Stiftung Warentest Zahnpasta im Test - Das sind die neuen Testsieger
Hauptinhalt
22. Oktober 2024, 15:58 Uhr
Zähneputzen sollte mindestens zweimal am Tag zur Bad-Routine gehören. Neben einer guten Zahnbürste und korrekter Putz-Technik ist dabei auch die richtige Zahnpasta entscheidend. "Stiftung Warentest" hat aktuell Universal-Zahncremes unter die Lupe genommen.
Gute Nachrichten an der Zahnputz-Front: Im aktuellen Zahnpasta-Test der "Stiftung Warentest" schneiden 13 der 18 getesteten Universal-Zahncremes gut oder sogar sehr gut ab. Kritik gab es dennoch - vor allem an unnötigen Umverpackungen, als Pappschachteln und an den Tuben, die sich schlecht recyceln lassen.
Bei zwei Zahncremes wurde zudem das in der Kritik stehende Titandioxid nachgewiesen - ausgerechnet bei zwei der teuersten Cremes im Test!
Das ist der Testsieger!
Die Blend-a-med Complete Expert 24h Schutz ist der Sieger im aktuellen Test: Sie schützt laut Stiftung Warentest sehr gut vor Verfärbungen, leistet guten Kariesschutz und verzichtet wie die meisten getesten Pasten auch auf Titandioxid. Einen kleinen Abzug gibt es lediglich für die überflüssige Verpackung, auf die nach Ansicht der Tester verzichtet werden könnte.
Auch diese Zahncremes wurden mit "sehr gut" bewertet
Ebenfalls mit "sehr gut" zeichneten die Tester in der Kategorie Pasten mit mittlerem Abrieb folgende Zahncremes aus:
- Meridol Parodont Expert
- Oral-B-Pro Science Advanced - Zahnfleisch Intensivpflege
Bei den Zahncremes mit niedrigem Abrieb - bei sensiblen Zähnen empfohlen - landeten folgende Pasten mit einem "sehr gut" auf den ersten Plätzen:
- Colgate Komplett 8 in 1 Extra Frisch
- Colgate Dentagard Kräuter
- Parodontax Complete Protection
- Today Dent Frischegel - dieses Produkt ist zugleich das preiswerteste im Test.
Was sind Universal-Zahnpasten? Universal-Zahnpasten bieten die Standardversorgung für normale Zähne. Sie versprechen positive Effekte für Zähne, Zahnfleisch und vor allem Schutz vor Karies. Eine gute Universal-Zahncreme eignet sich für fast alle Zähne. Paare und Familien können sie sich teilen, auch Kinder (ab sechs Jahren) können sie benutzen.
Extra-Lob für Zahnpasta mit Zahnfleisch-Schutz
Gute Nachrichten bietet der aktuelle Zahncreme-Test auch für Menschen mit blutendem oder entzündetem Zahnfleisch: Insgesamt 14 der getesteten Zahnpasten sind hilfreich bei Zahnfleischproblemen.
Diese drei "sehr gut" getesteten Produkte enthalten mit Zinkcitrat, Zinnfluorid und Zinnchlorid Inhaltstoffe, die entzündungshemmend wirken und Bakterien bekämpfen:
- Meridol Parodont Expert
- Oral-B- Pro Science Advanced
- Parodontax Complete Protection
Kritikpunkt: Karton-Verpackungen und Titandioxid
Das nervte die Tester: Zwölf der 18 getesteten Zahnpasta-Tuben haben weiterhin eine - eigentlich überflüssige - Pappschachtel.
So schneidet beispielsweise die Lacalut Aktiv Medizinische Zahncreme "sehr gut" bei der Kariesprophylaxe, der Entfernung von Verfärbungen sowie den Inhaltsstoffen ab, doch die schlechte Recyclingsfähigkeit der Tube führt beim Gesamtergebnis "nur" noch zur Note "Gut" (2,0).
Ein weiterer Kritikpunkt, der jedoch nur noch wenige der getesteten Pasten betrifft: Der Einsatz von Titandioxid. Dieser weiße Farbstoff ist seit August 2022 in Lebensmitteln verboten. Der Grund: Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) konnte nicht ausschließen, dass dieser Zusatzstoff schädlich für das Erbgut sein könnte. Zudem könne Titandioxid nach Angaben einer Studie der Universität Zürich besonders bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen entzündungsfördernd wirken.
Da Zahncreme beim Putzen verschluckt werden kann und für die Zahnpflege nicht nötig ist, wird zu Zahnpasten ohne Titandioxid geraten.
In diesen beiden Zahncremes wurde Titandioxid im Test nachgewiesen:
- Curaprox Enzycal 1450
- Tebodont F Zahnpaste
Das sagen die Hersteller zum Test
BRISANT hat beide Hersteller der Zahncremes, in denen Titandioxid enthalten war, um Stellungnahme gebeten. Der Hersteller der Tebodont F Zahnpasta, die Firma Wild, hat bereits gegenüber "Stiftung Warentest" angegeben, dass das Produkt inzwischen ohne Titandioxid angeboten wird.
Auch in der Antwort auf die BRISANT-Anfrage bestätigt die Firma dies: "Leider hat die Stiftung Warentest eine ältere Tube von unserer TEBODONT-F Zahnpaste für Ihren Test erworben. Unsere TEBODONT-F Zahnpaste wird nämlich seit dem 25. März 2024 [...] ohne Titandioxid in der Schweiz hergestellt und in der Schweiz und der EU kommerzialisiert."
Der Hersteller der Curaprox-Zahncreme, Curaden, hat auf die Anfrage mit einer Stellungnahme aus dem Jahr 2020 geantwortet. Darin heißt es: "Wir von Curaden verwenden kein nanopartikuläres Ti02 in unseren Zahnpasten als Weisspigment und unterliegen eindeutig den rechtlichen Bestimmungen der europäischen Kosmetikverordnung (EG) 1223/2009. Ti02 kommt in den meisten handelsüblichen Zahnpasten vor und wird auch häufig als Farbstoff Cl 77891 deklariert."
So schützen Sie Ihre Zähne am besten
Unabhängig von der Zahnpasta ist auch die richtige Putztechnik entscheidend für die Zahnpflege: Achten Sie beim Putzen darauf, dass alle Flächen geputzt werden, dazu zählt auch die Innenseite der Zähne sowie eventuell vorhandene Kronen oder Brückenglieder - am besten halten Sie immer dieselbe Reihenfolge ein. Zudem sollten Sie darauf achten, die Zahnbürste nicht zu fest aufzudrücken.
Auch wichtig: regelmäßig Zahnseide und Interdentalbürstchen verwenden sowie regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt wahrnehmen.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 22. Oktober 2024 | 17:15 Uhr