Einfache Übersicht Wer gehört in die Notaufnahme - und wer nicht?
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04. April 2025, 17:46 Uhr
Es ist ein einfacher Grundsatz: Die Notaufnahme ist für akute Notfälle gedacht. Bei diesen Symptomen ist der Gang in die nächste Notaufnahme allerdings gerechtfertigt:
- Atemnot: Zwar kann eine Atemnot bereits bei kleineren grippalen Infekten entstehen, entwickelt sich aber auch mal zu einer Lungenentzündung. Auch bei Herzinfarkten kommt dieses Symptom häufiger vor.
- Schmerzen in der Brust: Dieses Gefühl ist kann ein Anzeichen für einen Herzinfarkt sein.
- Starke (Bauch-)Schmerzen: Sie deuten nicht selten auf einen Darm-, Blinddarm- oder Magendurchbruch. Kommt dann Blut im Stuhl dazu, wird es sehr ernst.
- Plötzliche Komplikationen während einer Schwangerschaft
- Verbrennung, Vergiftung, allergischer Schock
- Knochenbrüche oder Verdacht auf innere Verletzungen
- Anhaltende Krämpfe
- Eingeschränktes Bewusstsein oder Bewusstlosigkeit
- Suizidversuche
Patienten-Ampel strukturiert den Ablauf
Damit die Pflegekräfte den Überblick behalten und lebensbedrohliche Fälle sofort einem Arzt zuweisen können, fragen sie den Patienten nach seinen Hauptsymptomen (Atemnot, Schmerzen, Blutverlust….). Daraufhin ordnen sie ihm eine bestimmte Farbe zu, von rot für "akute Lebensgefahr" bis blau für "nicht dringend".
Dazu kommen 50 verschiedene Parameter, die das Krankheitsbild genau umschreiben. Aus all dem ergeben sich fünf Dringlichkeitsstufen. Jede Stufe hat eine maximale Zeitvorgabe, bis ein Arzt kommt. Von "sofort" bis "zwei Stunden". Man nennt diese Skala das Manchester-Triage-System (MTS) oder auch Patienten-Ampel.
- Rot: Schwerste Fälle mit Lebensgefahr (Schlaganfall, Herzinfarkt etc.)
- Orange: Fälle mit einer Verletzung, die lebensgefährlich werden kann
- Gelb: Fälle ohne Lebensgefahr, aber mit ernsten körperlichen Schäden (Knochenbrüche etc.)
- Grün: Normal dringliche Fälle ohne Lebensgefahr und ohne ernste körperliche Schäden (z.B. leichte Schnittverletzungen, Platzwunden)
- Blau: Fälle ohne sofortigen Behandlungsbedarf (z.B. leichte Grippe, Magenbeschwerden)
Je schwerer die Verletzung oder Erkrankung, desto rascher erfolgt die ärztliche Versorgung. Aus diesem Grund müssen einige Patienten länger warten als andere.
Alternative: Ärztlicher Bereitschaftsdienst
Handelt es sich um keinen Notfall und hat der Hausarzt keine Sprechstunde, hilft bei leichten Erkrankungen wie z.B. einer Verstauchung der ärztliche Bereitschaftsdienst weiter:
Telefon ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
Sollten Sie keinen Arzt aufsuchen können, organisieren die Mitarbeiter der Hotline einen Hausbesuch. Die Telefonnummer funktioniert ohne Vorwahl und ist rund um die Uhr besetzt. Der Anruf ist kostenfrei.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 04. April 2025 | 17:15 Uhr