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Der kleine Mungo kam im 19. Jahrhundert aus Asien nach Europa und wurde hier in Zoos gehalten. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Tierische EinwandererInvasive Arten: Diese Tiere stehen auf der Liste

20. Oktober 2024, 19:01 Uhr

Was sind invasive Arten?

Invasive Arten, auch Neozoen genannt, sind Tier- oder Pflanzenarten, die hier nicht heimisch sind und durch fremdes Zutun in Deutschland sesshaft geworden sind. "Invasiv" werden diese Tiere dann, wenn sie sich ausbreiten und dadurch heimische Tierarten und Ökosysteme gefährden.

Die Asiatische Hornisse wurde erstmals 2004 in Europa nachgewiesen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Axel Heimken

Diese Tiere stehen auf der Invasiv-Liste (Auswahl)

Aktuell gibt es in Deutschland mindestens 46 invasive Tierarten. Dazu zählen unter anderem:

  • Bisamratte
  • Schwarzer Zwergwels
  • Nordamerikanischer Ochsenfrosch
  • Nutria
  • Waschbär
  • Nilgans
  • Sonnenbarsch
Nutrias sind in Deutschland sehr etabliert. Eigentlich stammen sie aus Südamerika. Bildrechte: IMAGO / Wirestock

Warum müssen invasive Arten bekämpft werden?

Invasive Arten verbreiten sich extrem schnell und sind ökologisch bedenklich. Sie treten mit den heimischen Tieren in Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen und führen so auf lange Sicht zu einer Beeinträchtigung der heimischen Biodiversität.

Zudem können die fremden Tiere auch Menschen direkt betreffen, indem sie Krankheiten und Schädlinge mit einführen.

Schäden in Milliardenhöhe

Auch nicht zu unterschätzen ist der wirtschaftliche Schaden, den invasive Arten anrichten. Einer Schätzung zufolge, liegen die Kosten für die Beseitigung dieser Arten in der EU zwischen 9,6 und 12,7 Milliarden Euro - pro Jahr!

Laut einer Studie der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung aus dem Jahr 2022 lagen die Ausgaben der Bekämpfung im Jahr 2020 weltweit bei 3,7 Milliarden Euro. Den Schaden, den die invasiven Arten anrichten, ist gleichzeitig aber mindestens zehnmal so hoch.

Seit 2016 steht der Ochsenfrosch auf der EU-Liste der invasiven Arten. Bildrechte: IMAGO / Wirestock

Was wird gegen invasive Tierarten gemacht?

Viele invasive Tierarten wurden einst bewusst eingeführt. Beispielsweise der Waschbär als Pelzlieferant oder der asiatische Marienkäfer zur Bekämpfung von Schädlingen. Andere hingegen haben sich ihren Weg selbst gebahnt - der Klimawandel könnte diese Entwicklung sogar noch beschleunigen.

Die Regenbogenforelle stammt ursprünglich aus Nordamerika. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde er in England als Speisefisch gezüchtet. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Um den wirtschaftlichen Schaden und den Verlust der Vielfalt zu minimieren braucht es laut EU-Kommission Maßnahmen. Dazu ist eine Verordnung in Kraft getreten, die aktuell 46 Tier- und Pflanzenarten führt. Diese Arten dürfen nicht in die EU gebracht, gehalten, gezüchtet oder befördert werden.

Quellen und weiterführende Links

(Dieser Artikel wurde erstmals am 27.06.2023 veröffentlicht.)

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