Touristen sitzen am Strand der Küstenstadt Porto Empedocle.
Getrübter Urlaub am Strand? Sizilien leidet unter einer verheerenden Dürre. Für fast eine Million Einwohner ist das Wasser streng rationiert. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Andrew Medichini

Hitze, Wassermangel,Trockenheit Italien: Dürrewarnung - was Sie jetzt beachten sollten

09. August 2024, 08:27 Uhr

Reisen nach Italien könnten jetzt für bestimmte Urlauber gefährlich werden, warnt das Auswärtige Amt: Vor allem der Süden des Landes ist von Dürre, Hitze und Wassermangel betroffen.

Alarmstufe rot auf Sizilien, orange in vielen weiteren Regionen

Insbesondere auf Sizilien herrscht aufgrund der aktuellen Wetterlage sowie ausbleibender Regenfälle bereits seit einiger Zeit erheblicher Wassermangel. Auf seiner Webseite spricht das Auswärtige Amt deshalb nun Dürre-Warnungen der Stufe rot für die Insel aus. Bei starker Hitze besteht Gesundheitsgefahr besonders für Kinder und ältere Menschen.

Für zahlreiche weitere Regionen warnt das Auswärtige Amt ebenfalls vor Dürre: Die zweithöchste Alarmstufe orange erhalten Marken, Latium, Umbrien, Abruzzen, Molise, Apulien, Kampanien, Kalabrien, Basilikata und Sardinien.

Die Wasserkrise - Auswirkungen auf Hotels?

Nach einem Jahr fast ohne Regen ist die Wasserkrise auf Sizilien extrem. Bereits im Februar wurde dort der Trockenheits-Notstand ausgerufen, der sich zunehmend verschlimmert. Es gibt lange Schlangen vor den öffentlich zugänglichen Wasserspendern.

Eine Wasserrationierung für den Tourismus? Offenbar kein Thema, die Hotelpools sind zumeist weiterhin gefüllt: Eine Einschränkung für Touristen wäre "Wahnsinn", warnt der Vorsitzende des sizilianischen Hotelverbands, Nico Torisi.

Falls das gebuchte Hotel wegen Wasserrationierungen die Duschzeiten einschränken muss, kann Urlaubern eine Entschädigung zustehen. Ebenso, wenn der Pool aus diesen Gründen leer bleibt.

 Ein Arbeiter füllt einen Wassertank bei dem Wasserversorgungsunternehmen der Stadt Agrigento, auf,
Viele Einwohner Siziliens sind aufgrund der Dürre auf Wassertanks angewiesen. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Andrew Medichini

Ätna: Vulkanausbruch und Tourismus

Wer eine Reise nach Sizilien gebucht hat, fragt sich möglicherweise auch, ob der Ausbruch des Ätna Folgen für die eigene Reise hat? Am Wochenende (4. August) hatte der Vulkan erneut Asche und Lava gespuckt, der Flughafen Catania musste Start und Landungen absagen.

Inzwischen wurden die Einschränkungen wieder aufgehoben, dennoch wird auch weiter vor Verspätungen und Streichungen gewarnt.

Dürrewarnung und Vulkan - reisen oder stornieren?

Flugreisende sollten sich trotz der Entspannung bei ihrer Airline oder auf der Homepage des Airports von Catania über die aktuelle Lage erkundigen.

Grundsätzlich können Pauschalreisende ihre Flüge nicht kostenfrei stornieren, wenn ihre Reise durch außergewöhnliche Umstände erheblich beeinträchtigt wird - dazu zählen schlechte Wetterverhältnisse, Streik von Dritten (z.B. von Fluglotsen), Terrorwarnungen, Naturkatastrophen oder Vogelschlag.

Ein automatisches Rücktrittsrecht gibt es bei einer Alarmstufe wie der Dürrewarnung für Individualreisende in der Regel ebenfalls nicht. Ist vor Ort Ihre Unterkunft in diesem Zusammenhang nicht erreichbar, haben Sie möglicherweise Chancen.

Falls Sie die Reise aufgrund der Umstände lieber gar nicht antreten möchten, lohnt sich unter Umständen trotzdem eine Nachfrage beim Hotel bzw. Vermieter.

Mitunter ist eine kostenlose Umbuchung, eine günstigere Stornorate oder ein Gutschein möglich - ein Anrecht darauf haben Urlauber aber nicht.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 07. August 2024 | 17:15 Uhr

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