73 Jahre verheiratet Wahre Liebe? Die Lovestory von Queen Elizabeth Prinz Philip
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12. September 2024, 09:36 Uhr
Vor mehr als 75 Jahren gaben sich Queen Elizabeth und Prinz Philip am 20. November 1947 das Jawort. Doch ihre Liebesgeschichte begann schon früher. Zunächst war es die Queen, die ein Auge auf den fünf Jahre älteren Philip geworfen hatte. Für die Ehe mit der künftigen Königin von Großbritannien musste der schmucke Kadett reichlich zurückstecken, wurde über die Jahre aber zu ihrer größten Stütze. Besonders privat begegneten sich die beiden stets auf Augenhöhe.
Aller guten Dinge sind Drei - so zumindest war es bei Königin Elizabeth II. und Prinz Philip in Sachen Liebe. Denn auf den ersten Blick ist der Funke zwischen den beiden nicht übergesprungen. Und das ist nicht verwunderlich. Das erste Mal kreuzten sich ihre Wege anlässlich einer Hochzeit im Jahr 1934, das zweite Mal bei der Krönung von Elizabeths Vater im Jahr 1937. Mit acht und elf Jahren war Elizabeth für die Liebe eindeutig zu jung.
Junge Elizabeth verliebt sich in schmucken Kadetten
Das sah zwei Jahre später, als sich die beiden anlässlich eines Besuchs der königlichen Familie am Royal Naval College in Dartmouth erneut begegneten, schon ganz anders aus.
Während König George VI. und Königin Elizabeth ihre Termine absolvierten, war es Prinz Philips Aufgabe, Elizabeth und ihre Schwester Margaret zu unterhalten. Dabei soll sich die damals dreizehnjährige Elizabeth Hals über Kopf in den schmucken, fünf Jahre älteren Kadetten Prinz Philip von Griechenland und Dänemark verguckt haben - übrigens ihr Cousin dritten Grades. Seitdem standen die beiden in regem Briefkontakt. Gelegentlich soll Philip sogar auf Schloss Windsor zu Besuch gewesen sein.
Familiäre Bedenken: Liebe mit Hindernissen
Bei Philip dauerte es länger, bis er für Elizabeth Gefühle entwickelte. Er machte Karriere bei der Marine und diente im Zweiten Weltkrieg. Als sich die beiden ihre Liebe gestanden, stieß das innerhalb ihrer Familie auf wenig Begeisterung.
König Georg VI. akzeptierte die Wahl seiner Tochter, Mutter Elizabeth hätte einen Mann aus ihrem Freundeskreis bevorzugt. Auch die königlichen Berater sahen Elizabeths Liaison eher kritisch. Zwar war Philip von adliger Herkunft - doch ohne Heimat und Königreich. Zudem gehörte er der griechisch-orthodoxen Kirche an.
Philips deutsche Wurzeln kamen kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs auch nicht gut an. Seine vier Schwestern waren mit deutschen Adligen verheiratet, denen Verbindungen zu Nationalsozialisten nachgesagt wurden. Und was mindestens genauso schwer wog: Philip brachte keinerlei Vermögen mit.
Dennoch setzte sich Elizabeth durch. Am 9. Juli 1947 wurde die Verlobung des Paares bekannt gegeben.
Liebesheirat mit gegenseitigen Zugeständnissen
Um der Mann an Elizabeths Seite zu sein, machte Philip einige Zugeständnisse: Er legte seine ausländischen royalen Titel ab, konvertierte von der griechisch-orthodoxen zur anglikanischen Kirche und wurde britischer Staatsbürger. In Anlehnung an den Mädchennamen seiner Mutter, nannte er sich fortan Philip Mountbatten. Als Elizabeth zur Königin gekrönt wurde, musste er sich außerdem von seiner Karriere bei der Royal Navy verabschieden.
Als Elizabeth und Philip am 20. November 1947 in der Londoner Westminster Abbey getraut wurden, kam auch die zukünftige Königin ihrem Liebsten einen entscheidenden Schritt entgegen. Ihrem Eheversprechen fügte sie bei, Philip als Ehefrau "zu gehorchen". Ein Bekenntnis, das unter Frauenrechtlerinnen für Empörung sorgte.
