Commonwealth-Mitglieder Gegenwind für König Charles in Australien und Samoa?
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20. Oktober 2024, 18:13 Uhr
Es ist seine erste größere Auslandsreise seit seiner Krebsdiagnose: Der britische König Charles III. wird ab Freitag (18.10.) gemeinsam mit seiner Frau, Königin Camilla, die Commonwealth-Mitgliedsstaaten Australien und Samoa besuchen. Diese Reise ist seine erste nach Down Under, seit er im September 2022 König und damit gleichzeitig auch Staatsoberhaupt Australiens wurde.
Das Commonwealth...
...of Nations, kurz Commonwealth, ist ein freiwilliger Zusammenschluss von 56 unabhängigen Staaten, die größtenteils ehemalige Territorien des Britischen Weltreichs waren. An der Spitze steht als symbolisches Oberhaupt der britische Monarch, derzeit König Charles III.
Die Mitgliedstaaten haben keine rechtlichen Verpflichtungen, teilen aber gemeinsame Werte wie Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit.
Mit ziemlicher Sicherheit wird der Besuch des Königspaares auch dazu führen, dass in der ehemaligen Kolonie Australien wieder verstärkt über eine Loslösung vom Commonwealth und damit vom britischen Königshaus diskutiert wird.
Australien: Loslösung von der Krone?
Laut einem Bericht des "Daily Mirror" sollen sämtliche Regierungschefs der australischen Bundesstaaten eine Einladung zu einem Empfang mit dem König abgelehnt haben. Neben eingefleischten Republikanern protestieren auch Indigene gegen das Königshaus, das sie für Kolonialverbrechen in Australien mitverantwortlich machen. 1999 war eine Volksabstimmung über die Umwandlung Australiens in eine Republik knapp gescheitert.
In Samoa nimmt Charles ab kommenden Montag (21.10.) an einem Treffen der Regierungschefs der Commonwealth-Staaten teil. Er wird bei der Eröffnungsfeier die Delegationen aus 56 Ländern begrüßen und einen Empfang für die neuen Regierungschefs ausrichten.
Immer wieder Commonwealth-Diskussionen
Auch in Samoa könnte Charles mit den dunklen Kapiteln in der Geschichte des Vereinigten Königreiches konfrontiert werden: Beim Commonwealth-Gipfel 2022 in Ruanda hatte Charles seine "persönliche Trauer" über Verbindungen der Krone zur Sklaverei zum Ausdruck gebracht - auf Forderungen nach einer förmlichen Entschuldigung und finanziellen Entschädigungen war er aber nicht eingegangen.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
afp
Daily Mirror
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 15. Oktober 2024 | 17:15 Uhr