Ein Feuerwerk am Nachthimmel.
Silvester steht bevor. Also auch wieder Böllerei und viele Raketen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Feuerwerk-Verbotszonen Silvester 2023: Hier gibt es ein Böllerverbot

31. Dezember 2023, 17:24 Uhr

Inhalt des Artikels:

In den Corona-Jahren mussten Freunde des Feuerwerks auf ihr Hobby verzichten, doch diese Zeit ist vorbei. Auch zum Jahreswechsel 2023/2024 werden viele wieder ordentlich böllern. Doch Vorsicht: Nicht überall ist es erlaubt!

Welche Städte Böllerverbotszonen eingerichet haben, haben wir hier in einer Auswahl zusammengestellt:

Bayern

In München gilt zum Jahreswechsel 2023/2024 ein Feuerwerksverbot in Teilen der Altstadt sowie ein Böllerverbot innerhalb der Umweltzonen des Mittleren Rings.

In Regensburg und in Augsburg wird es dieses Jahr wieder ein Böllerverbot in der Innenstadt geben.

In Nürnberg gilt ein Böllerverbot rund um die Burg, sogar das Mitführen von Feuerwerk ist dort verboten - und wird von einem Sicherheitsdienst kontrolliert.

Baden-Württemberg

Stuttgart wird zum Jahreswechsel 2023/2024 wieder Böller und Raketen aus der zentralen Innenstadt verbannen - so wie schon im vergangenen Jahr. So auch in den historischen Altstädten von Konstanz und Ravensburg.

Auch in Tübingens Altstadt darf wieder nicht geböllert werden. Wer sich nicht daran hält, muss mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro rechnen. In Reutlingen gibt es ein kommunales Böllerverbot.

Berlin

Trotz der massiven Ausschreitungen in der Silvesternacht 2022/2023 in Berlin will der Senat Böllern nicht flächendeckend verbieten. Üblicherweise gibt es in Berlin drei Böller-Verbotszonen: auf dem Alexanderplatz, im sogenannten Steinmetzkiez in Schöneberg nahe der Pallasstraße und rund um das Gefängnis in Alt-Moabit.

Ein Verbot von Pyrotechnik gilt traditionell auch für die Silvesterfeier am Brandenburger Tor.

Brandenburg

In Brandenburg sind bislang keine besonderen Verbotszonen veröffentlicht worden, die über das ohnehin verbotene Zünden von Pyrotechnik in der Nähe von Tankstellen, Krankenhäusern, Kirchen und Co. hinausgehen. Die Entscheidung darüber liegt bei den Städten und Kommunen.

Bremen

In Bremen ist Feuerwerk im historischen Schnoorviertel, rund um das Rathaus sowie an der Schlachte verboten, in Bremerhaven rund um den Zoo am Meer, um die Tiere vor zu viel Stress zu schützen.

Hamburg

Rund um die Hamburger Binnenalster und auf dem Rathausmarkt wird Feuerwerk verboten. Dort sind nur Wunderkerzen und Knallerbsen zugelassen. Weitere Verbotszonen werde es nach Angaben des Innensenators nicht geben.

Hessen

Mit dem Ende der Weihnachtsfeiertage haben sich auch die Städte in Hessen auf den bevorstehenden Jahreswechsel mit Raketen und anderen Feuerwerkskörpern vorbereitet. In vielen Innenstädten ist das auch in diesem Jahr verboten, etwa zum Schutz historischer Bauwerke und Altstädte.

In Frankfurt sind Feuerwerk und Böller auf dem Eisernen Steg verboten. In Kassel gelten die üblichen Verbote in der Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Altenheimen und ähnlichen Orten. In Fulda besteht ein Feuerwerksverbot in der gesamten Altstadt. In Marburg ist wegen erhöhter Brandgefahr in der Oberstadt mit ihren Fachwerkhäusern das Abfeuern von Raketen und Böllern grundsätzlich verboten.

Mecklenburg-Vorpommern

Da an der Ostsee viele Reetdach-Häuser stehen, ist in einigen Ostseebädern kein Feuerwerk erlaubt - das gilt auch für den Landkreis Rostock.

Auch in anderen größeren Städten und viel besuchten touristischen Orten in Mecklenburg-Vorpommern gelten klare Vorgaben für das Abbrennen von Silvester-Feuerwerk. In Schwerin ist das Abfeuern beispielsweise 150 Meter rund um brandgefährdete Objekte verboten. Dazu zählen etwa reetgedeckte Häuser, Holzlager und Tankstellen.

Niedersachsen

Böllern ist in den historischen Altstädten von Hildesheim, Hameln und Goslar nicht erlaubt. Göttingen, Lüneburg, Hannover, Hildesheim, Celle und Hameln halten ihre Innenstädte Pyro-frei. In Peine hat die Stadt aufgrund der Ausschreitungen vergangenes Jahr für die Südstadt ein Böllerverbot beschlossen.

Nordrhein-Westfalen

In der gesamten Düsseldorfer Altstadt gibt es auch dieses Jahr wieder ein Feuerwerks-Verbot. Die feuerwerksfreie Zone in Köln rund um den Dom wird dieses Jahr ausgeweitet auf die linksrheinische Seite. Dortmund geht dieses Jahr den entgegengesetzten Weg und verhängt nur auf dem Friedensplatz ein Böllerverbot. Aachen untersagt Feuerwerk auf und innerhalb des Grabenrings.

