Intuitives Essen Essen nach Lust und Laune - und dabei abnehmen
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02. März 2025, 17:56 Uhr
Es klingt wie ein Traum: Essen, so viel und so oft man will, keine Verbote oder Einschränkungen - und trotzdem abnehmen. Intuitives Essen könnte genau diesen Traum wahr werden lassen, ist aber nicht für jeden geeignet. Wie man das "gute Bauchgefühl" lernt und welche Regeln dabei gelten:
Was ist Intuitives Essen?
Das Konzept wurde 1995 durch ein Buch der Ernährungswissenschaftlerinnen Tribole & Resch bekannt. Wer sich intuitiv ernährt, versucht sich von Verboten zu lösen und stattdessen nach den eigenen Bedürfnissen zu essen.
- Das bedeutet zum Beispiel, dass nicht mehr auf bestimmte Tageszeiten geachtet wird. Gegessen wird erst, wenn der Magen knurrt - und nur so lange, bis sich ein angenehmes Sättigungsgefühl einstellt. Auch wenn der Teller noch nicht leer ist oder mehr als eine Portion benötigt wird.
- Bei der Auswahl der Speisen gibt es keine Vorgaben. Man sollte essen, was schmeckt und was gut für Körper und Geist ist.
- Also essen, wenn ich Hunger habe und so lange, bis ich satt bin? Für viele gar nicht so einfach! Oft haben wir uns so sehr an Zeiten, Traditionen und Routinen gewöhnt, dass wir schlicht verlernt haben, auf unseren Körper zu hören. Die gute Nachricht: Auch Verlerntes lässt sich mit Zeit und Geduld wieder lernen.
Körpersignale: Wie funktioniert intuitive Ernährung?
Hunger macht sich nicht nur durch einen knurrenden Magen bemerkbar, sondern kann sich ganz individuell auch anders äußern.
- Körperlich zum Beispiel durch Müdigkeit und Kopfschmerzen.
- Auch wenn die Gedanken ständig ums Essen kreisen, ist das ein Zeichen für Hunger.
- Es hilft, das eigene Hungergefühl immer wieder zu hinterfragen, bevor man zum nächsten Stück Schokolade greift. Denn auch Gefühle wie Stress, Trauer oder Wut können das Verlangen nach Essen auslösen. Wer sich intuitiv ernähren möchte, sollte gerade dann nicht zur Tafel Schokolade greifen.
- Noch schwieriger als das Hungergefühl ist es zu erkennen, wann die "richtige" Sättigung erreicht ist. Stellt sich ein Völlegefühl ein, ist die Grenze längst überschritten. Das Ziel ist eine angenehme Sättigung, bei der die Gedanken nicht mehr ums Essen kreisen, der Magen aber auch nicht zu voll ist.
- Um diesen Moment nicht zu verpassen, hilft bewusstes, langsames Kauen. Insgesamt gilt die Devise: So achtsam wie möglich essen.
Schlank und fit: Ohne Diät abnehmen?
Intuitive Ernährung lässt jedes Gericht zu - ob süß oder salzig, fett oder frisch. Wie purzeln so die Pfunde?
Wer sich sonst von Diät zu Diät hangelt, den kann die plötzliche Freiheit überfordern. Was tun, wenn die Lust auf Pommes, Burger und Pizza nicht nachlässt? Der Verzicht auf Verbote sollte dazu führen, den eigenen Körper wieder besser kennenzulernen und wirklich nur das zu essen, was dem Körper und der Psyche gut tut. Dazu gehören Zucker und Fett, aber auch Eiweiß, vitaminreiches Gemüse und Obst.
Auch wer mittags oft zu viel isst, bei Frust zur Chipstüte greift oder sein Hungergefühl so lange unterdrückt, bis es in einer Fressattacke endet, kann von einer bewussten Ernährung profitieren.
Ziel der intuitiven Ernährung ist es aber nicht, die Pfunde purzeln zu lassen - manche nehmen auch (zunächst) zu.
Vielmehr soll diese Form der Ernährung helfen, Körper und Geist in Einklang zu bringen, die eigenen Bedürfnisse besser zu verstehen und ein gesundes Verhältnis zu Essen und Körper zu entwickeln.
Achtsames Essen lernen
Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als sei intuitives Essen die Lösung für alle, kann nicht jeder davon profitieren:
- Leptin und Insulin signalisieren dem Körper eigentlich, wann genug gegessen wurde und lösen ein Sättigungsgefühl aus. Menschen mit Übergewicht oder Adipositas (starkes Übergewicht) können aber eine gestörte Reaktion auf diese Hormone haben. Fehlt ein natürliches Sättigungsgefühl, ist auch von intuitiver Ernährung abzuraten.
- Auch Menschen, die durch ihren Beruf und ihr Umfeld häufig gestresst sind, können Schwierigkeiten haben, genau dann zu essen, wenn sie hungrig sind. Außerdem kann zu viel Stress zu Appetitlosigkeit führen. Aber auch in diesen Zeiten ist es wichtig, den Körper mit Nährstoffen zu versorgen - auch wenn kein Hungergefühl eintritt.
- Insgesamt gilt: Der Übergang zur intuitiven Ernährung ist ein schrittweiser Prozess, der Geduld, Übung und oft auch Unterstützung erfordert. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass Rückschläge normal sind und Teil des Lernprozesses sein können.
Hinweis Dieser Artikel wurde am 30.04.2024 erstmals veröffentlicht.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 28. Februar 2025 | 17:15 Uhr