HaustiereHund, Katze & Co. - Welches Haustier passt zu mir?
Ein Haustier kann des Menschen treuester Begleiter sein - und das über Jahre. Allerdings müssen mindestens zwei Dinge passen: die Chemie zwischen Mensch und Tier und die Lebensumstände des Halters. Deshalb sollten sowohl die Wahl eines Haustieres als auch der Zeitpunkt der Anschaffung gut überlegt werden. Welches Tier passt zu wem am besten?
Inhalt des Artikels:
Dass Haustiere keine Kuscheltiere, sondern sensible Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen sind, dürfte allgemein bekannt sein. Das trifft auf Hund, Katze und Nager gleichermaßen zu. Wer sich ein Haustier anschafft, übernimmt damit zugleich eine große Portion Verantwortung.
Zeit, Geld und Platz - viele Faktoren sind zu berücksichtigen
Ein Haustier kostet nicht nur Zeit und Geld. Jedes Tier stellt seine eigenen Anforderungen in Sachen Platz, Pflege und Aufmerksamkeit. Wer am liebsten auf der Couch lümmelt, wird mit einem bewegungsfreudigen Hund genauso wenig glücklich wie das betroffene Tier.
Gleichermaßen sollten bei der Wahl eines Haustieres die persönliche Arbeits- und Lebenssituation berücksichtigt werden - auch hinsichtlich möglicher Änderungen. Wie geht es mit Job, Familienplanung und Wohnsituation in den nächsten Jahren weiter?
Zwölf Fragen: Bin ich reif für ein eigenes Haustier?
Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein Haustier anzuschaffen, sollte sich folgende Fragen ehrlich beantworten. Das kann die Wahl des "passenden" Tieres erleichtern.
- Wieviel Platz bietet dein Zuhause?
- Ist es für die Haltung von Tieren geeignet?
- Sind in der Mietwohnung Tiere überhaupt erlaubt?
- Gibt es einen Garten oder andere Grünflächen in der Nähe?
- Wieviel Zeit kann täglich mit dem Tier verbracht werden, wie häufig und wie lange muss es alleine bleiben?
- Ist man mental und gesundheitlich in der Lage, das Tier angemessen zu versorgen?
- Wer kümmert sich um das Tier, wenn man selbst keine Zeit hat oder im Urlaub ist?
- Wieviel Geld kann in das Tier investiert werden? (Anschaffung, Futter, Tierarzt, Versicherung, Ausstattung etc.)
- Leben Kinder im gemeinsamen Haushalt?
- Leidet ein Familienmitglied unter einer Tierhaarallergie?
- Gab oder gibt es bereits andere Haustiere im Haushalt?
- Wie sieht die Lebensplanung für die nächsten Jahre aus?
Hund, Katze, Vogel, Maus - Welches Haustier passt zu mir?
Hunde - treu, loyal und zeitintensiv
Sie sind treu, loyal - und verbringen gerne viel Zeit mit Herrchen oder Frauchen: Wer sich einen Hund anschafft, muss viel Zeit mitbringen. Ein Hund benötigt viel Aufmerksamkeit. Mindestens drei Gassi-Runden pro Tag, dazu kommen Beschäftigung und Erziehung. Wer in Vollzeit arbeitet, sollte davon absehen, sich einen Hund anzuschaffen.
Auch die Kosten für die Haltung eines Hundes sind nicht unerheblich: Futter, Versicherung, Hundesteuer, der Tierarzt und allerlei Zubehör müssen bezahlt werden.
Und: Hund ist nicht gleich Hund. Können Zeitaufwand und Kosten gestemmt werden, gilt es den passenden Vierbeiner zu finden. Es gibt eine Vielzahl Hunderassen unterschiedlicher Größen und Charaktere. Soll das Tier zum Beispiel das Zeug zum Familienhund haben?
Auch die Frage, ob man sich für ein Tier vom Züchter oder aus einem Tierheim entscheidet, sollte im Vorfeld geklärt werden.
Katzen - eigensinnig und verschmust
Katzen sind der Deutschen beliebteste Haustiere. Sie sind deutlich weniger zeitintensiv als Hunde, da sie sich gerne auch mal alleine beschäftigen. Erziehung und Gassirunden fallen weg. Für das Füttern, die Reinigung des Katzenklos, Bespaßung und Schmuseeinheiten muss man sich dennoch Zeit nehmen. Mit einer Berufstätigkeit lässt sich das jedoch durchaus unter einen Hut bringen.
Vor der Anschaffung einer Katze sollte man sich überlegen, ob man eine Hauskatze oder einen Freigänger möchte. Bleibt die Katze viel im Haus, muss für ausreichend Beschäftigungsmöglichkeiten gesorgt werden.
Kaninchen - vergleichsweise anspruchslos
Kinder fliegen wegen ihres kuscheligen Fells auf sie. Doch eigentlich sind Kaninchen als Flucht- und Beobachtungstiere dafür weniger geeignet - und tragen die Streicheleinheiten lediglich mit Fassung. Am wohlsten fühlen sich Kaninchen unter Ihresgleichen. Als soziale Gruppentiere sollten sie mindestens zu zweit gehalten werden. Allerdings sollte dafür der Käfig bzw. das Gehege groß genug und im Sommer Auslauf im Freien möglich sein.
Da Kaninchen nicht rund um die Uhr Aufmerksamkeit benötigen, eignen sie sich auch für Berufstätige. Genau beobachten sollte man die Tiere dennoch: Sind Kaninchen krank oder haben sie Schmerzen, zeigen sie das erst vergleichsweise spät. Mindestens einmal pro Woche muss ihr Gehege gründlich gereinigt werden.
