Trend unter Jugendlichen Nikotinbeutel: Deshalb sind sie eine unterschätzte Gefahr
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25. November 2024, 19:53 Uhr
Es sind nur kleine Tüten aus Pflanzenfasern, doch schon das weiße Pulver, das drinsteckt, lässt nichts Gutes erahnen. Nikotinbeutel, sogenannte Pouches, sind in Deutschland zwar verboten, aber offenbar ist es auch für Jugendliche kein Problem, an die kleinen Päckchen zu kommen. Die weißen Beutelchen enthalten ein Pulver, das aus Nikotinsalzen besteht.
Anders als bei der klassischen Zigarette bemerken Eltern oder Lehrer oft nicht, wenn Jugendliche sich die Nikotinbeutel zwischen Oberlippe und Zahnfleisch schieben. Das Nikotin wird so über die Mundschleimhaut aufgenommen. Aromastoffe wie Wassermelone oder Mango machen die Pouches attraktiv für "Einsteiger".
Das sind die Nebenwirkungen
Das Problem: Nikotinbeutel machen stark abhängig. Suchtberater warnen: Schon ein kleiner Beutel könne den Nikotingehalt von drei bis sechs Zigaretten enthalten. Deshalb besteht die Gefahr einer akuten Vergiftung, begleitet von Übelkeit, Erbrechen, Schwindel bis hin zur Ohnmacht.
Nikotinbeutel sind in Deutschland nicht ohne Grund verboten. Sie sind keine gesunden oder unbedenklichen Produkte. Mit ihnen kann man extrem schnell große Mengen Nikotin aufnehmen und sie können sehr schnell abhängig machen.
Beliebt bei Profi-Fußballern
Auch unter einigen Profi-Fußballern sind Pouches offenbar beliebt, weil sie je nach Dosis eine aufputschende oder entspannende Wirkung haben, aber anders als Zigaretten nicht die Lunge schädigen. In England soll jeder 5. Fußball-Profi Snus konsumieren - so heißt die Variante mit Tabak.
Behörde warnt vor Gesundheitsrisiken
Obwohl in der EU offiziell verboten, sind die Beutelchen recht problemlos über das Internet zu beschaffen. Das Problem: Oft ist dann nicht ganz klar, wie genau die Beutel dosiert sind und was sie enthalten. So wird jeder Beutel zur Glückssache.
Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) warnt vor den gesundheitlichen Risiken der Nikotinbeutel für Kinder, Jugendliche und Nichtraucher. Gefährdet sind laut BfR auch Schwangere und Stillende sowie Personen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 22. November 2024 | 17:15 Uhr