Debütroman der Schauspielerin Caroline Peters schreibt Hommage an ihre Mutter
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20. Oktober 2024, 18:50 Uhr
Als Kommissarin Sophie Haas hat sie in "Mord mit Aussicht" die Eifel unsicher gemacht, in "Der Vorname" debattiert sie mit ihrer Familie, welche Namen für ein Kind gesellschaftlich akzeptabel sind. Jetzt hat sich die Schauspielerin Caroline Peters in neues Terrain gewagt - mit ihrem Debütroman "Ein anderes Leben".
Zwischen Fiktion und Realität
Caroline Peters erzählt die Geschichte von Hanna, einer Frau, die in den 70er- und 80er-Jahren hintereinander drei ihrer Studienfreunde heiratet und von jedem eine Tochter bekommt. Hanna ist eine Frau, die zwischen den Erwartungen ihrer Familie und den eigenen Ansprüchen ihren Platz sucht. Jahre nach Hannas Tod blickt ihre jüngste Tochter auf das Leben ihrer Mutter zurück.
Ich wollte eine dreimal geschiedene Mutter an der Spitze der Romankonstruktion, weil mich interessierte, was mit einer Familie passiert, wenn die Mutter versucht, sich zum Zentrum zu machen. In vielen Familien aus den 50ern und 60ern ist der Vater der Mittelpunkt, aber bei drei Vätern geht das nicht mehr.
Es geht um eine Mutter-Tochter-Beziehung, um Geschichten zwischen Eltern und Kindern, die sich ums nachträgliche Verstehen und Verzeihen drehen, vor allem aber geht es ums Erinnern. "Ein anderes Leben" ist mehr als ein fiktives Werk, eher eine Hommage an die verstorbene Mutter von Caroline Peters - Johanne Peters.
Reise in die Vergangenheit
Doch autobiografisch ist das Buch nicht, wie Peters im BRISANT-Interview betont, lediglich die im Buch genannten Daten seien es: "Sie war keineswegs drei Mal verheiratet und hatte keine drei Kinder. Und ich bin auch nicht in so einem großen, komplexen Gebiet, was man heute Patchwork nennt, aufgewachsen."
Caroline Peters Mutter ist früh gestorben, ihr Vater in hohem Alter. Die Erzählung spiegelt Fragen wider, die sich die Schauspielerin nach dem Tod ihrer Eltern stellte. "Mich beschäftigte eher, wer meine Eltern waren, nachdem ich mich von ihnen gelöst hatte. Darüber wusste ich wenig, und das erschien mir seltsam. Als hätte ich in einer Dimension gelebt, in der meine Mutter nur als Mutter existiert hat und sonst nicht", erzählt sie im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Die Hanna, der sich Peters in ihrem Buch widmet, sei die Person, die ihre Mutter gerne gewesen wäre - deshalb auch der Titel des Buches "Ein anderes Leben". Sie wollte erkunden, warum Johanne Peters nicht diese Person war.
Eine Hommage an Mama
Während der Corona-Pandemie hat sich Caroline Peters an das Schreiben von literarischen Werken gewagt. Für sie eine Möglichkeit, ihre Mutter zu ehren und gleichzeitig ihre eigene Vergangenheit und Geschichte zu verarbeiten.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 18. Oktober 2024 | 17:15 Uhr