Einwohner und Touristen fliehen Santorini-Erdbeben: Was Touristen jetzt wissen müssen
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06. Februar 2025, 19:06 Uhr
Die Erde rund um die griechische Insel Santorini bebt - schon seit rund einer Woche. Rund 10.000 Menschen haben die Insel in den vergangenen Tagen wegen der Erdbeben (Seebeben) bereits verlassen. Jetzt hat das Auswärtige Amt (AA) seine Reise- und Sicherheitshinweise für Griechenland aktualisiert.
Informationen für Touristen vor Ort
Wie das AA mitteilt, werde mit weiteren Erdbeben und seismologischen Aktivitäten vor Ort gerechnet. Daher empfiehlt es Touristen und Reisenden vor Ort, sich von Küstenabschnitten fernzuhalten, an denen Erdrutschgefahr besteht.
Der griechische Katastrophenschutz schließt sich diesem Hinweis an und rät außerdem:
- Größere Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen zu vermeiden und keine verlassenen Gebäude zu betreten.
- Die Häfen von Ammoudi, Armeni, Korfou und den Alten Hafen von Fira nicht zu besuchen.
- Sichere Routen, sowohl innerhalb als auch außerhalb von Ortschaften zu wählen.
- Verlassene Küstengebiete sofort zu verlassen, da bei starken seismischen Erschütterungen Gefahr von Überschwemmungen bestehe.
- Verbote, Hinweisschilder und Warnungen, sowie Anweisungen von lokalen Behörden und Sicherheitskräften zu befolgen.
Santorini-Reisende können sich in der Krisenvorsorgeliste (ELEFAND) des Auswärtiges Amts registrieren. Es wird außerdem geraten, sich über die Medien, das Hotel und/oder Reiseleiter/-veranstalter über betroffene Gebiete zu informieren.
Ebenfalls wird Menschen vor Ort empfohlen, auf dem Smartphone die Option "Notfallbenachrichtigungen" zu aktivieren. So können per Push-Nachricht und SMS Mitteilungen der griechischen Behörden empfangen werden.
Der griechische Katastrophenschutz bietet außerdem Informationen zu Naturkatastrophen an - auch in deutscher Sprache.
Diese Rechte haben Pauschalurlauber vor Ort
Trotz aller Warnungen wurde bislang keine offizielle Reisewarnung ausgesprochen. (Stand 05.02.) Das könnte es Reisenden schwer machen, kostenfrei ihren Urlaub zu stornieren oder umzubuchen. Wichtig zu beachten: Angst allein reicht laut Rechtsprechung nicht aus, um eine Reise kostenlos abzubrechen oder zu reklamieren.
Reisekonzerne wie Tui, Dertour und Alltours teilen mit, dass die Lage und Experteneinschätzungen im Blick gehalten werden. Ohnehin seien zur aktuellen Zeit kaum deutsche Touristen vor Ort. Die Urlaubssaison auf Santorini beginne demnach erst im März - Pauschaltouristen gibt es zur aktuellen Wintersaison so gut wie keine.
Was gilt für Individualreisende?
Neben den oben genannten Sicherheitshinweisen des Auswärtigen Amtes haben Individualtouristen die Möglichkeit, die Insel zu verlassen. Einige Fluglinien und Reedereien haben zusätzliche Verbindungen eingerichtet, um die Menschen von Santorini zu holen. Fluggesellschaften wie Sky Express und Aegean Airlines fliegen aktuell von der Insel aufs Festland.
Ist Urlaub stornieren noch möglich?
Kostenloses Stornieren ist Pauschalreisenden nur möglich, wenn Naturkatastrophen das Urlaubsziel direkt betreffen und die Reise erheblich beeinträchtigt ist, um einen kostenfreien Rücktritt zu rechtfertigen. Außerdem muss ein unmittelbarer zeitlicher Zusammenhang zur Reise bestehen. Eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts ist ein Indiz für das Vorliegen solcher Umstände.
Wenn also unmittelbar vor Reiseantritt eine konkrete Reisewarnung des Auswärtigen Amts vorliegt, kann die Reise kostenlos storniert werden. Betroffene sollten sich vorab mit ihrem Reiseanbieter in Verbindung setzen. Sollte die Reise nicht unmittelbar bevorstehen, sollten die Entwicklungen vor Ort verfolgt werden.
So ist die Lage auf Santorini
Allein in den letzten drei Tagen wurden mehr als 200 Beben registriert. Das stärkste Beben ereignete sich am 4. Februar mit einer Stärke von 5,2.
Seismologen rechnen damit, dass ein schweres Hauptbeben noch bevorsteht. Auch vor Vulkanausbrüchen und Tsunamis wird gewarnt. Denkbar sei aber auch, dass die kleineren Erdbeben die Spannung abbauen und ein größeres Beben ausbleibt.
Dieses Thema im Programm: 05. Februar 2025 | 17:15 Uhr