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Arthrose, Krampfadern, MigräneBlutegel-Therapie: Bei diesen Erkrankungen kann sie helfen

10. September 2024, 08:29 Uhr

Blutegel werden seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde und Medizin eingesetzt. An schmerzenden Stellen, bei Entzündungen oder gegen Arthrose sollen die Sauger ihre Wirkung entfalten.

Mittlerweile gibt es zahlreiche wissenschaftliche Studien, die den effektiven Einsatz von Blutegeln in der Orthopädie und Sportmedizin belegen.

Auf den Blutegel-Speichel kommt es an

Heilend ist der Speichel, den die medizinischen Blutegel beim Blutsaugen in die Blutbahn abgeben. Er wird vielfach als "Wundermittel" bezeichnet und wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend.

Das liegt an den zahlreich enthaltenen biologisch aktiven Substanzen, die neben ihrer positiven Wirkung bei Schmerzen und Entzündungen auch die Blutgerinnung hemmen und die Durchblutung fördern können.

Blutegel im Einsatz am Ellenbogen einer Patientin. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd

Diese Beschwerden können behandelt werden

Die Anwendungsgebiete sind aufgrund der Wirkung des Speichels vielfältig. Neben der bereits erwähnten Gelenkerkrankung Arthrose können auch Venenleiden wie Krampfadern oder Thrombosen behandelt werden.

Auch chronische Rückenschmerzen, Schulter- und Nacken-Beschwerden oder sogar Tinnitus und Migräne gehören zu den behandelbaren Beschwerden.

So läuft eine Blutegel-Behandlung ab

Nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch, bei dem vor allem Kontraindikationen (Gerinnungsstörungen, Immunschwäche, schwere Blutarmut) ausgeschlossen werden müssen, werden vier bis acht Blutegel auf die betroffene Körperstelle gesetzt.

Die Tiere saugen über einen Zeitraum von 30 bis 120 Minuten Blut, was sich ähnlich anfühlen kann wie der Kontakt mit einer Brennnessel, und geben ihren Speichel in die Wunde ab. Danach fallen die Blutegel von selbst ab.

Die Bissstelle muss ärztlich versorgt werden, da der "Wirkstoff-Cocktail" gerinnungshemmend wirkt und es bis zu 24 Stunden nachbluten kann.

Die erwünschte Wirkung tritt häufig schon kurz nach der Behandlung ein und hält nach Angaben von Experten oft monatelang an. Die Blutegel-Therapie kann im Abstand von vier bis sechs Wochen oder nach Abklingen der Wirkung wiederholt werden.

Die Bissstellen können nach der Behandlung stark bluten. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance / imageBROKER | Siegra Asmoel

Nebenwirkungen können auftreten

Die Behandlung mit Blutegeln gilt als risikoarm, ist aber nicht völlig risikofrei. So können allergische Reaktionen auftreten.

Die Wunde kann sich - auch durch nachträgliches Kratzen - entzünden oder ungewöhnlich stark bluten. Auch Blutergüsse und leichte Schwellungen um die Bissstellen oder ein zum Teil starker Juckreiz können auftreten.

Eigentherapie mit Blutegeln?

Die Frage, ob man sich mit Blutegeln aus dem Gartenteich oder ähnlichem selbst behandeln kann, beantworten Experten mit einem klaren Nein. Die Infektionsgefahr wäre viel zu groß.

In Deutschland werden ausschließlich medizinische Blutegel zur Therapie eingesetzt. Diese werden speziell gezüchtet und müssen wochenlang in Quarantäne leben. Seit 2005 gelten sie als zulassungspflichtige Fertigarzneimittel. Eine Behandlung sollte daher immer von einem Heilpraktiker, Arzt oder im Krankenhaus durchgeführt werden. Je nach Dauer und Anzahl der Blutegel muss man mit Kosten zwischen 50 und 200 Euro pro Sitzung rechnen.

Quellen und weiterführende Links

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 05. September 2024 | 17:15 Uhr