InsektenAsiatische Hornisse breitet sich aus: So gefährlich ist sie wirklich
Die asiatische Hornisse, auch Vespa Velutina genannt, wurde in Europa erstmals 2004 in Frankreich nachgewiesen. Über die Jahre hat sie sich auch nach Deutschland ihren Weg gebahnt. Inzwischen wurde sie bereits in mehreren Bundesländern entdeckt - darunter Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Hessen und Baden-Württemberg.
Ungefährlich, aber Bedrohung für Bienen
Für den Menschen ist die asiatische Hornisse ungefährlich. Sie zählt allerdings in Europa zu einer invasiven Art. Grund dafür ist ihr Nahrungsverhalten. Auf ihrem Speiseplan stehen unter anderem heimische Bienenvölker, die schon länger vom Aussterben bedroht sind. Ein Problem!
Wie erkennt man eine asiatische Hornisse?
Die eigentlich in Südasien beheimatete Hornisse ist etwas kleiner als die europäische Hornisse. Die heimischen Königinnen werden etwa 3,5 cm groß, die asiatischen 3 cm. Auch in ihrer Farbgebung unterscheiden sich die Tiere.
Während europäische Hornissen für ihren gelben Hinterleib mit schwarzen Punkten und Banden bekannt sind, hat die asiatische Hornisse einen dunklen Hinterleib mit gelben Banden sowie eine schwarze Brust.
Ihr erstes Nest baut die asiatische Hornisse, genau wie die europäische, zunächst in Schuppen, Hecken oder ähnlichen Umgebungen. Im Sommer baut das Volk dann ein sogenanntes Sekundärnest, weil das erstgebaute zu klein für das Volk wird. Dieses zweite Nest entsteht oben hängend in Baumkronen. Dadurch werden die Nester häufig erst im Herbst entdeckt, wenn der Baum seine Blätter verliert.
Im Gegensatz zur europäischen Hornisse sind die Völker der asiatischen Hornisse bedeutend größer. Ihre Nester können einen Durchmesser von bis zu einem Meter erreichen und bis zu 2.000 Arbeiterinnen und 500 Geschlechtstiere aufnehmen - europäische Völker zählen etwa 400-700 Bewohner.
Asiatische Hornissen melden
In Deutschland zählt die asiatische Hornisse zu den invasiven Arten. Welche Auswirkungen sie auf die heimische Tierwelt hat, ist aktuell noch nicht bekannt. Aus diesem Grund ist die asiatische Hornisse meldepflichtig, damit sie und ihr Verhalten besser beobachtet werden können.
Wer eine asiatische Hornisse entdeckt, sollte ein Foto machen. Dieses Bild kann dann inklusive Hinweis auf den Fundort an eine Meldestelle geschickt werden, die die Sichtungen dokumentiert. Baden-Württemberg ist bereits mit einer offiziellen Plattform für Sichtungen an den Start gegangen.
Die Website velutina.de gibt eine Übersicht, an wen man sich in welchem Bundesland bei einer Sichtung wenden sollte.
(Dieser Artikel wurde erstmals am 12.05.2023 und im November 2024 veröffentlicht)
Quellen und weiterführende Links:
BRISANT
Nabu
Laves Niedersachsen
WWF
Zum Thema
Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 12. Mai 2023 | 17:15 Uhr