Auf Hygiene achten Salmonellen-Ausbruch in Deutschland: So können Sie sich schützen
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29. September 2024, 17:27 Uhr
Jeden Tag Salat und viel Frisches auf den Tisch, das ist gesund! Doch nun könnte es bald heißen: Bloß keinen Rucola! Der Grund: In Deutschland gibt es einen Ausbruch einer bestimmten Salmonellen-Art - und die wurde auf italienischem Rucola nachgewiesen.
Das Robert Koch-Institut hat bereits 98 Salmonellen-Fälle (Stand: 24.09.) registriert. Zum Vergleich: In den Jahren zuvor waren es lediglich ein bis sechs Fälle pro Jahr, die auf das Bakterium "Salmonella Umbilo" zurückgingen.
Auch in Österreich und Dänemark gibt es aktuell Salmonellen-Probleme. "Es kann davon ausgegangen werden, dass die Mehrheit der Erkrankungsfälle in den drei Ländern wahrscheinlich durch kontaminierten Rucola hervorgerufen wurde", schreibt das RKI auf seiner Website.
Was sind eigentlich Salmonellen?
Salmonellen sind Bakterien, die über Lebensmittel in den Magen-Darm-Trakt des Menschen gelangen. Sie können sich schnell auf ungekühlten Lebensmitteln vermehren. Die Bakterien gelangen auch durch mangelnde Küchenhygiene ins Essen – zum Beispiel über verunreinigte Schneidebretter oder Oberflächen.
Salmonellen-Schutz: Das sollte man beachten
- Nicht nur Fleisch und Eier - auch pflanzliche Lebensmittel wie Salate können mit Salmonellen besiedelt sein: Gute Küchenhygiene ist der beste Schutz: Salat, Obst und Gemüse gut waschen und am besten noch am selben Tag verzehren.
- Insbesondere bereits geschnittener Fertig-Salat in Plastiktüten sorgt für Keimwachstum - hier besonders achtsam sein: Meiden Sie aufgeblähte Beutel oder Beutel mit matschigen Blättern.
- Gerade bei Salat ist ein Dressing mit Essig empfehlenswert - er reduziert die Keimbelastung.
- Vorab leicht verderbliche Ware im Kühlschrank lagern.
- Lebensmittel - wo möglich - für mindestens zehn Minuten auf 70 °C erhitzen.
- Auf saubere Schneidebretter, Küchenutensilien und gründlich gewaschene Hände achten.
- Aufpassen beim Auftauen: Wenn Geflügel und Fleisch aufgetaut werden, enthält die austretende Flüssigkeit besonders viele Keime. Schnell entsorgen und alles heiß abspülen!
- Küchenhandtücher und Schwämme häufig wechseln.
Auf diesen Lebensmitteln fühlen sich Salmonellen besonders wohl:
- rohe oder nicht ausreichend erhitzte Eier
- eihaltige Speisen wie zum Beispiel Cremes oder roher Kuchenteig
- rohes Hackfleisch, Tatar und Mettwurst
Ansteckung auch von Mensch zu Mensch
Salmonellen nimmt man also direkt über die Lebensmittel auf - oder über bereits infizierte Menschen. Das unschöne Stichwort heißt: Schmierinfektion. Dabei werden die Bakterien aus dem Darm über kleinste Spuren von Stuhlresten von Erkrankten an den Händen weitergetragen. Ein Händedruck genügt und schon sind die Bakterien weitergewandert. Da hilft nur richtiges Händewaschen!
Symptome: Durchfall, Bauchschmerzen und Krämpfe
Nach der Ansteckung mit Salmonellen bricht die Erkrankung recht schnell aus, meistens nach 12 bis 36 Stunden. Typische Symptome einer Infektion sind Durchfall, Bauchschmerzen und Krämpfe, Übelkeit und Erbrechen sowie leichtes Fieber.
Wichtig ist, den Flüssigkeits- und Salzverlust auszugleichen. Daher sollte man viel trinken.
Die Beschwerden halten oft über mehrere Tage an und klingen dann von selbst ab. Halten sie dennoch an, sollte man den Arzt oder die Ärztin kontaktieren.
Gut zu wissen: Nach dem Abklingen der Symptome sinkt die Ansteckungsfähigkeit.
Aufpassen sollte man bei Kleinkindern, älteren Menschen und solchen mit geschwächtem Immunsystem: Hier kann es unter Umständen zu schweren Verläufen kommen, die manchmal auch mit Antibiotika behandelt werden müssen.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 28. September 2024 | 17:15 Uhr