Hamster - genügsam, aber nachtaktiv
Hamster sind nachtaktiv. Wenn alle schlafen, dreht er im Käfig seine Runden. Geweckt werden sollte er tagsüber möglichst nicht. Zu Berufstätigen, die erst abends nach Hause kommen, mag das passen, zu Kindern eher weniger.
Neben Käfig, Ausstattung und Futter fallen für Hamster eher geringe Kosten an. Allerdings sollte man bedenken, dass die kleinen Nager meist nur zwei bis drei Jahre leben.
Meerschweinchen - freundlich und verfressen
Meerschweinchen sind sowohl tagsüber als auch nachts aktiv. So knuddelig sie auch aussehen, gestreichelt werden die kleinen Fluchttiere nicht allzu gern. Da sie am liebsten mit Artgenossen ihre Zeit verbringen, sollten Meerschweinchen mindestens zu zweit (in einem ausreichend großen Käfig, der regelmäßig gereinigt wird) gehalten werden.
Meerschweinchen sind sowohl für Kinder ab sechs Jahren als auch für Berufstätige geeignet.
Ratten und Mäuse - gesellige Nager
Auch Mäuse und Ratten lieben es gesellig und sollten möglichst nicht allein gehalten werden. Ratten sind zudem auch auf den Menschen fixiert und freuen sich, wenn ihr Besitzer sich mit ihnen beschäftigt. Gelegentlich sollte ihnen auch der Auslauf im Zimmer gestattet werden.
Bei Mäusen ist das nicht ganz so wichtig, dafür sollte aber der Käfig ausreichend Auslauf und Klettermöglichkeiten bieten. Da die Tiere vor allem gegen Abend aktiv werden, sind sie auch für Berufstätige geeignet.
Vögel - gesprächig und unterhaltsam
Verschmust sind Vögel in der Regel nicht - aber gesellig. Vor allem wenn sie tagsüber allein sind, sollten sie zumindest als Paar gehalten werden.
Und Vögel mögen Trubel - und tragen dazu auch selber bei. Wer es ruhig mag, sollte sich keine Vögel anschaffen.
Fische - pflegeleicht und ruhig
Fische benötigen vergleichsweise wenig Pflege. Die regelmäßige Reinigung des liebevoll eingerichteten Aquariums und regelmäßiges Füttern sollten natürlich gewährleistet werden. Ansonsten machen sie als tierische Mitbewohner weder Dreck noch Arbeit.
Exoten - teuer und aufwändig
Exoten wie Leguane, Schlangen, Spinnen, Geckos oder Schildkröten sind in der Haltung aufwändig und teuer. Und: Man benötigt Erfahrung, um die Tiere artgerecht und sicher zu halten. Bevor man sich ein solches Haustier zulegt, sollte man sich im Vorfeld ganz genau informieren.
Kinder: Welches Haustier ist ab welchem Alter geeignet?
Viele Kinder wünschen sich irgendwann ein Haustier. An und für sich ist das keine schlechte Sache. Die Kinder verlieren die Scheu vor Tieren - und müssen lernen, die Verantwortung für ihren Liebling zu übernehmen, Rücksichtnahme und Kommunikationsfähigkeit.
Allzu leichtfertig sollte man ihnen den Wunsch nach dem eigenen Tier dennoch nicht erfüllen. Denn letztlich sind es die Eltern, die das Wohlergehen des Tieres sicherstellen müssen.
Und: Man sollte nicht zu früh mit dem eigenen Haustier anfangen. Das Verantwortungsbewusstsein für ein Tier wächst langsam. Ab etwa acht Jahren können Kinder sich selbstständig (aber immer noch unter Anleitung) um ein Haustier kümmern. Für einen Hund oder eine Katze kann ein Kind frühestens mit zwölf Jahren alleine sorgen.
Alternativen zum eigenen Haustier
Wer aus Zeit-, Kosten- oder anderen Gründen auf ein eigenes Haustier verzichten muss, kann trotzdem regelmäßige Kontakte zu einem Tier pflegen und eine Bindung aufbauen.
Tierheim-Patenschaft
Viele Tierheime bieten die Möglichkeit, für eines ihrer Tiere eine Patenschaft zu übernehmen - vor allem für die Tiere, die aufgrund ihres Alters, ihres Gesundheitszustands oder ihres Aussehens nur schwer oder gar nicht zu vermitteln sind.
Allerdings sollte man im Vorfeld abklären, dass man auch wirklich Zeit mit dem Tier verbringen darf und die Patenschaft sich nicht nur auf die Übernahme der anfallenden Kosten beschränkt.
Haustier-Sitter
Als Haustier-Sitter kann man anderen Tierfreunden unter die Arme greifen, die bei der Pflege ihres Tieres Unterstützung benötigen. Entweder als Urlaubsvetretung oder auch fürs regelmäßige Gassigehen. Für Schüler, Studenten oder Rentner eine prima Gelegenheit, sich eventuell sogar noch ein paar Euro dazu zu verdienen.
Pet-Sharing
Beim Pet-Sharing teilen sich zwei Tierfreunde ein Haustier. Ein Konzept für Tierfreunde, die alleine nicht genügend Zeit für ein eigenes Tier aufbringen können, aber trotzdem nicht darauf verzichten wollen. Wer im Freundes- oder Bekanntenkreis keinen passenden Sharing-Partner hat, findet entsprechende Vermittlungsportale im Internet.
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 23. Oktober 2021 | 17:00 Uhr