Kinderärztin untersucht ein Mädchen
Ein entzündeter Rachen kann auf eine Diphterie hindeuten. Bildrechte: imago images/Shotshop

Gefährlich für Kinder An diesen Symptomen erkennt man Diphterie

30. Januar 2025, 17:53 Uhr

Wir springen ins Jahr 1892: An der Diphterie, auch "Würgeengel der Kinder" genannt, sterben mehr als 50.000 zumeist junge Menschen. Eine unfassbare Zahl!

Wir springen ins Jahr 1960: Die Impfung gegen Diphterie wird flächendeckend eingeführt (in der DDR ab 1961). Die Zahl der Infektionen - und damit auch der Toten - sinkt deutlich.

Wir springen in die Gegenwart: In Deutschland ist die Diphterie äußerst selten geworden. Das Robert Koch-Institut registriert für 2024 nur ganz wenige Fälle. Nun aber ist ein 10-jähriger Junge aus Brandenburg an Diphtherie gestorben - nach monatelanger Behandlung im Krankenhaus.

Ein Arzt sitzt am Computer. 2 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
2 min

Brisant Mi 29.01.2025 17:15Uhr 01:33 min

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Die Krankheit Diphterie rückt aktuell wieder in den Fokus, vor allem, weil eine Ansteckung schnell passieren kann: durch Tröpfcheninfektion, also durch Husten oder Niesen. Am häufigsten verbreitet hierzulande ist die Rachen-Diphterie.

Das sind die Symptome einer Rachen-Diphterie

  • entzündeter Nasen-Rachen-Raum
  • Halsschmerzen
  • Fieber
  • pfeifende Geräusche beim Einatmen
  • Schwellungen der Hals-Lymphknoten
  • Mandelentzündung

Bei einer Haut-Diphterie bilden sich Wunden auf der Haut. Es gibt aber auch Patienten, die keine Krankheitssymtome zeigen. Sie sind trotzdem ansteckend.

Menschen, die sich mit Diphterie angesteckt haben, werden mit Antibiotika behandelt. Wird die Krankheit früh erkannt, ist diese Form der Behandlung meist erfolgreich.

Ein Impfbuch mit markierten Feldern Diphterie (l-r), Tetanus (Wundstarrkrampf), Pertussis (Keuchhusten), Polio und Masern.
Die Impfung gegen Diphterie sollte alle zehn Jahre aufgefrischt werden. Bildrechte: picture alliance / Daniel Karmann/dpa | Daniel Karmann

Wie wichtig ist eine Impfung gegen Diphterie?

Laut Robert Koch-Institut ist die Impfung der wirksamste Schutz gegen Diphterie. Wichtig zu wissen: Die Impfung schützt gegen die Symptome der Diphtherie, nicht aber vor der Infektion mit dem Erreger.

Jede Impfung zählt! Auffrischimpfungen sollten aufgrund eines über die Zeit nachlassenden Schutzes alle 5-10 Jahre durchgeführt werden.

Robert Koch-Institut www.rki.de

Ein Kleinkind wird geimpft.
Die meisten Säuglinge und Kleinkinder sind in Deutschland gegen Diphterie geimpft. Bildrechte: picture Alliance / PHOTOPQR/OUEST FRANCE/MAXPPP | Franck Dubray

Normalerweise erhalten Säuglinge zur Grundimmunisierung drei Dosen im Alter von zwei, vier und elf Monaten. Eine erste Auffrischungsimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) Kindern im Alter von 5 bis 6 Jahren, eine zweite im Alter von neun bis 17 Jahren. Erwachsene sollten den Impfschutz alle zehn Jahre auffrischen lassen.

Quellen und weiterführende Links:

Robert Koch-Institut
Deutsche Welle
RBB24
Tagesschau
Bundesgesundheitsministerium
Wikipedia

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 30. Januar 2025 | 17:15 Uhr

Weitere Themen