Verwechslungsgefahr Pilze bestimmen: Diese haben einen gefährlichen Doppelgänger
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16. Oktober 2024, 19:07 Uhr
Augen auf beim Pilzesammeln, denn viele Speisepilze sehen giftigen Exemplaren zum Verwechseln ähnlich. Ein Überblick über die häufigsten Doppelgänger:
Wiesen-Champignon und der tödliche Knollenblätterpilz
Beim Wiesen-Champignon ist höchste Vorsicht geboten, denn sein hochgiftiger Doppelgänger, der Knollenblätterpilz, ist tödlich.
So kann man sie unterscheiden:
- Während der Champignon auf Wiesen wächst, findet man den Knollenblätterpilz meist unter Bäumen.
- Beim Champignon sind die Lamellen rosa bis braun, beim Knollenblätterpilz sind sie weiß.
Steinpilz und Gallenröhrling
Der Steinpilz gehört zu den beliebtesten Pilzen und wächst vor allem in Nadel- oder Mischwäldern. Sein zum Verwechseln ähnlich aussehender Verwandter ist der Gallenröhrling. Dieser ist zwar nicht tödlich, jedoch ungenießbar.
So kann man sie unterscheiden:
- Die Unterseite des Schirms gibt Auskunft, um welchen Pilz es sich handelt: Beim Steinpilz ist sie grünlich verfärbt, beim Röhrling dagegen ist die Unterseite rosa.
- Zusätzliches Indiz ist der Geruch: Der Gallenröhrling riecht unangenehm.
Pfifferling und der schwer verdauliche falsche Pfifferling
Aufgrund seiner dottergelben Farbe wird der Pfifferling auch Eierschwamm genannt. Man findet ihn vor allem auf moosigem Untergrund in Laub- und Nadelwäldern. Verwechselt wird er immer wieder mit dem Falschen Pfifferling. Dieser ist zwar nicht giftig, dafür aber schwer verdaulich. Sein Verzehr kann zu Brechdurchfall führen.
So kann man sie unterscheiden:
- Der Echte Pfifferling ist nicht nur gelblicher, sondern hat auch ein aromatisches, leicht nach Aprikosen duftendes Fruchtfleisch. Zudem schmeckt das Fleisch beim Kauen leicht scharf.
- Charakteristisch für Pfifferlinge ist der Hut: Allerdings ist die Färbung des Hutes beim falschen Pfifferling sehr viel oranger als die des eher gelblichen echten Pfifferlings. Auch der Stiel des falschen Pfifferlings ist leuchtend orange.
Speise-Morchel und die hochgiftige Frühjahrslorchel
Nur ein Buchstabe unterscheidet Lorchel und Morchel - geht es um den Verzehr, wird dieser Unterschied aber wichtig!
Die Frühjahrs-Lorchel enthält ein Gift, das sich beim Kochen oder Trocknen fast komplett verflüchtigt. Da bei einer Vergiftung aber die Gefahr von dauerhaften Organschäden besteht, wird grundsätzlich vom Verzehr abgeraten.
So kann man sie unterscheiden:
- Während der Hut der Morchel Vertiefungen aufweist, lässt sich die giftige Lorchel an ihren Windungen erkennen, die an Würmer erinnern und nach außen gewölbt sind.
- Achtet man dazu auf die Umgebung, ist eine Verwechslung kaum noch möglich: Im Gegensatz zur Speise-Morchel mag es die Lorchel sandig und wächst in der Nähe von Kiefern und Fichten. Die Morchel bevorzugt feuchte Standorte, beispielsweise entlang von Wasserläufen.
Stockschwämmchen und Gifthäubling
Stockschwämmchen wachsen von Mai bis Dezember an totem Holz, das sich in Laub- und Nadelwäldern befindet.
Aber auch der Gifthäubling zeigt sich an Baumstümpfen und wächst dort von Frühling bis in den Spätherbst hinein. Meist kommt er auf Nadelhölzern vor, weswegen er früher den Namen Nadelholzhäubling erhalten hat. Schon 100 bis 150 g der Pilze können tödlich wirken.
So kann man sie unterscheiden:
- Das Stockschwämmchen besitzt am Stiel kleine Schuppen, während der Gifthäubling unter der Manschette weiße Fasern bildet.
- Der Hut des Stockschwämmchens ist hell- bis dunkelbraun. Die Huthaut ist trocken und kahl.
- Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Geruch: Beim Stockschwämmchen wird er als angenehm und würzig beschrieben, während er beim Gift-Häubling muffig, meist auch mehlartig ist.
Quellen und weiterführende Links:
BRISANT
TK Krankenkasse
MDR
Wikipedia
SWR
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 16. Oktober 2024 | 17:15 Uhr