Wo sind Inga Gehricke und Lars Mittank?Eltern schöpfen Hoffnung nach Foto-Suchaktion auf Smoothie-Flaschen
HinweisDer Artikel wurd am 04.11.24 zum ersten Mal veröffentlicht und am 26.11.24 aktualisiert.
Seit der Smoothie-Hersteller "True Fruits" Anfang November seine aufsehenerregende Suchaktion nach den Vermissten Inga Gehricke und Lars Mittank gestartet hat, sind zahlreiche neue Hinweise eingegangen. Nach Angaben der Polizei Halle vom 25.11. sollen es mehr als 20 sein.
Smoothies mit Vermisstenfotos
Für die Such-Kampagne hat "True Fruits" seine 750-ml-Flaschen mit Fotos von Inga und Lars bedruckt. Dabei handelt es sich nicht nur um Fotos der beiden Vermissten zum Zeitpunkt ihres Verschwindens, sondern auch um computergenerierte Bilder, die zeigen, wie sie heute - rund zehn Jahre später - aussehen könnten.
Seit Anfang November können Kunden die bedruckten Flaschen in mehr als 30.000 Supermärkten in Deutschland, Österreich und der Schweiz kaufen. Mit der Aktion will "True Fruits" die beiden sogenannten "Cold Cases" wieder ins öffentliche Bewusstsein rücken. Und auch die Familien der Vermissten schöpfen neue Hoffnung. Auf Instagram veröffentlichte der Smoothie-Hersteller Videos, in denen die beiden Mütter zu Wort kommen.
Belohnung für wichtige Hinweise auf Vermisste
Auch eine Belohnung für wichtige Hinweise ist vorgesehen. So verdoppelt der Smoothie-Hersteller die von der Polizei ausgesetzte Belohnung für entscheidende Hinweise im Fall Inga Gehricke sogar auf 50.000 Euro. Auch im Fall Lars Mittank legt "True Fruits" auf die bereits ausgesetzte Belohnung von 40.000 Euro noch einmal 10.000 Euro drauf.
Zu den Beweggründen schreibt True Fruits" auf BRISANT-Anfrage: "Der Gedanke, nicht zu wissen, was mit dem eigenen Kind passiert ist, berührt unsere Gründer Marco und Inga schon lange. Sie sind selbst Eltern, unterstützen und spenden bereits viele Jahre an Organisationen wie z.B. "Initiative Vermisste Kinder". Ihnen ist es ein persönliches Anliegen, den Eltern von Lars und Inga eine Plattform zu geben, damit sie nach ihren Kindern suchen können."
Wenn Kinder einfach verschwinden
Rund 16.500 Kinder bis einschließlich 13 Jahre wurden laut BKA allein im Jahr 2023 in Deutschland als vermisst gemeldet. 15.800 dieser Fälle wurden im Laufe des Jahres aufgeklärt. Einige Vermisstenfälle bleiben jedoch über Jahre ungeklärt. Zwei davon sind Inga Gehricke, die als Fünfjährige vor fast zehn Jahren verschwand, und Lars Mittank, der 2014 im Alter von 28 Jahren in Bulgarien verschwand.
Nach Vorbild der USA
Die Idee, Alltagsprodukte für eine Fahndung zu nutzen, ist nicht neu. Bereits in den 80er-Jahren wurden in den USA Milchkartons mit Fotos vermisster Kinder bedruckt. Wie viele Kinder durch diese Aktion tatsächlich gefunden wurden, ist nicht bekannt. Es gab jedoch Fälle, in denen Kinder wieder mit ihren Familien vereint werden konnten. So erkannte sich ein siebenjähriges Kind auf einer Milchtüte wieder.
Auch Frank Matthiesen, Leiter der Polizeidirektion Itzehoe, sieht die Aktion positiv. Gegenüber BRISANT sagte er: "Die üblichen Fahndungsmethoden sind alle in Bearbeitung gewesen und so eine Öffentlichkeitsfahndung auf Getränkeflaschen kann durchaus den ein oder anderen neuen Ermittlungsansatz bringen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit schwer vorherzusagen ist."
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
DPA
instagram
MDR
truefruits
rnd
BKA
oxygen.com
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 26. November 2024 | 17:15 Uhr