Isaak tritt beim Eurovision Song Contest - Das deutsche Finale 2024 auf.
Überraschender Gewinner: Isaak sichert sich das ESC-Ticket nach Malmö. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa Pool | Christoph Soeder

So tickt unser Star für Malmö Isaak fährt für Deutschland zum ESC

22. April 2024, 18:23 Uhr

Bricht er den Null-Punkte-Fluch?

Es steht fest: Isaak hat das Ticket für den Eurovision Song Contest in Malmö gewonnen. Mit seinem Song "Always On The Run" vertritt der 28-Jährige am 11. Mai Deutschland im ESC-Finale.

Isaak: Kopf-an-Kopf-Rennen mit diesem Konkurrenten

Es war ein Abend der großen Emotionen: Neun Acts traten gegeneinander an, doch am Ende setzte sich Isaak mit seinem Pop-Song gegen die Konkurrenz durch. Von den Zuschauern gab es für "Always On The Run" Standing Ovations, seine Frau Loreen weinte im Publikum vor Freude.

Für Isaak kam der Sieg überraschend. Noch vor Bekanntgabe der Punkte verriet er Moderatorin Barbara Schöneberger unverblümt: "Ich scheiß' mich ein vor Aufregung."

Isaak lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Max Mutzke, der für viele als Favorit galt. Doch am Ende hieß es: 12 Punkte für Isaak - von Jury und Publikum! Für Max Mutzke und seinen Song "Forever Strong" reichte es nur für Platz zwei.

ESC-Vorentscheid, Voting erklärt: Acht internationale Jurys aus Spanien, Litauen, der Schweiz, Österreich, Großbritannien, Schweden, Kroatien und Island beurteilen die Acts nach dem ESC-Wertungssystem. Heißt: Es können die Punkte 1 bis 12, ohne die Punktzahl 7, 9 und 11 vergeben werden.

Die Votings der Jury-Mitglieder werden mit den Punkten aus dem Publikums-Voting (Stimmen via Anruf, SMS oder Online-Abstimmung) addiert.

Max Mutzke tritt beim Eurovision Song Contest - Das deutsche Finale 2024 auf.
Max Mutzke sicherte sich 2004 beim ESC in Istanbul den achten Platz. 20 Jahre später wollte er nochmal für Deutschland an den Start gehen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Christoph Soeder

Die Platzierungen im Überblick:

  1. Isaak - "Always on the run"
  2. Max Mutzke - "Forever strong"
  3. Ryk - "Oh Boy"
  4. Bodine Monet Galant - "Tears like rain"
  5. Galant - "Katze"
  6. Marie Reim - "Naiv"
  7. NinetyNine - "Love on a budget"
  8. Floryan - "Scars"
  9. Leona - "Undream you"

Isaak "Ich war 100 Prozent bei mir"

In den Wochen vorm Vorentscheid blendete der Musiker alles um sich herum aus. Nur die Musik zählte. "Ich war 100 Prozent bei mir", sagte er im Anschluss an seinen Sieg beim ESC-Vorentscheid.

Vielleicht ist das sein Erfolgsgeheimnis. Seinen Sieg erklärt er sich jedenfalls so: "Vielleicht war es die Ruhe, die ich mir bewahrt habe." 

Isaak
Isaak überraschte nicht nur mit seinem Song, sondern auch mit seiner lockeren und bodenständigen Art. Bildrechte: picture alliance/dpa | Christoph Soeder

Von der Straßenmusik zum ESC

Für Isaak Guderian (so sein voller Name) stand schon mit zwölf Jahren fest: Er möchte eines Tages Sänger werden. Kein Plan B, kein doppelter Boden.

Bereits während seiner Schulzeit machte er Straßenmusik, nachdem er sich selbst Gitarre, Klavier, Ukulele und Schlagzeug beigebracht hatte. 2011 nahm er mit 15 Jahren an der Castingshow "X Faktor" teil. Zehn Jahre später gewann er die Talentshow "Show your Talent". 

So tickt Isaak privat

Doch wo Licht ist, fällt auch Schatten. Der Weg zur Erfüllung seines Traums war nicht immer einfach. Darum geht es auch in seinem emotionsgeladenen Gewinner-Song "Always On The Run". Licht und Schatten, Freude und Trauer, Selbstzweifel und Selbstvertrauen liegen eben oft eng beisammen.

Musik ist der einzige Zufluchtsort, bei dem ich so sein kann wie ich bin. Hier ist alles erlaubt. Keine Schubladen, kein System, keine Ordnung.

Issak Eurovision.de

Der aus dem ostwestfälischen Espelkamp stammende Sänger ist verheiratet, seine Frau Loreen kennt er noch aus Kindertagen. Zusammen haben die beiden zwei Kinder.

Barbara Schöneberger: "Wir können nicht Letzter werden"

Ob Deutschland mit Isaak und "Always On The Run" den Null-Punkte-Fluch der vergangenen Jahre brechen kann? Das wird sich zeigen. Die deutsche ESC-Gesamtbilanz sieht, gemessen an den Platzierungen der letzten Jahre, eher mau aus. 2023 landete der deutsche Vertreter "Lord of the Lost" auf dem letzten Platz.

Moderatorin Barbara Schöneberger zeigte sich beim Vorentscheid trotzdem kämpferisch - auf gewohnt humorvolle Art. "Wir können nicht Letzter werden – wir sind in der Pisa-Studie schon Letzter."

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 17. Februar 2024 | 17:15 Uhr

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