Ein Mann hält beide Hände in einer abwehrenden Geste in Richtung eines Weinglases.
Allergisch gegen Alkohol - gibt es das wirklich? Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Verkatert oder allergisch? So erkennt man eine Alkoholallergie

19. Oktober 2023, 15:01 Uhr

Alkoholallergie - gibt es das wirklich?

Eine Alkoholallergie gibt es! Davon betroffen ist, wer auf Ethanol allergisch reagiert. Dann spricht man von einer Alkoholallergie. Darunter leiden allerdings nur sehr wenige Menschen.

In den meisten Fällen ist nicht das im Alkohol enthaltene Ethanol für allergische Reaktionen verantwortlich, sondern andere Inhaltsstoffe. Beispielsweise Histamin.

Histamin ist in vielen Lebensmitteln - unter anderem auch in Bier oder bestimmten Weinsorten - enthalten. Wer also gegen Histamin allergisch ist, zeigt auch beim Konsum von histaminhaltigen Lebensmitteln Reaktionen.

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen einer "richtigen" Alkoholallergie und einer Unverträglichkeit. Von letzterer ist die Rede, wenn man bestimmte Stoffe in alkoholischen Getränken nicht verträgt.

Symptome der Alkoholallergie

Wer auf Alkohol beziehungsweise Ethanol allergisch reagiert, kann eine Reihe von Symptomen aufweisen. Dazu gehören beispielsweise:

  • starke Rötung im Gesicht (auch "Flush" genannt)
  • Schweißausbrüche
  • Herzrasen
  • Kreislaufprobleme
  • Atemnot
  • Übelkeit und Durchfall

Diese Symptome treten meist kurz nach dem Genuss des Alkohols auf. Zum Vergleich: Symptome wie Kopfschmerzen oder Übelkeit, ausgelöst durch einen Kater, treten etwa sechs bis acht Stunden nach dem Verzehr auf.

JUnger Mann liegt auf einer Couch und beugt sich über einen davor stehenden Eimer. Daneben steht eine Flasche und ein Glas.
Übelkeit kann ein Symptom einer Alkoholallergie sein. Das tritt meist direkt nach dem Verzehr auf. Bildrechte: IMAGO / YAY Images

So entsteht eine Alkoholallergie

Schon beim Alkohol-Konsum fängt der Körper an, das Genussmittel abzubauen. Dabei wird zunächst der Alkohol zu Acetaldehyd umgewandelt. Dieser Stoff ist schädlich für den Körper und sorgt zum Beispiel für die typischen Katerkopfschmerzen am nächsten Morgen.

Anschließend wandelt der Körper das Acetaldehyd zu Essigsäure um. Beides erfolgt mit Hilfe des Enzyms Acetaldehyddehydrogenase (ALDH). Danach wird aus der Essigsäure Wasser und Kohlendioxid.

Gewisse Veränderungen im Erbgut können dazu führen, dass weniger ALDH gebildet wird. Das führt dann dazu, dass sich nach dem Alkohol-Konsum das giftige Acetaldehyd im Körper anreichert, weil es nicht so schnell umgewandelt werden kann. Die Folge sind dann heftige Beschwerden. Davon Betroffen sind vor allem Menschen aus dem asiatischen Raum.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 22. Juni 2023 | 17:15 Uhr

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