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Gefährliche Quallen kommen nicht mehr nur in warmen Mittelmeergewässern vor. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Verbrennungen und allergische ReaktionenKontakt mit Feuerquallen: So verhalten Sie sich richtig

27. August 2024, 16:58 Uhr

Quallen leben zwar überwiegend in wärmeren Gewässern wie dem Mittelmeer, tummeln sich inzwischen aber ebenso in Nord- und Ostsee. Denn mit steigenden Wassertemperaturen durch den Klimawandel fühlen sich die wärmeliebenden Quallen auch in deutschen Gewässern wohl.

Bei Feuerquallen Abstand halten!

Die meisten Quallenarten sind harmlos und ungefährlich für Menschen. Unangenehm kann für Schwimmer aber eine Begegnung mit der Gelben Haarqualle, auch Feuerqualle genannt, werden.

Ihre Nesselkapseln können mit ihrem Gift allergische Reaktionen und Hautrötungen hervorrufen. Gelbe Haarquallen sind im Oberflächenwasser der Ostsee eher selten, gelangen durch Wind aber manchmal in die Badebereiche. Dann heißt es: Abstand halten, denn für einen Quallenstich reicht schon eine leichte Berührung mit den Tentakeln.

Zu erkennen sind Feuerquallen an einem farblichen Stich. Die Tiere sind etwa tellergroß mit einem gelbbraunen Schirm, der unter Wasser rötlich wirkt. Bildrechte: picture alliance/dpa | Thomas Müller

Wie sehen Quallenstiche aus?

Nach einem Quallenstich kommt es in der Regel innerhalb weniger Minuten zu brennenden, teilweise starken Schmerzen an den betroffenen Stellen. Es bilden sich häufig rote Schwellungen auf der Haut. Im weiteren Verlauf können nach dem Stich mancher Quallenarten auch betroffene Hautareale absterben.

Die Teile der Haut, die mit dem Nesselgift in Kontakt gekommen sind, jucken meist stark. Bei solchen allergischen Reaktionen auf das Quallengift können sich die Auswirkungen auf den ganzen Körper ausweiten. Gegebenenfalls kommt es dann zu Fieber, Schwindel, Bewusstseinsstörungen, Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe (Ödeme), Blutdruckabfall, Atemnot, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Übelkeit und Erbrechen.

Spätfolgen eines Quallenstichs wie Empfindungsstörungen, die durch die Entzündung der Haut entstehen, oder Juckreiz können über Monate hinweg bestehen bleiben.

Die Nesselkapseln der Feuerquallen können mit ihrem Gift allergische Reaktionen und Hautrötungen hervorrufen. Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Andrea Warnecke

So verhalten Sie sich nach einem Kontakt mit einer Qualle

Ist man trotz aller Vorsicht mit einer Qualle in Berührung gekommen, ist es ratsam, umgehend Hilfe zu rufen, beispielsweise bei der Strandwacht oder dem ärztlichen Notdienst. Sie haben in der Regel Erfahrung im Umgang mit Quallenstichen.

Folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen sind grundsätzlich zu empfehlen:

  • Als Erstes gilt: Gehen Sie raus aus dem Wasser!
  • Versuchen Sie, Ruhe zu bewahren und sich möglichst wenig zu bewegen, um die Verteilung des Giftes zu verlangsamen.
  • Überprüfen Sie, ob sich noch Tentakelreste auf der Haut befinden.
  • Waschen Sie in der Haut verbliebene Tentakel mit Meerwasser ab. Nutzen Sie dazu auf keinen Fall Süßwasser oder Desinfektionsalkohol und versuchen Sie nicht, sie mit einem Handtuch abzureiben! Intakte Nesselzellen werden dadurch aktiviert, können ihr Gift abgeben und das Brennen verstärken.
  • Entfernen Sie verbliebene Tentakel nicht mit den Fingern. Nutzen Sie dazu eine Pinzette oder andere Hilfsmittel wie beispielsweise eine Kreditkarte. Versuchen Sie, den betroffenen Körperbereich möglichst wenig zu bewegen und auch die Tentakel nur, um sie abzuziehen.
  • Kühlende Umschläge lindern das Brennen. Schmerzmittel wie Ibuprofen sind hilfreich sowie Antihistaminika oder Hydrokortison-Creme.

Bei allergischen Reaktionen den Notarzt rufen

Auch der Stich von vermeintlich harmlosen Quallenarten kann zu allergischen Reaktionen führen, die unter Umständen einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Wenn Kreislauf- oder Atembeschwerden auftreten oder die Schmerzen nicht nachlassen, sind in jedem Fall schnelle ärztliche Hilfe beziehungsweise das Aufsuchen eines Krankenhauses notwendig.

Quellen und weiterführende Links

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