Großer Käseraub von LondonFondue auf Lebenszeit - Das kann man mit 22 Tonnen Käse anstellen
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Es ist ein spektakulärer Fall, der die Käsewelt erschüttert. Ein Londoner Käsehändler ist nach eigenen Angaben um eine große Menge Cheddar betrogen worden. Dem Händler sollen ganze 22 Tonnen des edlen Molkereiprodukts geklaut worden sein - im Wert von etwa 360.000 Euro!
Der Betrüger, der sich als Großhändler eines großen französischen Einzelhändlers ausgab, soll den Käse erbeutet haben. Nun gibt es Fortschritte bei den Ermittlungen zum Käseraub.
Ein 63-jähriger Mann sei wegen des Verdachts auf Betrug und Hehlerei festgenommen worden, teilte die Metropolitan Police mit. Er sei in einer Polizeiwache in Südlondon befragt und dann gegen Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden, bis weitere Ermittlungen abgeschlossen sind.
Starkoch schaltet sich ein
Der Fall gewann schnell an Brisanz und Prominenz: Starkoch Jamie Oliver rief Käseliebhaber dazu auf, aufmerksam zu sein, wenn ihnen große Mengen Premium-Cheddar auf dem Schwarzmarkt angeboten würden. "Ich meine, ich weiß nicht, was sie damit wirklich machen wollen", sagte er in einem Instagram-Post.
Branchenkenner spekulierten britischen Medien zufolge, dass der Cheddar illegal nach Nahost oder Russland gebracht worden sein könnte.
Die große Frage steht nach wie vor im Raum: Was hatte der Betrüger mit der Beute vor?
Das könnte man mit 22 Tonnen Cheddarkäse machen
Sandwiches bis zum Abwinken
Vorausgesetzt der Cheddar würde zu handelsüblichen Sandwichscheiben mit einem Gewicht von 25 Gramm verarbeitet werden, dann müsste der Dieb zumindest nicht hungern: Ganze 880.000 Toastscheiben mit dem feinen Scheibletten-Cheddar könnte er sich schmecken lassen. Wird aber sicherlich schnell eintönig.
Das Silvester-Fondue ist gesichert
Für einen gemütlichen Fondueabend rechnet man mit ungefähr 250 g Käse pro Person. Der Betrüger könnte also die nächsten 88.000 Jahre Brot in lecker flüssigen Cheddar dippen. Unmöglich das zu schaffen! Er sollte sich eine Menge Gäste einladen, doch die könnten vielleicht Fragen zur Herkunft der Käsemenge stellen. Also auch keine gute Idee.
Wie wäre es mit einer Ein-Käse-Pizza?
Die Vier-Käse-Pizza "Quattro Formaggi" ist neben Mozzarella traditionell belegt mit einem Blauschimmelkäse, einem Weichkäse und einem Hartkäse. Eine phantastische Auswahl! Der Dieb könnte sich allerdings mit seinen Vorräten problemlos Pizza nur mit Cheddarkäse belegen. Würden er den Teig mit 100 g Cheddar belegen, müsste er im Akkord 220.00 Pizzen backen. Da scheitert es aber wahrscheinlich an Arbeitskraft und Steinöfen.
Ist so viel Käse überhaupt gesund?
Wie man es dreht und wendet, so richtig viel anfangen kann man mit 22 Tonnen Käse nicht. Essen kann man die Menge schon gar nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat 2024 nämlich neue Ernährungsempfehlungen für den Käseverzehr veröffentlicht.
Dabei kam heraus: 50 bis 60 Gramm Käse am Tag sind okay. Das entspricht ungefähr zwei Cheddarscheiben. Zu viel Käse kann dem Herz schaden, die Leber schwächen und Entzündungen im Körper fördern. Nicht gut.
Bis die 22 Tonnen Käse aufgegessen sind, braucht es bei der Rechnung mit zwei Scheiben täglich übrigens 440.000 Tage. Das sind 1.205 Jahre...In der Zeit ist der Cheddar mit Sicherheit verschimmelt.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
dpa
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
NDR
Appetit auf Käse?
Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 29. Oktober 2024 | 17:15 Uhr