Richard BransonVirgin Galactic fliegt seine ersten Touristen ins Weltall
Es ist nur ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit: Das private Raumfahrtunternehmen "Virgin Galactic" hat mit der "VSS Unity" zum ersten Mal Touristen ins All geschickt. Künftig soll das Raumschiff einmal pro Monat abheben.
Das sind die Passagiere der "VSS Unity"
Es klingt wie eine Geschichte aus der Zukunft, ist aber tatsächlich gerade erst so passiert: Am Donnerstag, den 10. August, hoben drei Passagiere an Bord der "VSS Unity" in den Weltraum ab. An ihrer Seite zwei Astronautinnen und ein Astronaut.
In einer Höhe von 88 Kilometern konnten sie die Erdkrümmung sehen und am eigenen Leib erfahren, wie sich Schwerelosigkeit anfühlt.
Unter den Weltraum-Touristen befand sich das Mutter-Tochter-Gespann Keisha Schahaff und Anastasia Mayers. Die beiden 46- und 18-jährigen Frauen aus Antigua und Barbuda hatten ihre Tickets bei einer Charity-Lotterie gewonnen.
Den dritten Platz ergatterte der Brite Jon Goodwin. Er musste allerdings für sein Ticket tief in die Tasche greifen. Der 80-Jährige sicherte sich seinen Flug bereits vor sieben Jahren für 200.000 Dollar.
Mit der Reise in den Weltraum erfüllte er sich einen jahrelangen Traum: Bei dem ehemaligen Olympioniken wurde vor einigen Jahren Parkinson diagnostiziert. Mit seiner Reise möchte er anderen Erkrankten Inspiration und Hoffnung schenken: "Ich hoffe es zeigt, dass solche Hindernisse auch ein Anfang neuer Abenteuer sein können."
Richard Branson: Wer steckt hinter "Virgin Galactic"?
Es ist bereits der zweite geglückte kommerzielle Flug von "Virgin Galactic": Ende Juni flogen zwei Angehörige der italienischen Luftwaffe und ein italienischer Forscher ins All. "Virgin Galactic"-Gründer Richard Branson war sogar noch früher dran: Er ist bereits vor zwei Jahren zu einem Testflug aufgebrochen.
Der britische Milliardär hatte das private Raumfahrtunternehmen 2004 gegründet. 2021 erteilte die US-Regierung dann die Genehmigung, Passagiere auf Weltraumreisen zu schicken.
Weltraumtourismus: Die Konkurrenz ist groß
Richard Branson will künftig regelmäßig - am besten monatlich - zahlenden Passagieren eine Reise ins All ermöglichen. Allerdings ist er mit dieser Idee nicht allein. Seine direkten Konkurrenten sind Tesla-Chef Elon Musk und Amazon-Gründer Jeff Bezos.
Letzterer schickte mit seinem Unternehmen "Blue Origin" bereits 31 Menschen ins All. Seit einem Unfall im September 2022 blieben die Raketen von "Blue Origin" allerdings am Boden.
Quellen:
dpa
Afp
Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 11. August 2023 | 17:15 Uhr