Entscheidung in der KritikNun doch: Prinzessin Amalia will umstrittener Studentenverbindung beitreten

Kronprinzessin Amalia der Niederlande will eigentlich nur eins: neue Leute kennen lernen und ein ganz normales Studentenleben führen. Das verriet sie bereits im Juni der niederländischen Zeitung Telegraaf.

Ihre Entscheidung, dem umstrittenen Amsterdamer Studentenkorps "A.S.C./A.V.S.V." beizutreten, sorgt jedoch nicht überall für Freude.

Noch im vergangenen Jahr hatte die 20-Jährige aus "persönlichen Gründen" auf eine Mitgliedschaft verzichtet, nachdem frauenfeindliche Äußerungen von Mitgliedern der Verbindung für Aufregung gesorgt hatten.

Neben Sexismus machte die Studentenvereinigung in den letzten Jahren auch Schlagzeilen, weil neue Mitglieder während der Aufnahmerituale offenbar körperlich misshandelt und gedemütigt worden sein sollen.

Warum jetzt der Sinneswandel? "Amalia hat selbst Bilanz gezogen und entschieden, dass sie nun doch beitreten will", vermutet Königshausexpertin Annemarie de Kunder. Vieles habe sich bei "A.S.C./A.V.S.V." seit dem letzten Jahr verändert.

So dürfe zum Beispiel bei Aufnahmeritualen kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden und es gebe eine Anlaufstelle für sexuell übergriffiges Verhalten.

Vielleicht will Amalia auch in die Fußstapfen ihrer Familie treten? Immerhin waren auch König Willem-Alexander und Königin Beatrix Mitglieder in Studentenverbindungen - allerdings in der Leidener Vereinigung "Minerva".

Außerdem ist es für ein Mitglied der königlichen Familie nicht immer einfach, neue Freundschaften zu schließen - auch hier ist eine Studentenverbindung für Amalia eine gute Möglichkeit, unbefangener Kontakte zu knüpfen.

In den Niederlanden ist die Mitgliedschaft in einer Studentenverbindung zwar selbstverständlicher als in Deutschland - die Verbindungen strukturieren das soziale Leben mit Partys und Veranstaltungen.

Doch was auch immer der Grund für Amalias Entscheidung gewesen sein mag - sie stößt bei ihren Landsleuten auf viel Unverständnis und Kritik.