U-Haft beendet Marius Borg Høiby auf freiem Fuß
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27. November 2024, 19:04 Uhr
Der Sohn der norwegischen Kronprinzessin Mette-Marit ist nach einer Woche Untersuchungshaft wieder auf freiem Fuß. Die Polizei in Oslo entschied, keine weitere U-Haft für Marius Borg Høiby zu beantragen. Derzeit bestehe keine Gefahr mehr, dass Beweismittel beseitigt werden könnten, teilte Strafverfolger Andreas Kruszewski mit.
Ermittlungen ausgeweitet
Gleichzeitig gab die Polizei bekannt, dass Ermittlungen wegen eines weiteren möglichen Sexualdelikts aufgenommen worden seien. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Laut Kruszewski wurde Høiby zudem mit einem Besuchsverbot für zwei Frauen belegt.
Der 27-Jährige war am vergangenen Mittwoch für eine Woche in Untersuchungshaft genommen worden. Zuvor waren neue Vorwürfe über zwei mutmaßliche Sexualdelikte bekannt geworden - es sind die bislang schwersten Anschuldigungen gegen ihn.
Marius Borg Høiby...
...ist das älteste der drei Kinder von Mette-Marit. Er stammt aus einer früheren Beziehung der Prinzessin, wuchs aber bei ihr und ihrem Ehemann Kronprinz Haakon auf.
Zusammen mit Thronfolger Haakon hat Mette-Marit zwei weitere Kinder, die Erbprinzessin Ingrid Alexandra und den Prinzen Sverre Magnus.
Høiby gehört zwar zur Königsfamilie, trägt aber keinen Prinzentitel und ist auch kein offizielles Mitglied des norwegischen Königshauses.
U-Haft mit Besuchsverbot
Konkret geht es um sexuellen Umgang ohne Geschlechtsverkehr mit einer Frau, die nicht in der Lage gewesen sein soll, sich der Handlung zu widersetzen. Wie Strafverfolger Kruszewski am vergangenen Mittwoch mitteilte, wird Høiby ein zweites Sexualdelikt dieser Art vorgeworfen. Das Osloer Bezirksgericht hatte daraufhin entschieden, Høiby für eine Woche in Untersuchungshaft zu nehmen, verbunden mit einem Brief- und Besuchsverbot.
Alkohol, Drogen, psychische Probleme
Mette-Marits Sohn war Anfang August erstmals wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung festgenommen und einen Tag später wieder freigelassen worden. In einer schriftlichen Stellungnahme räumte er damals ein, unter dem Einfluss von Alkohol und Kokain gegen seine damalige Freundin gewalttätig geworden zu sein und Gegenstände in ihrer Wohnung zerstört zu haben. Außerdem gab er an, seit längerem mit psychischen Problemen und Drogenmissbrauch zu kämpfen. Seitdem wurden die Anschuldigungen gegen ihn mehrfach erweitert, unter anderem um den Vorwurf des Missbrauchs in engen Beziehungen zu mehreren früheren Partnerinnen.
Keine Anklage erhoben
Wichtig im Fall Høiby ist, dass es sich bisher bei allen Vorwürfen gegen ihn um Anschuldigungen handelt - in keinem der Punkte wurde bisher Anklage erhoben. Høibys Verteidiger Øyvind Bratlien sagte dem Rundfunksender NRK, dass Høiby die meisten Anklagepunkte bestreite. Er habe lediglich einen Fall von Körperverletzung, einen Fall von Sachbeschädigung und eine Drohung zugegeben.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
afp
dpa
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 27. November 2024 | 17:15 Uhr