Rheinland-Pfalz

In der Landeshauptstadt Mainz gelten dieses Jahr dieselben Regeln, wie im vergangenen Jahr. Das bedeutet: Es gibt kein pauschales Feuerwerksverbot, aber eine Verbotszone in der Altstadt. in Trier gilt im Bereich Hauptmarkt ein Böllerverbot.

In Landau hieß es zu Beginn des Jahres noch, dass man über Feuerwerks-Verbotszonen nachdenke, diese Überlegungen wurden aber über den Haufen geworfen. Die einst geplante "Bannmeile" wird es also nicht geben.

Saarland

Im Saarland gibt es keine besonderen Feuerwerksverbotszonen. Der Gewerkschaft der Polizei (GdP) schwebt aufgrund der zahlreichen Einsätze im vergangenen Jahr sogar ein Verbot von privatem Feuerwerk vor.

Man könne nicht ausschließen, dass durch unsachgemäßen Gebrauch doch einmal was passiere, so die stellvertretende Landesvorsitzende der GdP im Saarland, Selina Krämer, im SWR.

Sachsen

Dieses Jahr planen sächsische Großstädte nach Angaben des MDR zum Jahreswechsel keine Feuerwerks-Verbotszonen. Stattdessen werde zu Rücksicht und zurückhaltendem Umgang mit Raketen und Knallern aufgerufen. Die Städte Leipzig, Dresden und Chemnitz verwiesen demnach auf die allgemeinen Regeln, die beim Umgang mit Silvesterknallern und Raketen gelten.

Im Landkreis Leipzig wird das strenger gehandhabt. So verbietet die Stadt Kitzscher das Böllern auf dem Markt. Auch Görlitz hat eine Verbotszone eingerichtet.

Sachsen-Anhalt

Da in Quedlinburg und Wernigerode viele denkmalgeschützte Fachwerkhäuser stehen, ist Feuerwerk auch dieses Jahr in (Teilen) der Innenstadt verboten. Gleiches gilt für Salzwedel, Stolberg, Werben und Tangermünde.

Schleswig-Holstein

In Lübeck ist das Böllern und Zündeln in der historischen Altstadt fast komplett verboten. Wo genau Verbote gelten, sehen Sie hier.

In den kreisfreien Städten KielFlensburg und Neumünster gibt es kein spezielles Abbrennverbot. 

Thüringen

Rund um die Heidecksburg in Rudolstadt und Schloss Friedenstein in Gotha war im vergangenen Jahr Feuerwerk tabu. Ebenso in Weimar zwischen Theaterplatz und Frauenplan - das ist auch in diesem Jahr voraussichtlich wieder so.

In der Altstadt von Mühlhausen soll zu Silvester kein Feuerwerk gezündet werden, das hat der Stadtrat schon im Juli 2023 entschieden. Das unkontrollierte Abbrennen von Feuerwerkskörpern, zum Teil unter Einfluss von alkoholischen oder anderen berauschenden Mitteln, sei eine große Gefahr für die unter Denkmalschutz stehende historische Altstadt, so die Bürgermeisterin.

Feuerwerkskörper auf einem Tisch
In den meisten Bundeländern wird es wieder Böllerverbotszonen geben. (Symbolbild) Bildrechte: imago images/Christian Ohde

Wichtige Grundsätze beim Böllern

Unabhängig davon gilt in ganz Deutschland: In unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden darf keine Pyrotechnik abgebrannt werden, also nicht geböllert oder Raketen gezündet werden (§ 23 Abs. 1 der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz).

Bundesverband Pyrotechnik gegen Verbote

Feuerwehr, Polizei, Umweltverbände, Tierschützer und viele Ärzte sprechen sich für ein dauerhaftes Böllerverbot aus - allein um schwere Verletzungen durch unsachgemäßen Gebrauch oder illegale Böller zu vermeiden und um Mensch, Tier und Umwelt nicht mit lauter Knallerei, Müll und Feinstaub zu belasten.

Der Bundesverband Pyrotechnik, ein Zusammenschluss von Profi- und Hobby-Feuerwerkern, argumentiert dagegen, ein Verbot vor der eigenen Haustür oder im Garten entlaste kaum die Krankenhäuser. Der größte Teil der Verletzungen in den Notaufnahmen sei auf Alkoholkonsum und entsprechende Konflikte zurückzuführen.

Der Städte- und Gemeindebund verweist auf die lange Tradition, mit Feuerwerk das neue Jahr zu begrüßen, appelliert aber an "die Vernunft" des Einzelnen.

Der Inhaber eines Feuerwerksgeschäfts sortiert sein Sortiment
Das Geschäft mit Pyrotechnik boomt - zum Leidwesen von Umweltschützern und Ärzten. Bildrechte: picture alliance/dpa/Marijan Murat

Welches Feuerwerk ist in Deutschland erlaubt?

Nicht jedes Feuerwerk darf in Deutschland gezündet werden. Wer sich illegale Knaller aus dem Ausland besorgt, riskiert eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Feuerwerkskörper über einen Onlineshop bestellt oder selbst im Ausland erworben und nach Deutschland eingeführt worden sind.

Ob ein Feuerwerkskörper gemäß der EU-Richtlinien legal ist, kann man an der CE-Kennzeichnung erkennen: Das ist die vierstellige Nummer 0589. Wenn diese vier Ziffern auf dem Knallkörper vorhanden sind, können Verbraucher sicher sein, dass der Knallkörper gemäß dem Sprengstoffgesetz (SprengG) geprüft und zertifiziert worden ist.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | BRISANT Classix | 29. Dezember 2023 | 18:10 Uhr

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