Reiche RoyalsBericht: König Charles profitiert vom Erbe Tausender Verstorbener
Es klingt wie eine Nachricht aus dem Mittelalter: Wer in Lancaster oder Cornwall stirbt und kein Testament oder keine Nachfahren hat, dessen Besitz geht direkt an die englische Krone. Eine nette Einnahmequelle für König Charles. "bona vacantia" heißt diese Regelung, die tatsächlich schon uralt ist - und heute immer noch in den beiden Herzogtümern gilt.
Kritiker der britischen Monarchie bringt das gerade wieder auf die Palme. Sie fordern ein Ende des Verfahrens.
Geht das Geld nur an wohltätige Zwecke?
In den vergangenen zehn Jahren sollen mit der "bona vacantia"-Regel Einnahmen von mehr als 70 Millionen Euro zusammengekommen sein, berichtet die englische Zeitung "The Guardian". Geld, das laut Buckingham Palast vor allem für wohltätige Zwecke gespendet wird.
Der "Guardian" schrieb aber jüngst, dass mit den "bona vacantia"-Einnahmen auch persönliche Immobilien des Königs renoviert wurden. Ob das als wohltätig gelten kann, bezweifeln viele.
Steuerbefreiuung für Lancaster und Cornwall
Auch das Herzogtum Cornwall, das traditionell vom Thronerben - aktuell also von Prinz William - verwaltet wird, profitiert von "bona vacantia"-Einnahmen. Und: Keines der Herzogtümer muss Körperschafts- oder Kapitalertragssteuer an den Staat zahlen. Auch das klingt ein bisschen nach Mittelalter.
Quellen und weiterführende Links:
BRISANT
dpa
The Guardian
Tagesschau
Wikipedia
Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 27. November 2023 | 17:15 Uhr