Asiatische Tigermücke beim Zustechen
Das Dengue-Fieber wird vor allem durch die Asiatische Tigermücke übertragen. Bildrechte: imago images/Blickwinkel

Übertragung durch Mücken In dieser deutschen Stadt gibt es ungewöhnlich viele Denguefieber-Fälle

19. April 2024, 12:12 Uhr

In Berlin wurden in diesem Jahr ungewöhnlich viele Denguefieber-Fälle gemeldet: Schon 39 Mal konnte die Tropenkrankheit nachgewiesen werden. Zwei Patienten mussten sogar im Krankenhaus behandelt werden. Zum Vergleich: In den Jahren 2015 bis 2019 hat es laut Medizinern etwa 18 Denguefieber-Fälle in Berlin pro Jahr gegeben.

Angesteckt haben sich die Menschen, deren Fälle in Berlin gemeldet wurden, in klassischen Denguefieber-Gebieten wie etwa Asien oder Brasilien.

Ansteckung auch in Deutschland möglich

Es sind also Reisende, die das Dengue-Fieber nach Deutschland gebracht haben. Mit Beginn der Mückensaison bestehe aber auch das Risiko, sich in Berlin anzustecken. Die bereits in der Hauptstadt nachgewiesene Asiatische Tigermücke könne das Virus von infizierten Menschen auf andere übertragen, sagen Experten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales in Berlin. 

Ein Mann versprüht Pestizide
Viele asiatische Länder haben Erfahrungen mit dem Dengue-Fieber und der Bekämpfung der Tigermücke. Hier ein Bild aus Singapur. Bildrechte: imago images/Xinhua

Je mehr Hautoberfläche ich den Mücken biete, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich gestochen werde.

Prof. August Stich, Chefarzt an der Klinik für Tropenmedizin Würzburg

Klimawandel bringt Dengue-Fieber nach Europa

Übertragen wird das Virus von der Asiatischen Tigermücke, die normalerweise nur in Asien, Südamerika und Afrika vorkommt. Wegen der steigenden Temperaturen in Europa wird die Mückenart aber auch bei uns immer häufiger aktiv - mit fatalen Folgen.

Eine tote weibliche Tigermücke liegt in den Räumen der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) in einer Petrischale
Die Asiatische Tigermücke überträgt das Dengue-Virus. Wegen des Klimawandels ist sie nun auch in Europa zu Hause. Bildrechte: picture alliance/dpa | Uwe Anspach

Laut Robert Koch-Instiut (RKI) leben weltweit fast vier Milliarden Menschen in Denguefieber-Risikogebieten. Schätzungsweise werden jährlich rund 400 Millionen Menschen mit Dengue-Virus infiziert. Die meisten Infektionen (etwa 75 Prozent) verlaufen ohne Symptome oder mit milden Symptomen.

Das sind die Symptome des Dengue-Fiebers

Fieber, Hautausschlag und heftige Gliederschmerzen: Wer sich mit dem Dengue-Virus infiziert hat, wird das als äußerst unangenehm in Erinnerung behalten. Schwere Verläufe oder gar Todesfälle sind zwar eher selten, unterschätzen sollte man das Dengue-Fieber allerdings nicht.

 Die Asiatische Tigermücke - hier unter dem Mikroskop. 3 min
Die Asiatische Tigermücke - hier unter dem Mikroskop - ist inzwischen auch in Teilen Deutschlands verbreitet. Sie ist gefürchtet, denn sie ist ein Vektor - also Überträger - für rund 20 Tropenkrankheiten, dazu gehören das Chikungunya- und das Dengue-Fieber, sowie das West-Nil-Virus. Bildrechte: MDR/Heike Dickebohm
3 min

Mo 09.11.2020 13:24Uhr 03:27 min

https://www.mdr.de/wissen/videos/aktuell/asiatische-tigermuecke-102.html

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Diese Medikamente sollten man immer dabei haben

Gegen die Symptome des Dengue-Fiebers helfen schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente, wie zum Beispiel Ibuprofen oder Paracetamol.

Ganz wichtig aber: Keine Mittel nehmen, die Acetylsalicylsäure enthalten, also zum Beispiel Aspirin. Denn dieser Wirkstoff verdünnt das Blut, ist daher nicht geeignet und kann sogar gefährlich sein.

Dazu sollte man sehr viel trinken. In der Regel ist die Erkrankung dann in ein paar Tagen überstanden. Danach ist der Körper aber noch geschwächt.

Quellen und weiterführende Links:

BRISANT
dpa
MDR
RKI
BR
Frankfurter Rundschau
Wikipedia

(Dieser Artikel wurde erstmals am 06.09.23 veröffentlicht und am 10.4.2024 aktualisiert.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 10. April 2024 | 17:15 Uhr

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