Im Alter von 88 Jahren gestorbenFranzösischer Schauspieler Alain Delon ist tot
Die Filmwelt trauert um einen der ganz Großen. Die Nachrichtenagentur AFP zitiert seine Kinder, wonach der französische Schauspieler Alain Delon im Alter von 88 Jahren gestorben ist. In seinem Haus südlich von Paris soll er "friedlich eingeschlafen" sein.
Die Angehörigen baten darum, dass "in diesem äußerst schmerzhaften Moment der Trauer" ihre Privatsphäre respektiert werde.
Ein Leben im Rampenlicht
Die Karriere des in Sceaux bei Paris geborenen Delons startete wie ein Paukenschlag. Mit "Nur die Sonne war Zeuge" gelang ihm im Alter von 25 Jahren der internationale Durchbruch.
Als Leinwandmörder und Ganove spielte sich Delon im Laufe der Jahre in die Herzen der Zuschauer.
In mehr als 80 Filmen hat Delon vor der Kamera gestanden. Es entstanden Meisterwerke wie "Borsalino", in dem er an der Seite von Jean-Paul Belmondo spielte, "Der Leopard" des renommierten Regisseurs Luchino Visconti oder "Clan der Sizilianer", in dem er einen eiskalten Verführer spielt.
Zum Höhepunkt seiner Karriere wurden die 60er- und 70er-Jahre. Insbesondere mit dem Erotikthriller "Der Swimmingpool" und "Der Panther" konnte er sein Image als charismatischer und geheimnisvoller Schauspieler festigen.
1998 beendete Alain Delon seine Kinokarriere und trat von nun an, nur noch in französischen Fernsehfilmen auf. Eine Rückkehr auf die Leinwand sollte 2008 folgen, als es den Machern der Asterix-Filme gelang, ihn für die Rolle als Julius Caesar zu rekrutieren.
Zuletzt war Alain Delon 2019 in "Toute ressemblance" ("Disclaimer") auf der Kinoleinwand zu sehen. Im selben Jahr wurde er in Cannes mit der Ehrenpalme für sein Lebenswerk ausgezeichnet.
Privates Glück
1958 lernte der damals 33-jährige Alain Delon die deutsch-französische Schauspielerin Romy Schneider bei Dreharbeiten kennen. Die Liebe zwischen den beiden entbrannte schnell. Romy zog zu Alain nach Paris, die Verlobung sollte folgen - dann die Trennung. Bis 1963 waren Delon und Schneider liiert. Trotz Trennung, blieben sie einander lebenslang freundschaftlich verbunden. 1969 trafen sie in "Swimmingpool" noch einmal auf der Leinwand aufeinander.
Nicht nur seine Beziehung zu Romy Schneider, auch seine restlichen Liebschaften füllten die Seiten der Boulevard-Medien. 1987 lernte Delon das niederländischen Model Rosalie van Breemen kennen. Bis 2002 waren sie liiert, bekamen gemeinsam zwei Kinder. Seit der Trennung lebte der Schauspieler vorwiegend alleine.
Schlaganfälle und Sterbehilfe
2019 erlitt Delon einen Schlaganfall, von dem er sich nie ganz erholte. Als Konsequenz zog er sich zuletzt aus der Öffentlichkeit zurück. Ein letztes Mal sah man den Schauspieler 2021 auf der Beerdigung von Jean-Paul Belmondo.
Alain Delon äußerte 2022 den Wunsch nach einem selbstbestimmten Lebensende und bat um Sterbehilfe in der Schweiz, deren Staatsbürgerschaft er unter anderen besaß. Im Zuge dessen brach ein öffentlicher Streit zwischen seinen Kindern aus, wie und wo ihr Vater behandelt werden sollte.
Alain Delon hinterlässt seine drei Kinder Alain Fabien, Anouchka, Anthony und seinen Hund Loubo.
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 18. August 2024 | 17:15 Uhr