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Giftige Pestizide enthaltenRote Rosen zum Valentinstag - Darauf sollten Sie beim Kauf achten

12. Februar 2025, 17:58 Uhr

Fast alle Schnittblumen, die wir im Winter im Blumenladen finden, stammen von Großfarmen in Afrika oder Südamerika. Haupt-Exportländer für Rosen sind Kenia, Ecuador und Kolumbien. Die Blumen haben also einen weiten Weg hinter sich, bis sie bei uns in der Vase sind.

Doch nicht nur der Export ist schlecht fürs Klima: Die Produktionsmethoden in diesen Ländern sind häufig schädlich für die Umwelt und die Arbeiterinnen und Arbeiter, die diese Mittel versprühen.

Das Problem: Wegen des feuchten Klimas in den Ländern fühlen sich Schädlinge auf den Blumenfarmen pudelwohl. Daher werden vor Ort teils enorme Mengen an Pestiziden eingesetzt. Einige der Mittel sind zwar in Europa verboten, allerdings gelten für den Export die Regeln der Herkunftsländer.

Das Sprühen von Pestiziden birgt ein hohes Gesundheitsrisiko für Arbeiter auf Blumenfarmen. Bildrechte: imago images/Joerg Boethling

Die Blumen, die man auf dem Tisch stehen hat, dünsten Chemikalien aus. Sie verursachen Hautreizungen, vor allem verursachen sie Vergiftungen, die oft erst später erkannt werden. Und es ist natürlich auch problematisch, wenn man den konventionellen Rosenstrauch auf dem eigenen Kompost entsorgt und dann wieder sein Gemüse damit düngt.

Margrit De Colle, Bio-Blumen-Bäuerin aus Österreich | BRISANT

Was sind Pestizide?

Pestizide sind chemisch-synthetische Stoffe, die giftig wirken. Sie werden in der Landwirtschaft zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt, um unerwünschte Organismen zu töten und damit vom angebauten Produkt fernzuhalten. Die Schädlingsbekämpfer sind nicht nur problematisch für die Umwelt und die Natur. Pestizide sind auch nahezu ohne Ausnahme gesundheitsschädlich für Menschen. Die genauen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit sind dabei sehr verschieden. Unter dem Oberbegriff "Pestizid" wird eine Vielzahl an Stoffen mit unterschiedlichen Wirkungsweisen zusammengefasst. Die Gefahren können dabei von akuten und chronischen Hauterkrankungen, Krebs, Fruchtbarkeits- und Erbgutschäden über Vergiftungserscheinungen bei direktem Kontakt bis hin zu Missbildungen bei Neugeborenen reichen.

Wie gefährlich sind die Pestizide auf den Blumensträußen? Bildrechte: picture alliance/dpa/Pia Bayer

Untersuchung zeigt: Großteil der Blumen enthält Pestizid-Rückstände

In einer Untersuchung von 2023 von Öko-Test fielen drei Viertel der getesteten Rosensträuße durch - keiner der Sträuße war komplett frei von Pestiziden.

Sowohl die günstigen als auch die teuren Sträuße wurden gespritzt. 29 der 54 gefundenen Pestizide gelten laut Öko-Test als sicher oder wahrscheinlich krebserregend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsschädigend.

Vor allem Blumenhändler sind den Pestiziden jeden Tag ausgesetzt. Bildrechte: picture alliance/Westend61/Maria Diachenko

Bundesinstitut für Risikobewertung gibt Entwarnung

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kam 2021 allerdings zum Ergebnis, dass kein akutes gesundheitliches Risiko von Schnittblumen ausgeht. Ob Langzeit- oder Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Pestiziden bestehen, wurde dabei nicht berücksichtigt. Für Floristinnen und Floristen sollen die Pestizid-Rückstände ungefährlich sein, solange sie Handschuhe tragen.

Diese Tipps sollten Sie beim Blumenkauf beachten

Wer im Winter nicht auf Blumen in den eigenen vier Wänden verzichten mag, kann sich alternativ blühende Zimmerpflanzen wie Amaryllis, Weihnachtssterne oder Alpenveilchen zulegen.

Und auch Frühjahrsblüher wie Tulpen und Narzissen kommen bereits zum Jahreswechsel in die Läden. Sie stammen größtenteils aus Gewächshäusern in den Niederlanden und sind meist umweltfreundlicher.

Laut Öko-Test sind Blumen mit Fairtrade-, Bioland- oder Naturland-Siegel auch eine gute Alternative.

Quellen und weiterführende Links

AFP
Öko-Test
BUND
SPIEGEL (Bezahlschranke)

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 12. Februar 2025 | 17:15 Uhr