Von der Offiziersgattin zur Königin
Nach der Hochzeit lebte das junge Paar zunächst auch auf Malta. In dieser Zeit beschränkten sich Elizabeths Pflichten weitgehend auf die einer Offiziersgattin. Im Nachhinein soll es die glücklichste ihres Lebens gewesen sein.
Mit dem Tod ihres Vaters George VI. und Elizabeths Thronbesteigung im Jahr 1952 war die allerdings vorbei. Fortan fand das Familienleben unter den Augen der Öffentlichkeit statt und Prinz Philip wurde - zumindest offiziell - zur Nebenperson, immer zwei Schritte hinter der Königin.
Im Jahr 1948 kam mit Prinz Charles ihr erstes gemeinsames Kind zur Welt. Prinzessin Anne folgte im August 1950. Zehn Jahre später wurde Prinz Andrew geboren, im Jahr 1964 Prinz Edward.
Prinz Philip - Stärke und Fels der Queen
Königin Elizabeth II. und der Herzog von Edinburgh waren 73 Jahren verheiratet. Klar, dass es in einer so langen Ehe nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen gab. Bereits 1954 berichtete die Boulevard-Presse von einem Vorfall, bei dem die Königin einen Tennisschläger und Schuhe nach ihrem Mann geworfen haben soll. Einige Jahre soll Philip allein in Australien gelebt haben. Auch Affären mit anderen Frauen wurden ihm nachgesagt.
Alles Humbug? Anlässlich ihres 50. Hochzeitstages fand die Queen ausschließlich lobende Worte für ihren Mann.
Philip ist ganz einfach meine Stärke und mein Fels in all den Jahren. Ich selber, meine Familie und viele Länder schulden ihm eine größere Dankesschuld, als er je für sich reklamieren würde oder wir je begreifen können.
Er selbst sagte einst, er habe seine wichtigste Aufgabe als Ehemann der Königin stets darin gesehen, "ihr zu dienen, so gut ich konnte".
Disziplin und Verpflichtung dem anderen gegenüber
Wie es dem Paar gelang, eine solch lange und skandalfreie Ehe zu führen? Prinz Andrew glaubt darauf eine Antwort zu wissen. Um die vielen gemeinsamen Jahre zu meistern, gab es ihm zufolge ein Rezept: "Es geht mit Partnerschaft, Disziplin und einer Verpflichtung dem anderen gegenüber", behauptete er in einem Fernsehinterview.
"Dieses Unternehmen hatte als einziges Ziel, ein Leben lang zusammenzubleiben", so der Prinz weiter. Deshalb sei die Vorstellung von echter Romantik in einem königlichen Leben überzogen.
Gemeinsamer Humor als verbindendes Element
Enkel William sieht das Erfolgsrezept seiner Großeltern in etwas anderem begründet: nämlich in ihrem gemeinsamen Sinn für Humor. "Er bringt die Queen zum Lachen mit einigen der Dinge, die er sagt, und wie er sie sagt und auf das Leben schaut", verriet William im Jahr 2012 - und könnte damit Recht haben. Denn niemand anderem als Prinz Philip war es gestattet, die Queen mit Spitznamen wie "Kohlkopf" oder "Würstchen" zu necken.
Innige Küsse sah man die Queen und ihren Gatten in der Öffentlichkeit nie tauschen - der Etikette wegen. Ein verschwörerisches Lächeln hingegen oft.
Queen Elizabeth und Prinz Philip: Wieder vereint
2022 hätten die beiden ihren 75. Hochzeitstag gefeiert - da war Elizabeth wieder mit ihrer großen Liebe vereint. Am 19. September 2022 wurde die Queen neben Philip beigesetzt. Eine schlichte schwarze Marmorplatte mit der Inschrift "Elizabeth II. 1926-2022" und "Philip 1921-2021" bildet den endgültigen Schlusspunkt einer der größten Liebesgeschichten des 20./21. Jahrhunderts.
(Dieser Artikel wurde erstmals am 18.09.22 veröffentlicht und am 03.09.2023 aktualisiert.)
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 03. September 2023 | 17:15 Uhr