Erde vom Weltraum
Ab dem sogenannten Erdüberlastungstag sind die natürlichen Ressourcen der Erde verbraucht und die Menschheit lebt auf Pump. Bildrechte: picture alliance/dpa/EUMETSAT | -

Umweltschutz Was ist eigentlich der Erdüberlastungstag?

03. August 2023, 11:59 Uhr

Das ist mal eine richtig schlechte Nachricht: Die Menschheit hat ihre für das gesamte Jahr 2023 zur Verfügung stehenden ökologischen Ressourcen der Erde bereits am 2. August aufgebraucht.

Der 2. August ist der US-Umweltorganisation Global Footprint Network zufolge in diesem Jahr der sogenannte Erdüberlastungstag.

Wie viel produziert die Natur - und wie viel verbrauchen wir?

Die Organisation schätzt und berechnet, was die Natur ohne Verluste im Jahr produzieren und absorbieren kann. Dabei geht es unter anderem um Rohstoffe, Trinkwasser, Nahrungsmittel sowie um menschengemachten Müll und CO2-Emissionen. Das stellt sie dem gegenüber, was die Menschen mit ihrer Lebens- und Wirtschaftsweise verbrauchen. So legt sie den Tag fest, an dem alle Ressourcen des Jahres verbraucht sind.

Ein Müllwagen kippt Restmüll in die Mechanische Abfallbehandlungsanlage auf der Mülldeponie
Würden alle Länder so viel verbrauchen wie Deutschland, wäre der Erdüberlastungstag schon am 4. Mai. Bildrechte: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Positive Entwicklung gegenüber 2022?

2022 war der Erdüberlastungstag übrigens schon der 1. August - also einen Tag früher als dieses Jahr. Klingt nach einer positiven Entwicklung. Die Experten des Global Footprint Network sehen das aber nicht so: 2023 sei nur ein Tag gewonnen worden. "Wie viel davon auf einen Rückgang der Wirtschaftsaktivitäten (wegen Corona) oder auf Anstrengungen zur Dekarbonisierung zurückzuführen ist, ist schwer zu sagen."

Dekarbonisierung bedeutet den Umstieg von fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Erdgas auf erneuerbare Energiequellen.

Industrie Erdgas Pumpwerk
Viele Experten fordern eine schnelle Abkehr von fossilen Brennstoffen wie etwa Erdgas. Bildrechte: IMAGO/Rupert Oberhäuser

Forderung der Experten: Weniger Lebensmittel wegwerfen

Um in Balance mit der Natur zu leben, müsste der Erdüberlastungstag in den kommenden Jahren deutlich nach hinten verschoben werden. Ideen, wie man das schafft, gibt es viele: Wenn es zum Beispiel gelingen würde, die Lebensmittelabfälle weltweit zu halbieren, würden nach Angaben des Global Footprint Network schon 13 Tage gewonnen.

Der weltweite und schnelle Umstieg auf erneuerbare Energien (z.B. Solarenergie) und eine stärker pflanzenbasierte Ernährung sind zwei weitere Vorschläge. Ein weiterer Punkt, der schnell in jedem Haushalt umgesetzt werden kann: Wasser sparen. Wie es geht, verraten wir hier.

BRISANT/MDR Wissen/dpa

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 02. August 2023 | 17:15 Uhr

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