Urteil in London gefälltStrafe für Boris Becker: 2,5 Jahre Haft ohne Bewährung
Das Hoffen und Bangen hat für Boris Becker ein Ende. Drei Wochen nach dem Schuldspruch der Geschworenen hat Richterin Deborah Taylor die Strafe für den einstigen Tennis-Star verkündet. Weil er im Zuge seines Insolvenzverfahrens Teile seines Besitzes nicht offengelegt hat, muss Boris Becker ins Gefängnis - ohne Bewährung.
Wegen mangelnder Kooperation in seinem Insolvenzverfahren ist Boris Becker am 8. April von den Geschworenen in 4 von 24 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Entgegen der gesetzlichen Vorgaben soll der ehemalige Tennis-Star nicht seinen gesamten Besitz offengelegt haben.
Strafe erst nach drei Wochen verkündet
Ganze drei Wochen musste sich Becker seitdem gedulden, bis Richterin Deborah Taylor heute das Strafmaß für den gebürtigen Leimener verlas.
Jetzt steht fest: Boris Becker muss ins Gefängis. Zweieinhalb Jahre ohne Bewährung lautet das Urteil. Den Gesetzen zufolge wären bis zu sieben Jahre Haft möglich gewesen. Ein Urteil, mit dem fast zu rechnen war. Bereits zu Beginn des Verfahrens hatte Deborah Taylor klargemacht, dass es für Becker keinen Promibonus geben würde.
Boris Becker hat die Möglichkeit, das Urteil anzufechten. Er musste seine Strafe allerdings unmittelbar antreten.
Was wurde Boris Becker vorgeworfen?
Der einstige Tennis-Star soll Teile seines Vermögens verschleiert haben, nachdem er von einem Londoner Gericht im Jahr 2017 für insolvent erklärt worden war. Konkret geht es um Überweisungen in sechsstelliger Höhe, um den Besitz einer Immobilie in seiner Geburtsstadt Leimen sowie deren Belastung mit einer Hypothek, und um Aktienbesitze.
In weiteren Punkten, die unter anderem die Trophäen des sechsmaligen Grand-Slam-Siegers betrafen, wurde Becker freigesprochen.
Vor Gericht kein unbeschriebenes Blatt
Seit seinem Karriereende 1999 war der dreimalige Wimbledon-Champion immer in wieder juristische Auseinandersetzungen verwickelt. 2002 wurde er in München wegen Steuerhinterziehung zu einer Bewährungs- und Geldstrafe verurteilt. Auch die spanische und die Schweizer Justiz nahmen ihn zeitweise ins Visier.
dpa/SID/BRISANT
(Dieser Beitrag wurde erstmals am 28.04.2022 veröffentlicht.)
Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 29. April 2022 | 17:15 Uhr