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Die Violinspinne ist eine invasive Art: Sie breitet sich immer weiter aus und ist im gesamten MIttelmeerraum zu finden. Ihr Biss kann tödlich sein. Bildrechte: IMAGO / Depositphotos

Todesfälle in ItalienTödliche Violinspinne: Gefahr auch in Deutschland?

26. August 2024, 08:52 Uhr

Ihr Name klingt eigentlich ganz freundlich, doch ihr Biss kann tödlich sein: Die Rede ist von der Violinspinne (Loxosceles rufescens). Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen ist nun in Italien ein Mensch nach dem Biss einer solchen Spinnenart gestorben, zuvor gab es bereits einen Todesfall in Griechenland.

Kann uns diese Spinne auch in Deutschland gefährlich werden?

Sechs Augen und ein besonderes Muster: So sieht die Violinspinne aus

Die Braune Violinspinne gehört zur Familie der Sechsäugigen Sandspinnen, ähnlich wie die Chilenische Winkelspinne (Loxosceles laeta) und die Braune Einsiedlerspinne (Loxosceles reclusa).

Die Spinne wird 7 bis 9 Millimeter groß und verdankt ihren Namen einem geigenförmigen Fleck auf ihrem Körper. Sie hat sechs Augen, die in drei Paaren angeordnet sind – in der Tat ein wichtiges Erkennungsmerkmal, denn die meisten Spinnen haben acht Augen.

Die Braune Violinspinne: Sechs Augen und ein geigenförmiges Muster auf dem Rücken. Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Bevorzugte Spinnen-Orte

Die Violinspinne bevorzugt trockene Böden oder Erdlöcher und ist häufig in der Nähe von Häusern, vor allem in Gärten, anzutreffen. Nur selten verirrt sie sich ins Haus.

So giftig ist der Spinnenbiss

Die Violinspinne ist besonders für ihren giftigen Biss bekannt, der ernsthafte medizinische Probleme verursachen kann.

Das Problem: Es gibt kein Gegenmittel. Auch bleibt der Stich zunächst meist unbemerkt oder wird kaum wahrgenommen. Der weitere Verlauf kann harmlos sein, aber auch mit einem Krankheitsgefühl einhergehen oder sogar tödlich wirken.

In diesen seltenen Fällen zerstört das Spinnengift nicht nur Zellen in der Haut, sondern gelangt in tiefere Schichten, wo es Blutzellen, Fett-, Muskel- und weiteres Gewebe angreift und Organschäden verursachen kann.

Violinspinnen sind eher friedliebend. In die Hand nehmen sollte man sie aber dennoch lieber nicht. (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de

Verbreitung – Vorkommen der Violinspinne in Europa

Die invasive Spinnenart stammt ursprünglich aus Nordafrika, kommt aber heute auch in zahlreichen anderen Regionen vor, so auch in beliebten Urlaubsländern wie Spanien, Portugal, Frankreich, Greichenland oder Italien: Im Mittelmeerraum ist sie seit mehr als 5.000 Jahren heimisch.

Das verdankt die Violinspinne ihrer großen Ausbreitungsfähigkeit: So kann sie sich zum Beispiel auf dem Transportweg in kleinen Räumen oder in Gebäuden verstecken, wo sie lange Zeit unbeweglich bleiben und drei bis fünf Monate ohne Nahrung und Wasser überleben kann.

Violinspinne: Wie groß ist die Gefahr in Deutschland?

Der Biss der Violinspinne ist zwar giftig, kann schwere Schäden verursachen und sogar lebensgefährlich sein. Aber die gute Nachricht: Violinspinnen sind eher friedlich und verstecken sich. Sie beißen nur, wenn sie sich ernsthaft bedroht fühlen.

Und: Noch ist die Braune Violinspinne nicht in Deutschland gemeldet worden – allerdings wurde sie schon in den Niederlanden, der Schweiz oder Tschechien gesichtet, dort ist sie aber nicht heimisch. Forscher gehen zudem davon aus, dass es den Violinspinnen im deutschen Winter zu kalt sein könnte.

In Deutschland kann man "die von diesen Tieren ausgehende Gefahr also als praktisch nichtexistent bezeichnen", schreibt die Monatszeitschrift Spektrum der Wissenschaft.

Quellen und weiterführende Links

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