Hund trinkt aus Pool.
Eine Wasservergiftung tritt nicht durch vergiftetes Wasser auf, sondern durch eine übermäßige Wasseraufnahme. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Anzeichen und Hilfe Wasservergiftung - So schützen Sie Ihren Hund vor der unbekannten Gefahr

18. Oktober 2023, 15:34 Uhr

Gerade im Sommer gibt es für viele Hunde nichts schöneres, als ausgiebig im oder mit Wasser zu spielen. Doch aus dem Badespaß kann schnell ein Albtraum werden. Viele Hundehalter wissen nicht, dass beim Baden und Toben im kühlen Nass das Unheil lauert - und zwar durch eine sogenannte Wasservergiftung. Sie ist zwar sehr selten, aber im schlimmsten Fall kann der Verlauf für Fiffi und Co. tatsächlich tödlich enden.

Wasservergiftung - Was ist das?

Doch was ist eine Wasservergiftung? Sie hat auf jeden Fall nichts mit giftigem Wasser zu tun. Vielmehr geht es um die übermäßige Aufnahme von Wasser durch Trinken oder beim Spielen - und das innerhalb von kurzer Zeit. Fachleute sprechen dabei auch von einer hypotonen Hyperhydration.

Bei solch einem Übermaß an Wasser wird der Körper regelrecht davon geflutet, und das kann den Elektrolyt-Haushalt des Hundes folgenschwer durcheinander bringen.

Durch zu viel Wasser sinkt der Natriumgehalt in den Zellen und Wasser wird eingelagert. Dadurch schwellen die Zellen an und dehnen sich letztlich aus - auch in lebenswichtigen Organen. Im Gehirn können durch die Wassereinlagerungen zum Beispiel neurologische Störungen entstehen, auch die Lunge ist häufig betroffen.

Damit der Hundekörper keine Elektrolyte mehr verliert, wird die Urinproduktion in den Nieren eingestellt. Das überschüssige Wasser kann also nicht mehr über den Urin abgegeben werden.

Basset Hound, Welpe trinkt aus Metallnapf.
Bei Anzeichen einer Wasservergiftung gilt es, schnell zu handeln. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/imagebroker

Wie äußert sich eine Wasservergiftung?

Anzeichen einer Wasservergiftung sind nicht immer eindeutig zu erkennen. Zu den häufigsten Symptomen zählen aber:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Blähbauch
  • Geweitete Pupillen
  • Starker Speichelfluss
  • Übermäßiges Hecheln
  • Muskelzucken
  • Krämpfe
  • Unfähigkeit zu urinieren
  • Bewusstlosigkeit

Erste Hilfe

Geht es dem Hund nach dem Tollen im kühlen Nass schlecht und/oder zeigt er einige dieser Symptome, gilt es sofort zu handeln. Es sollte auf dem schnellsten Weg ein Tierarzt aufgesucht werden. Für den Hund besteht Lebensgefahr.

Wichtig ist, darauf zu achten, dass der Hund kein weiteres Wasser zu sich nimmt. Außerdem sollte dem Vierbeiner Salz zugeführt werden, um den Elektrolyt-Haushalt wieder etwas zu ordnen. Das geht zum Beispiel mit salzigem Gebäck oder salzigen Nüssen.

Ein Hund trinkt Wasser.
Bei Anzeichen einer Wasservergiftung darf der Hund kein weiteres Wasser zu sich nehmen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Wirestock

Wie lässt sich eine Wasservergiftung verhindern?

Hundehalter sollten darauf achten, dass ihr Vierbeiner beim Schwimmen und Spielen im Wasser nicht zu viel davon aufnimmt. Das kann schnell passieren, zum Beispiel beim Apportieren, wenn ein Hund im Wasser immer wieder nach einem Spielzeug schnappt und dabei Wasser aufnimmt.

Am besten vermeidet man solch ein Szenario, wenn der Hund nicht zu lange im Wasser bleiben darf. Das gleiche gilt für Rasensprenger und spezielle Hundepools.

Wieviel darf ein Hund trinken?

Als grobe Richtlinie wird empfohlen, dass ein Hund zwischen 50 und 100 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen kann. Ein Hund, der 10 kg wiegt, kann also zwischen 500 ml und einem Liter Wasser trinken. Aktive Hunde oder solche, die sich in heißen Umgebungen befinden, sollten aber möglicherweise mehr trinken.

Wichtig ist auf jeden Fall immer, dass dem Hund genügend Wasser zur Verfügung steht. Denn sonst droht eine andere Gefahr: die Dehydrierung.

BRISANT/geo/fressnapf

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 30. Juni 2023 | 17:15 Uhr

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