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Einfache TippsSchwimmen lernen - So geht's

18. Mai 2025, 19:22 Uhr

Schwimmkurse sind begehrt und haben teilweise lange Wartelisten. Wie kann man sein Kind oder sich selbst am besten vorbereiten, wenn man schwimmen lernen will?

Wie lernt man am besten schwimmen?

Der Satz: Heute lernen wir schwimmen, hat wohl ausgedient.

Wichtig ist, dass das Element Wasser als solches kennengelernt wird und man sich darin wohlfühlt. Spielerische Formen unter Aufsicht mit Freunden und Verwandten sind hier häufig am geeignetsten.

Damit Kinder keine Angst vor Wasser entwickeln, sollten sie mit dem nassen Element so früh wie möglich in Berührung kommen.

Die Wassergewöhnung kann in der Badewanne, in der Dusche und bei Babyschwimmkursen stattfinden.

Schwimmen lernen ist keine Frage des Alters. Beginnen sollte man mit der Wassergewöhnung. Bildrechte: IMAGO / Funke Foto Services | Frank Oppitz

In welchem Alter sollte schwimmen gelernt werden?

Eine klare Altersempfehlung für das Schwimmenlernen gibt es nicht, dafür ist jeder Mensch zu verschieden. Einige Kinder sind geschickter als andere, manche haben Angst vor Wasser. Die DLRG gibt zur Orientierung den Beginn der Schwimmausbildung mit 5 Jahren an.

Grundsätzlich ist niemand zu jung oder zu alt zum Schwimmenlernen. Wichtig ist lediglich, dass man es auch lernen möchte. Das größte Hemmnis beim Schwimmen lernen ist nämlich der Kopf, denn grundsätzlich sagt der Überlebensinstinkt: Geh nicht ins Wasser, das ist gefährlich!

Wenn man bereit ist, an dieser Angst zu arbeiten, ist man den ersten Schritt des Weges schon gegangen.

Beachtet werden sollte auch: Kinder unter drei Jahren können sich beim Hinfallen ins Wasser oftmals noch nicht selbst wieder aufrichten. Sie können in knietiefem Wasser oder sogar in Pfützen ertrinken. Daher ist besondere Wachsamkeit nötig, wenn im und am Wasser gespielt wird.

Wie lange dauert es, schwimmen zu lernen?

Natürlich ist Schwimmenlernen eine sehr individuelle Angelegenheit.

Als Richtwert rechnen Schulen bei einem 8-jährigen Kind mit mindestens 30 Unterrichtseinheiten in einer Länge von 45 Minuten, bis das Kind sicher schwimmen kann.

Die DLRG rät, auch nach dem Schwimmunterricht in der Schule nicht davon auszugehen, dass die Kinder zwingend gute Schwimmer sind. Es sei ratsam, das Schwimmenlernen nach der Schule fortzusetzen, wenn im Schulschwimmen der Freischwimmer noch nicht erworben werden konnte.

Auch als Erwachsener sollten für das sichere Schwimmenlernen mehr als 30 Unterrichtseinheiten in einer Länge von 45 Minuten eingeplant werden.

Welche Schwimmhilfen sollte man einsetzen?

Schwimmhilfen wie Schwimmnudeln sind sinnvoll und können effektiv eingesetzt werden.

Ohne Aufsicht rät die DLRG vom Einsatz von Schwimmhilfen allerdings dringend ab. Haltgebende Schwimmhilfen wie Schwimmbretter kann man beim Schwimmen verlieren.

Am Körper befestigte Schwimmhilfen wie Schwimmflügel verändern die Körperbewegungen und Lage im Wasser, wodurch man mit der Schwimmhilfe noch schlechter einschätzen kann, wie man sich zum Beispiel bei einem Sturz wieder hinstellen kann.

Von Schwimmringen und Schwimmsitzen rät die DLRG ab, da sie die Menschen vom Wasser fernhält und so eine Gewöhnung an das Wasser verhindern.

Schwimmhilfen können sinnvoll sein, aber nur mit Aufsicht, rät die DLRG. Bildrechte: Colourbox.de

Mit welcher Schwimmtechnik sollte man beginnen?

Jede Technik hat ihre Vor- und Nachteile. Zum Schwimmenlernen eignen sich Rückenschwimmen, Brustschwimmen und Kraulen.

Kraulschwimmen ist die effektivste Schwimmart, weil die Bewegungen unseren normalen Bewegungsmustern folgen, allerdings ist Kraul auch kraftaufwendig.

Der Vorteil beim Rückenschwimmen ist zwar die freie Atmung, aber trotzdem ist der Stil manchmal nicht so beliebt, denn der Schwimmneuling sieht nicht, wohin er schwimmt.

Brustschwimmen hingegen ist sehr beliebt als Schwimmtechnik, der richtige Beinschlag ist allerdings nicht so einfach zu erlernen.

Auch hier gilt: Gehen sie individuell auf den Schwimmlehrling ein. Kinder lernen sehr gern mit ihren Eltern oder Großeltern, wenn sie nicht zu viel Druck machen und es spielerisch angehen.

Schwimmen lernen kann dann ein Familienereignis sein, an das sich alle gern zurückerinnern, denn die ersten Schwimmzüge sind doch etwas Einzigartiges.

Richtig schwimmen lernen: Reicht das Seepferdchen?

Seit dem 1. Januar 2020 gelten neue Bestimmungen bei den Schwimmabzeichen. Es wird nicht mehr zwischen Kindern und Erwachsenen getrennt.

Für Fortgeschrittene heißen die Abzeichen „Deutsches Schwimmabzeichen“ (DSA).

Die DLRG empfiehlt mindestens das DSA Bronze, auch Freischwimmer genannt, abzulegen. Das Seepferdchen hingegen sei noch kein Garant dafür, dass die Kinder sicher schwimmen können. Teilweise würden sie sich auch überschätzen, wenn sie das Abzeichen erreicht haben.

Warum sicher Schwimmen wichtig ist

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) empfiehlt, mindestens 15 Minuten durchgehend schwimmen zu können.

So könnten die allermeisten Badetoten in Deutschland verhindert werden. In Deutschland ertrinken jährlich im Schnitt zwischen 400 und 500 Menschen, so die DLRG.

2024 starben laut Statistik 411 Menschen in deutschen Gewässern, mehr als 60 Prozent der Opfer waren älter als 50 Jahre, wie die DLRG mitteilte.

Quellen und weiterführende Links

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 17. Mai 2025 | 17:15 Uhr