal zum Götz-George-Preis. (Archiv 2018) Bildrechte: picture alliance/dpa | Jörg Carstensen

Liebe zu Berlin

Die Schauspielerin lebte bis zuletzt in Berlin. Auf Bildern aus den vergangenen Jahren sah man Karin Baal im Rollstuhl. Aber auch wenn sie im hohen Alter immer wieder über einen Umzug etwa zur Tochter nach Wien nachdachte, lebte sie bis zuletzt in Berlin, wie ihre Tochter Therese Lohner sagte. "Sie hat Berlin zu sehr geliebt und wollte unbedingt in ihrem geliebten Charlottenburg bleiben."

Quellen und weiterführende Links

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 30. November 2024 | 17:15 Uhr