Dänisches Königshaus Königin Margrethe II. verteidigt ihre Eltern gegen Nazi-Vorwürfe
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05. November 2024, 18:03 Uhr
Von diesem Buch dürfte Königin Margrethe weniger begeistert gewesen sein. Der Autor des neuerschienenen Buches "Ridser i lakken -Kongehusets forbindelser til Hitlers Tyskland" (auf Deutsch: "Kratzer im Lack - die Verbindungen des Königshauses zu Hitlerdeutschland") behauptet nämlich, dass ihre königlichen Vorfahren mit den Nazis sympathisiert haben - auch ihre Eltern. Die ehemalige Königin hat ihre Familie nun gegen diesen Vorwurf verteidigt.
Margrethe schlägt zurück
Im Interview mit der Zeitung "Kristeligt Dagblat" erzählt Margrethe die Geschichte so: Ihre Eltern, das damalige Kronprinzenpaar Frederik und Ingrid, seien 1937 auf einer Jagdausstellung in Berlin gewesen, inklusive Theaterbesuch und Abendessen mit Hermann Göring - der rechten Hand Hitlers. Allerdings fügt sie hinzu: "Meine Mutter fand, dass Göring ziemlich grauenhaft war. Ja, sie hielt ihn wirklich für schrecklich. Sie schätzte ihn nicht im Geringsten."
Kein Treffen mit Adolf Hitler
Auch Adolf Hitler hätten ihre Eltern nie getroffen - obwohl ihr Vater großer Fan des Komponisten Richard Wagner gewesen sei. Doch trotz mehrerer Besuche in Bayreuth zwischen 1935 und 1939 seien sich Hitler und Papa Frederik nie über den Weg gelaufen. Ihr Vater sei darüber übrigens "sehr froh" gewesen.
Die Ex-Königin findet, die Beziehungen zwischen dem dänischen Königshaus und Hitlerdeutschland wird in dem Buch "sensationeller dargestellt, als es letztlich gewesen ist". Das Buch ist bisher nur auf Dänisch erschienen und löste im Land eine große Debatte aus. Laut leitendem Forscher und Archivar des Nationalarchivs gäbe es kein historisches Quellenmaterial, dass die Annahmen des Autors untermauern würde.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 05. November 2024 | 17:15 Uhr