Pilzsaison Wie sicher sind Pilz-Apps?

18. Oktober 2023, 17:23 Uhr

Viel Regen, viel Sonne: 2024 ist ein gutes Pilzjahr - und das lockt auch Laien in die Wälder. Damit die auch wissen, was da vor ihnen steht, greifen viele mittlerweile zu Pilz-Bestimmungs-Apps.

Die Bedienung der meisten Apps ist simpel: Mit dem Handy wird ein Foto vom Pilz gemacht. Wichtig ist, dass alle äußerlichen Merkmale gut erkennbar sind. Anhand des Fotos macht die App Vorschläge, um welche Sorte es sich handeln könnte - und ob der Pilz essbar oder giftig ist. 

Experten raten von Pilz-Apps ab

Doch viele Experten sehen Pilz-Apps kritisch: Man könne einem Pilz nicht allein an Form oder Farbe ansehen, ob dieser giftig ist. Dazu sind mehr Merkmale notwendig - und die Erfahrung des Sammlers.

Auch kostenpflichtige Apps haben sich in verschiedenen Tests schon geirrt. Ob eine App Geld kostet oder nicht, sagt also nichts über ihre Zuverlässigkeit aus.

Das Problem: Viele Giftpilze sehen gewöhnlichen Speisepilzen zum Verwechseln ähnlich. So wird etwa der weiße Knollenblätterpilz gelegentlich für einen Champignon gehalten, und den orangefuchsigen Rauhkopf identifiziert manch unerfahrener Pilzsammler als Pfifferling.

Pilzguide Bern Meißner mit frischer Fundware, zu Gast im Studio 18 min
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MDR um 4 Do 29.08.2024 17:00Uhr 17:31 min

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Das sind die Symptome einer Pilzvergiftung

Pilzvergiftungen äußern sich in verschiedenen Symptomen. Dazu zählen Erbrechen, Durchfall oder Benommenheit. Wichtig ist, sofort ärztliche Hilfe aufzusuchen. Eine Behandlung muss so schnell wie möglich beginnen, ansonsten droht im schlimmsten Fall ein Multiorganversagen.

Das Gift wird über den Magen- und Darmtrakt aufgenommen und über die Blutbahn in die Leber geleitet, was zu einem Leberversagen führen kann.

Überblick der Giftnotrufe in Deutschland

  • Berlin

Giftotruf der Charité Berlin
Tel.: 030 - 19 240
Internet: giftnotruf.charite.de 

  • Bonn

Informationszentrale gegen Vergiftungen
Tel.: 0228 - 19 240
Internet: www.gizbonn.de 

  • Erfurt (GGIZ)

Gemeinsames Giftinformationszentrum der Länder
Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen
Tel.: 0361 - 730 730
Internet: www.ggiz-erfurt.de 

  • Freiburg

Vergiftungs-Informations-Zentrale
Tel.: 0761 - 19 240
Internet: www.uniklinik-freiburg.de 

  • Göttingen (GIZ-Nord)

Giftinformationszentrum-Nord der Länder Bremen,
Hamburg, Niedersachsen, und Schleswig-Holstein
Tel.: 0551 - 19 240
Internet: www.giz-nord.de 

  • Mainz (GIZ)

Giftinformationszentrum der Länder
Rheinland-Pfalz und Hessen
Tel.: 06131 - 19 240

  • München

Giftnotruf München
Tel.: 089 - 19 240
E-Mail: tox@lrz.tum.de
Internet: www.toxinfo.med.tum.de 

(Dieser Artikel wurde erstmals am 13.10.22 veröffentlicht und im September 2024 aktualisiert.)

Quellen und weiterführende Links:

BRISANT
dpa
RBB
Bayerische Mykologische Gesellschaft
Giftnotrufzentrum Erfurt
MDR
FAZ

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. Oktober 2022 | 17:15 Uhr

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