Vitamin-D-Kapseln
Vitamin D spielt eine zentrale Rolle beim Knochenstoffwechsel. Zu viel davon kann aber auch gefährlich sein. Bildrechte: Colourbox.de

Gefährliche Überdosierung Vitamin D: Diese Dosis sollte man nicht überschreiten

25. Februar 2025, 16:17 Uhr

Vitamin D spielt eine zentrale Rolle beim Knochenstoffwechsel. Es fördert die Aufnahme von Kalzium und Phosphaten aus dem Darm und ihren Einbau in die Knochen. Die beiden Mineralstoffe sind wichtig für die Härtung der Knochen. Vitamin D ist zudem für die Muskelkraft, die Immunabwehr und für weitere Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper erforderlich.

Im Gegensatz zu anderen Vitaminen kann es der Körper selbst bilden, indem die Haut der Sonne ausgesetzt wird. Die im Sonnenlicht enthaltene UVB-Strahlung regt die Bildung von Vitamin D an.

Gerade in den Wintermonaten reicht die Intensität und Dauer der Sonneneinstrahlung in Deutschland nicht aus, um Vitamin D im Körper zu bilden. Es kann zu einem Mangel kommen.

Wie viel Vitamin D braucht der Körper?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat Schätzwerte für eine angemessene Zufuhr von Vitamin D herausgegeben. Für Kinder ab einem Jahr und Erwachsene aller Altersgruppen wird der Schätzwert mit 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag angegeben. Dafür empfiehlt die DGE, sich täglich für fünf bis 25 Minuten in der Sonne aufzuhalten.

Eine junge Frau steht an einem See und richtet sich mit geschlossenen Augen und vor der Brust gefalteten Händen in Richtung Sonne.
Die Vitamin-D-Bildung ist in Deutschland nur von März bis Oktober möglich. Der Körper ist in dieser Zeit aber auch in der Lage Vitamin-D-Reserven für das Winterhalbjahr anzulegen. Bildrechte: IMAGO / Cavan Images

Sind zusätzliche Vitamin-D-Präparate sinnvoll?

Viele Menschen wollen auf Nummer sicher gehen, und nehmen zusätzlich Vitamin-D-Präparate ein. Gerade wer sich nicht viel im Freien aufhalten kann, denkt vielleicht, er tut seinem Körper so etwas Gutes.

Bevor Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente eingenommen werden, sollte allerdings mit einem Arzt gesprochen werden. Der kann den Vitamin-D-Status im Körper durch einen Bluttest bestimmen.

Symptome bei einer Vitamin-D-Überdosierung

Bei einer übermäßig hohen Einnahme von Vitamin D entstehen im Körper erhöhte Kalziumspiegel (Hyperkalzämie), die akut zu Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder in schweren Fällen zu Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und Tod führen können.

Welche Dosis führt zu Überdosierung?

Während Vergiftungen über die körpereigene Vitamin-D-Bildung und die natürliche Ernährung nicht erreicht werden können, sind sie durch übermäßig hohe Einnahmen von Nahrungsergänzungsmitteln, hochdosierten Medikamenten, einem hohen Konsum an angereicherten Lebensmitteln (oder einer Kombination der Varianten) möglich.

Bei Kindern ab 10 Jahren und Erwachsenen ist eine Gesamtzufuhr von 100 Mikrogramm Vitamin D pro Tag tolerierbar, so die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Bei Kindern bis 10 Jahren gelten 50 Mikrogramm Vitamin D pro Tag als tolerabel. Zur Gesamtzufuhrmenge wird sowohl das Vitamin D aus Lebensmitteln als auch jenes aus Vitamin-D-Präparaten gerechnet.

Die Nebenwirkungen treten aber nur durch einen dauerhaften Konsum von mehr als 100 Mikrogramm pro Tag auf, nicht aber bei zu viel Sonne.

Inszeniertes Foto von gelben Pillen in einem Glas und auf dem Tisch drum herum
Für bestimmte Gruppen ist eine zusätzliche Einnahme von Vitamin-D-Präparaten sinnvoll. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Wer sollte trotzdem Vitamin-D-Präparate einnehmen?

Vitamin-D-Tabletten können für bestimmte Menschen oder Risikogruppen wie Ältere ab 65 Jahren ratsam sein. Mit steigendem Alter kann die Haut häufig schlechter Vitamin D bilden. Auch für chronisch kranke, immobile und pflegebedürftige Menschen sind Vitamin-D-Präparate laut Empfehlung der Stiftung Warentest oft sinnvoll.

Eine Empfehlung gibt ebenfalls für Säuglinge, da sie in ihrem ersten Lebensjahr vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden sollten. Auch Menschen, die aus religiösen oder kulturellen Gründen ihre Haut bedecken, sollten über die Einnahme von Vitamin-D-Tabletten nachdenken.

Hinweis Dieser Artikel wurde erstmals am 15.02.2023 veröffentlicht und am 25.02.2025 aktualisiert.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 15. Februar 2023 | 17:15 Uhr

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