Checkliste Das gehört in jede Reiseapotheke
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29. April 2024, 14:42 Uhr
Wer in den Urlaub fährt, sollte nicht nur an den Badeanzug und die Sonnencreme denken. Medikamente gegen Übelkeit oder Erste Hilfe bei Mückenstichen: Was gehört wirklich in die Reiseapotheke? Hier finden Sie eine ausführliche Checkliste - auch für die Reise mit Kind oder Baby.
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Für die Reiseapotheke gilt: Lieber zu viel mitnehmen als zu wenig. Und: Man sollte die Medikamente dabei haben, die auch in der Hausapotheke sind - bei denen man weiß, dass man sie verträgt.
Experten raten davon ab, fertige Reisesets in der Apotheke zu kaufen und empfehlen, lieber selbst die nötigen Mittel zusammenzustellen. Dann ist die Urlaubsapotheke individuell abgestimmt und im besten Fall sogar noch günstiger.
Von Urlaub und Reiseziel abhängig
Wichtig außerdem: Die Reiseapotheke muss auf die Art des Urlaubs abgestimmt sein. Für die Woche All-Inclusive sind andere Dinge notwendig als für zehn Tage Safari. Medikamente sollte man außerdem vor Urlaubsantritt kaufen.
Zwar sind die im Ausland manchmal günstiger, können dort aber auch gefälscht sein. Nimmt man alles von zu Hause mit, ist man auf der sicheren Seite. Nicht vergessen: Das Verfallsdatum überprüfen.
Diese Arzneimittel sollten im Urlaub dabei sein:
- Wundversorgung: Pflaster in verschiedenen Größen, steriles Verbandsmaterial, Schere, Pinzette sowie eine desinfizierende Wundsalbe. Auch Blasenpflaster sind immer eine gute Idee.
- Insektenstiche: Kühlendes Gel gegen Juckreiz oder ein sog. "Stichheiler", der mit Wärme arbeitet. Mittel mit dem Wirkstoff Deet schützen besonders gut vor Mücken und Insekten.
- Fieber: Fieberthermometer - am besten nicht aus Glas - und fiebersenkende Mittel.
- Durchfall und Verstopfung: Mittel mit Bisacodyl oder Natriumpicosulfat helfen schnell gegen Verstopfung und Völlegefühl, Präparate mit Makrogol oder Laktulose sind etwas sanfter. Wer in Europa Urlaub macht, muss für gewöhnlich nicht mit Durchfall rechnen. Für Reisen außerhalb der EU gehören Loperamid-Präparate und Elektrolytpulver ins Gepäck. Die stoppen den Durchfall und versorgen den Körper danach wieder mit den nötigen Nährstoffen.
- Erkältung: Abschwellendes Nasenspray und Ohrentropfen sind eine gute Idee, wenn man in den Urlaub fliegt oder Tauchen geht. Lutschtabletten gegen Halsschmerzen und Tropfen gegen trockene Augen (Klimaanlage!)
- Sonnenschutz: Sonnencreme mit ausreichendem Lichtschutzfaktor und After Sun Lotion, um die Haut zu beruhigen. Wer zu Mallorca-Akne neigt, sollte Emulgatoren, Fette und Duftstoffe in den Cremes meiden.
- Schmerzmittel: Medikamente mit Ibuprofen oder Paracetamol. Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) hemmt gleichzeitig die Blutgerinnung und kann deshalb zu Komplikationen, z.B. beim Dengue-Fieber führen.
- Sodbrennen: Antazida neutralisieren die Säure des Magensafts, helfen schnell und sind gut verträglich, pflanzliche Mittel können auch gegen andere Magenbeschwerden helfen. Im Zweifel hilft auch Küchennatron.
- Pilzinfektionen: Salbe oder Gel gegen Fußpilz, Zäpfchen gegen Scheidenpilz
- Verhütungsmittel bzw. Kondome
- Impfpass
- Notrufnummern: Weil die in anderen Ländern natürlich abweichen können, sollte man sich die entsprechenden Notrufnummern notieren und griffbereit haben.
Für chronisch Kranke gilt: Natürlich müssen die Medikamente mit in den Urlaub, die man zu Hause auch nehmen würde - und zwar in ausreichender Menge. Da beim Flug auch mal ein Koffer verloren gehen kann, gehört die Medizin ins Handgepäck. Bei längeren Reisen empfiehlt es sich, vorher noch mal ein Rezept einzulösen.
Fürs Reisen mit Kind
Im Urlaub mit Kindern oder Babys muss die Reiseapotheke natürlich ein wenig erweitert werden. Grundsätzlich gilt aber auch hier: Was ich zu Hause für den Ernstfall habe, kommt auch mit den Urlaub.
- Wundversorgung: Zusätzlich Desinfektionsmittel einpacken, das nicht brennt.
- Gegen Insektenstiche empfiehlt sich ein Moskitonetz für den Kinderwagen.
- Nasentropfen oder Nasenspray sind eine gute Idee, um den Druck bei Start oder Landung im Flugzeug auszugleichen, falls nötig. Stillen hilft ebenfalls.
- Hustensaft oder -tropfen, auch auf pflanzlicher Basis.
- Bei Reiseübelkeit kann ein Reisekaugummi helfen, für kleinere Kinder gibt es entsprechende Zäpfchen. Gegen Bauchschmerzen bei Blähungen gibt es entschäumende Mittel.
- Da die Haut von Kindern sehr empfindlich ist, sollte der Sonnenschutz extra stark sein (mindestens LPF 50+), auch ein Schutz für die Lippen ist wichtig.
- Fieber- und Schmerzzäpfchen. Zahnt das Kind gerade oder könnte im Urlaub damit beginnen, empfehlen sich Salben gegen Zahnungsbeschwerden.
- Beruhigungstee für Babys hilft bei Unruhe oder Schlafstörungen.
- Cremes/Salben gegen entzündete Haut im Windelbereich oder bei Pilzbefall
Checkliste zum Download
(Dieser Artikel wurde zum ersten Mal am 27.06.2021 veröffentlicht und zuletzt am 29.04.2024 aktualisiert.)
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 28. Juni 2021 | 17:35 Uhr