Ladenhüter? Adeles Tickets werden zum Schnäppchen-Preis verscherbelt
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30. Juli 2024, 19:58 Uhr
Ein Weltstar zum Schnäppchenpreis - wo gibt es denn sowas? In München!
Adele kommt vom 2. bis zum 31. August für zehn Konzerte in die bayerische Landeshauptstadt - eigentlich eine kleine Sensation, denn Adele hat seit 2016 nicht mehr in Europa gespielt.
Doch die Fans scheinen es ihr (noch) nicht richtig zu danken. Die Konzerte sind noch nicht ausverkauft. Um den Kartenverkauf last minute anzukurbeln, gibt es für Musikliebhaber jetzt eine ganz besonders lukrative Überraschung.
Adele für 35 Euro
Einige Fans haben mehrere hundert Euro für ihre Adele-Tickets hingeblättert. Schnäppchenjäger müssen mit etwas Glück nun nur einen Bruchteil blechen.
Eine Online-Ticketbörse verscherbelt aktuell sogenannte "Lucky-Dip-Tickets" für Adeles Open-Air-Konzertserie. Diese kosten inklusive aller Gebühren nur 35 Euro. Zum Vergleich: Im Vorverkauf, der im Februar begann, waren die günstigsten Karten für 74,90 Euro zu haben.
Der Haken: Die "Lucky-Dip-Tickets" sind eine kleine Wundertüte, denn welche Plätze man für das Last-Minute-Angebot bekommt, bleibt bis zuletzt eine Überraschung. Vom Sitzplatz ganz hinten bis zum Stehplatz ganz vorne ist laut Anbieter alles möglich.
Auf Anfrage des BR schränkt der Veranstalter "Leutgeb Entertainment" ein wenig ein: Es handele sich um "Einzelplätze oder Sitzplätze mit eingeschränkter Sicht".
Immer wieder Montags
Haken Nummer 2: An die Karten kommt man nicht ohne Weiteres. Pro Tag können von einem Käufer maximal zwei Tickets erworben werden. Diese müssen am Tag des Konzerts persönlich abgeholt werden. Sie sind nicht übertragbar und werden nicht zurückgenommen.
Der Kartenverkauf erfolgt gestaffelt: Für die ersten beiden Konzerte konnten am Montagmorgen (29.07.) Tickets erworben werden. Die nächste Vorverkaufsrunde - für die Konzerte am 9. und 10. August - beginnt am kommenden Montag (05.08.) um 10 Uhr.
Alles so geplant?
Ist die Ticket-Schnäppchenbörse ein Akt der Verzweiflung angesichts nicht ausverkaufter Konzerte? Oder ein raffinierter Schachzug?
Auf Facebook und Instagram mutmaßen einige User, dass sich die Veranstalter verzockt haben. Nachdem die Veranstalter laut BR in der frühen Vorverkaufs-Phase im Februar von einer "phänomenalen Nachfrage" gesprochen haben, erhöhten sie die Anzahl der geplanten München-Konzerte von vier auf zehn. Nun, fünf Monate später und knapp eine Woche vor Beginn der Konzertreihe, gibt es allerdings immer noch Tickets - vor allem im hohen Preissegment. Für einen Platz vor der Bühne müssen Fans aktuell bis zu 583,50 Euro blechen.
Will man mit den "Lucky-Dip-Tickets" nun leere Konzertreihen vermeiden?
Fakt ist: Das Prinzip ist nicht ganz neu und kam auch schon bei anderen Konzerten zum Einsatz. Auf Nachfrage des BR schreibt der Veranstalter: "Wie bei Coldplay, Olivia Rodrigo und vielen anderen relevanten Künstlern, gab es von Anfang an die Absicht, eine kleine Anzahl von Lucky Dip-Tickets jeweils in der Woche des Konzertes zu vergeben." Das Angebot richte sich an "Fans mit geringerem Einkommen", denen es ermöglicht werden soll, das Konzert zu sehen.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
BR
ticketmaster.de
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 29. Juli 2024 | 17:15 Uhr