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Der Sommer 2025 sorgt aktuell für Schlagzeilen - was ist dran an den heftigen Prognosen? (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/Rene Traut

Das sagen die WetterexpertenWas ist dran am "Höllensommer 2025"?

16. Mai 2025, 14:22 Uhr

Wer sich in den vergangen Tage mit dem Wetter des kommenden Sommers beschäftigt hat, ist um diese Superlative nicht vorbeigekommen: "Katastrophensommer", "Jahrhundertsommer" oder "Höllenhitze" waren nur einige davon. Was ist dran? Droht uns wirklich der Sommer aller Sommer?

Wettermodelle geben den Takt an

Die derzeit kursierenden Prognosen stammen unter anderem vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (ECMWF) und dem US-amerikanischen Climate Forecast System (CFS). Beide Modelle arbeiten mit statistischen Wahrscheinlichkeiten und berücksichtigen globale Klimamuster.

Derzeit sagen sie einen Sommer mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen voraus, unterscheiden sich aber in einem zentralen Punkt: den Niederschlagsverhältnissen.

Extreme Trockenheit vs. viel Gewitter

Denn während das ECMWF mit einem extrem heißen und trockenen Sommer rechnet, prognostiziert das CFS einen Hitzesommer in Kombination mit viel Feuchtigkeit – also einen eher tropischen Sommer mit häufigen Gewittern, Starkregen und potenziellen Sturzfluten.

Nur bei der Niederschlagsmenge gehen die Langzeitprognosen von ECMWF und CFS auseinander. Beide sagen Temperaturen über dem Durchschnitt voraus. (Symbolbild) Bildrechte: imago images / Martin Bäuml Fotodesign

Hitzesommer, Jahrhundertsommer - was sagt Wetterexperte Jörg Heidermann?

MDR-Wetterexperte Jörg Heidermann ordnet die Lage bei "MDR um 4" folgendermaßen ein: Er sagt, dass das Jahr 2025 bereits mit erheblicher Trockenheit begann. Februar, März und April haben unter einem erheblichen Regendefizit gelitten, welches wir nun vom Frühjahr bis in den Sommer mitnehmen.

Das Problem ist dann, (...) wenn innerhalb von 24 Stunden eine gute Monatsmenge fällt, (...), die kann ein richtig durchgetrockneter Boden gar nicht richtig verarbeiten.

Jörg Heidermann | MDR um 4

Trotzdem sei eine "Höllensommer" jetzt noch nicht vorhersagbar. Wettermodelle wie ECMWF und CFS gäben lediglich Trends an. Dass ein Sommer über dem Durchschnitt auf uns zukommen könnte, ist laut Jörg Heidermann in Zeiten von Klimawandel dennoch keine große Überraschung. Aber:

Jetzt eine Sommer-Vorhersage: Ist leider Quatsch.

Jörg Heidermann | MDR um 4

Jörg Kachelmann schließt sich an

Auch Meteorologe Jörg Kachelmann sieht die Schlagzeilen skeptisch. Er geht sogar weiter und bezeichnet die Prognosen für den Sommer im Gespräch mit MDR Aktuell als "Unsinn" und "freie Erfindung, die in den Online-Medien gut klickt".

Die Trefferquote bei langfristigen Wettervorhersagen liege bei knapp über 50 Prozent. Eine Vorhersage über Monate ist laut Kachelmann unmöglich.

Auch er betont, dass Sommer über den Durchschnittstemperaturen wegen des Klimawandels keine Seltenheit mehr seien.

Aber alle, die sagen, dass jetzt in drei Monaten die Hölle losbricht, da kann man immer davon ausgehen, dass es Unsinn ist.

Jörg Kachelmann | MDR AKTUELL

Wetterexperte Jörg Kachelmann hält die aktuellen Sommerprognosen für "Unsinn". (Archiv) Bildrechte: IMAGO/STAR-MEDIA

Was können wir vom Sommer also erwarten?

Wie dramatisch heiß oder nass der Sommer 2025 also tatsächlich wird, kann man zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht prognostizieren.

Zuverlässig lässt sich das Wetter nur für die nächsten sieben Tage bestimmen. Demnach steht uns wechselhaftes Frühlingswettemit einem Mix aus Sonne, Wolken und gelegentlichen Regenschauern bevor. Die Temperaturen bleiben moderat bis kühl, besonders im Osten und Norden. Ein "Höllensommer" ist das auf jeden Fall noch nicht.

Quellen und weiterführende Links

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 16. Mai 2025 | 17:15 Uhr