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Scientology: Wie gefährlich ist die Religion von Science-Fiction Autor Hubbard wirklich? Bildrechte: IMAGO / Everett Collection

Zwischen Religion, Sekte und WeltherrschaftWas will Scientology - woran glauben die Anhänger?

19. April 2024, 17:59 Uhr

Die meisten kennen Scientology als amerikanische Sekte, der weltberühmte Promis wie Tom Cruise angehören. Was genau Scientology wirklich ist und woran ihre Anhänger glauben wissen jedoch die wenigsten.

Was ist Scientology?

Scientology ist eine Religion, die in den 1950ern von Science-Fiction Autor Lafayette Ron Hubbard gegründet wurde und mittlerweile Anhänger auf der ganzen Welt hat.

Scientologen glauben, dass der Mensch aus Körper, Verstand und einem unsterblichen, geistigen Wesen, dem "Thetan", besteht. Im Grunde sei der Mensch gut, werde aber durch schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit, sogenannten "Engrammen", daran gehindert, sein volles Potenzial zu entfalten und würde deshalb negativ handeln.

Mit Methoden aus der Dianetik sollen diese "Engramme" aufgelöst werden. Damit möchte Scientology seinen Anhängern helfen, ihr Leben zu verbessern und zu einem perfekt funktionierenden Menschen, dem "Clear", zu werden.

DianetikDie Lehre der Dianetik ist die Grundlage von Scientology und wurde ebenfalls von Hubbard entwickelt. Es handelt sich um eine Reihe von Psychotechniken, die Körper und Geist heilen sollen.

Zu den Methoden gehören beispielsweise spezielle Kurse und das "Auditing", eine Art Therapiesitzung, bei der negative Erlebnisse aus der Vergangenheit "aufgelöst" werden sollen.

In den 1950er-Jahren gründete Hubbard "Scientology". Er starb nach Angaben seiner Anhänger im Alter von 74 Jahren. Mittlerweile hat David Miscavige die Leitung der Organisation inne. Bildrechte: picture alliance / AP Images | Uncredited

Das Ziel der Scientology-Organisation?

Nicht-Scientologen sind nach Hubbards Theorie "Aberrierte", die negativ handeln und damit eine potenzielle Gefahr für die Gesellschaft darstellen.

Das Ziel ist deshalb, möglichst viele Menschen für die Religion anzuwerben und so eine neue gesellschaftliche Ordnung nach Vorstellung der Scientologen zu schaffen - einen "Clear Planet".

Wie gefährlich sind die Religion und ihre Anhänger wirklich?

In Deutschland wird die Scientology-Organisation seit 1997 in einigen Bundesländern vom Verfassungsschutz beobachtet. Kritik an der Organisation gibt es aus verschiedenen Gründen:

Umgang mit Mitgliedern: Scientology wird von vielen Aussteigern vorgeworfen, dass sie ihre Mitglieder unterdrückt, manipuliert und finanziell ausbeutet.

Tarnorganisationen: Scientology versteckt sich vermehrt hinter Tarnorganisationen, die auf den ersten Blick nichts mit der Religion zu tun haben. So sollen Ideologien unbemerkt in die Gesellschaft getragen werden.  

Weltherrschaft: Der Verfassungsschutz sieht zudem eine Gefahr für eine freiheitliche demokratische Grundordnung und die Einhaltung der Menschenrechte, da Scientology ein eigenes totalitäres System anstrebt.

Ist Scientology eine Sekte?

Immer wieder wird die Organisation von Kritikern auch als Sekte bezeichnet. Anhänger sehen das jedoch anders.

Scientology ist in einigen Ländern - wie den USA - eine offiziell anerkannte Religion. Befürworter kritisieren daher, die Bezeichnung als Sekte, weil es sich um eine legitime religiöse Bewegung handle.

Kritiker sehen jedoch deutliche Ähnlichkeit zu anderen Sekten. Dazu zählen die strenge Überwachung der Mitglieder, die Rekrutierungsmaßnahmen und die finanzielle Ausbeutung der Anhänger.

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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 19. April 2024 | 17:15 Uhr