Bluesky Logo auf einem Smartphone
Noch ist "Bluesky" ein kleiner Fisch im Social-Media-Teich, doch die Nutzerzahlen steigen gerade. Bildrechte: picture alliance / NurPhoto | Matteo Della Torre

Kein Bock mehr auf X? Warum jetzt alle die Social-Media-App "Bluesky" haben wollen

20. November 2024, 19:36 Uhr

Ein Leben ohne Social Media? Für viele Menschen nicht mehr denkbar! Doch die Welt der Social Media Apps wird langsam unübersichtlich. Vorbei die Zeiten, als Facebook der Platzhirsch war. Spätestens mit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk suchen viele nach einer Alternative. Die könnte "Bluesky" sein. Hier gibt es die wichtigsten Antworten zur neuen Plattform.

Was ist eigentlich Bluesky?

Wer zum ersten Mal die App Bluesky öffnet, wird sich an die Optik von Twitter/X erinnert fühlen. Kein Zufall, denn Twitter-Gründer Jack Dorsey steckt hinter Bluesky. Heißt also: kurze Texte und weniger bildlastig als zum Beispiel Instagram. Genau wie bei anderen Netzwerken kann man Menschen folgen bzw. folgen die einem.

Social Media App Bluesky auf einem Bildschirm
Der Look von Bluesky erinnert an Twitter/X. Bildrechte: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Kristian Tuxen Ladegaard Berg

Was kostet Bluesky?

Die Nutzung von Bluesky ist aktuell kostenlos. Gut möglich ist aber, dass es in Zukunft auch Abomodelle geben wird.

Wie wird man Mitglied bei Bluesky?

Bis Februar 2024 brauchte man eine Einladung, um bei Bluesky mitzumachen. Diese Beschränkung gibt es nun nicht mehr. Einfach die App im App-Store runterladen, anmelden und los geht's.

Nach ORF-Recherchen ist neuerdings eine gültige E-Mail-Adresse für die Anmeldung nötig. So versucht die Firma, die hinter Bluesky steckt, Fake-Konten rauszufiltern. Gut möglich, dass man demnächst auch eine Handynummer hinterlegen muss.

Warum wechseln alle zu Bluesky?

Na ja, das Wort "alle" ist im Moment noch etwas übertrieben. Bluesky hat nach eigenen Angaben etwas mehr als 13 Millionen App-Nutzerinnen und -Nutzer. Zum Vergleich: Facebook hat nach eigenen Angaben drei Milliarden aktive Nutzer. Doch seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk steigen die Nutzerzahlen bei Bluesky, das zudem noch damit wirbt, komplett werbefrei zu sein.

Ist Bluesky das neue X?

Die Kritik an X ist klar: Nahezu ungefiltert werden dort Verschwörungstheorien, Rassismus, Sexismus und andere ekelhafte Sachen verbreitet. Das Moderationsteam schreitet nur ganz selten ein. X-Chef Elon Musk verkauft das als totale Meinungsfreiheit.

Als direkte Folge verlassen immer mehr große Accounts die Plattform, zuletzt etwa der britische Verlag "Guardian" oder der Fußballklub Werder Bremen.

Bluesky dagegen wirbt mit einem Drei-Stufen-Moderationsmodell, in dem problematische Inhalte automatisch rausgefiltert werden, Admins stärker sichtbar sind und die Community besser einbezogen wird. Ob das reicht, wird man sehen, wenn die Nutzerzahlen von Bluesky weiter steigen.

Social Media Apps auf einem Smartphone
Die Social-Media-Welt wird immer größer. Klar, dass die meisten Nutzer nicht mehr alle Plattformen gleichzeitig brauchen. Bildrechte: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Kristian Tuxen Ladegaard Berg

Wem gehört Bluesky?

Bluesky bezeichnet sich selbst als "Public Benefit Corporation", also als gemeinnützige Organisation. Sie gehört dem US-Amerikaner Jay Graber, der früher bei Twitter gearbeitet hat, und dem gesamten Bluesky-Team.

Bluesky ist also keine naive Nerd-Bude, sondern wird von Leuten geleitet, die etwas vom Geschäft verstehen. Im Vergleich zu X oder Facebook scheint Bluesky aber weniger hierarchisch strukturiert zu sein - genau wie die technische Infrastruktur hinter der App.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 20. November 2024 | 17:15 Uhr

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