Eine Frau liegt im Bett und hält sich den Kopf.
Wer schon mal an Migräne gelitten hat weiß: Es ist die Hölle! Rettung könnte allerdings nah sein. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Bald Hilfe für Patienten? Neue Studie findet möglichen Auslöser für Migräne

05. Juli 2024, 15:52 Uhr

Könnte nun endlich Schluss sein mit quälenden Kopfschmerzen, Übelkeit oder sogar Seh- und Sprechstörungen? Eine neue Studie von dänischen Forschern könnte dafür jetzt den entscheidenden Durchbruch liefern.

Rund zwölf Millionen Menschen in Deutschland von Migräne betroffen

Etwa zehn bis 15 Prozent aller Deutschen leiden unter Migräne. Zu typischen Symptomen zählen dabei wiederkehrende Kopfschmerzattacken, die häufig einseitig lokalisiert sind. Dabei unterscheidet man zwischen Migräne mit Aura und Migräne ohne Aura. Wer das Pech hat, zur ersten Sorte zu gehören, dem sind visuelle Störungen wie Lichtblitze, Sprachstörungen, Kribbeln oder Taubheitsgefühle und andere sensorische Störungen nicht fremd.

Diese Begleiterscheinungen treten bis zu einer Stunde vor den "eigentlichen" Kopfschmerzen auf. Rettung könnte allerdings nah sein. Denn: Eine neue Studie hat einen möglichen Auslöser für Migräne zu Tage gebracht.

Tabletten in einem Glas Wasser.
Triptane oder Schmerztabletten - bisher helfen Medikamente gegen Migräne nur temporär. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Lücke im Hirn ist Auslöser für Schmerzen

Die Forscher der Uni Kopenhagen haben in ihrer Studie entdeckt, dass bei Migräne-Anfällen mehrere Proteine über das Hirnwasser freigesetzt werden. Diese Proteine überwinden die schützende Blut-Hirn-Schranke über einen bisher unbekannten Signalweg und binden sich anschließend an sensible Nervenzellen eines bestimmten Knotenpunkts.

Das Resultat: typische Migräne-Kopfschmerzen und Wahrnehmungsstörungen.

Die Forscher fanden ebenfalls heraus, dass sich die Proteine offenbar vorwiegend in einer Hirnhälfte an die Nervenzellen binden. Das könnte erklären, warum Migräne-Schmerzen sehr häufig nur einseitig auftreten.

Insgesamt zwölf verschiedene Proteine sollen während einer Attacke ins Hirnwasser freigesetzt werden.

Neue Hoffnung für Patienten

Unter den zwölf Proteinen, die für Migräne- und Aura-Attacken verantwortlich sein sollen, ist auch ein Protein, das schon länger in Verbindung mit Migräne steht.

Diese Entdeckung könnte bedeuten, dass es in Zukunft Medikamente geben wird, um diese Proteine zu hemmen und damit zur Behandlung und Vorbeugung von Migräne beitragen.

 Dr. Carl Meißner 7 min
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MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE Do 25.04.2024 19:00Uhr 07:10 min

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 05. Juli 2024 | 17:15 Uhr

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