Rettungsringe auf einem Boot
Man gerät schneller in Seenot als erwartet. Dann ist rasche Hilfe gefragt. Bildrechte: PantherMedia/Sergiy Tryapitsyn

Binnengewässer und Meer Was tun bei Seenot? Tipps für den sicheren Wassersport

24. Oktober 2023, 16:48 Uhr

Der Sommer naht und viele Menschen zieht es mit Beginn der wärmeren Jahreszeit hinaus aufs Wasser. Damit aber aus dem Segeltörn oder dem Kitesurfing-Ausflug kein Albtraum wird, gilt es einiges zu beachten. Wie Sie sich am besten vorbereiten und was im Notfall zu tun ist, sagen wir hier.

Rettungsschwimmer und Seenotrettungskreuzer sorgen dafür, dass Badegäste und Wassersportler an deutschen Seen, Flüssen und an der Nord- und Ostseeküste unbeschwerten Spaß erleben.

Doch trotz dieser Vorkehrungen sind Ausflüge auf dem Wasser nicht ohne Risiko. Rund jeder zweite Notruf bei den Seenotrettern geht von privaten Motorboot- oder Kajakfahrern, Anglern oder Surfern aus.

Bevor es losgeht

  • Prüfen Sie die Sicherheitsausrüstung an Bord. Sind Kinder dabei, müssen sie eine Schwimmweste tragen.
  • Für Freizeitkapitäne gilt: Leuchtsignale oder rote Flagge an Bord haben.
  • Auch für Stand-Up-Paddler oder Kajakfahrer gilt: Wetter beobachten, richtige Kleidung wählen und sich nicht überschätzen.

Während des Ausflugs auf dem Wasser

  • Halten Sie Abstand zur Berufsschifffahrt und zu allen anderen Wassersportlern.
  • Befahren Sie keine Gebiete mit Schwimmern.
  • Halten Sie genügend Abstand zu Tonnen, Bojen und den Markierungen, die von Fischern oder Tauchern ausgebracht wurden.
  • Achten Sie auf andere Schiffe und die Umgebung.
  • Hände weg von Alkohol oder Drogen!

Im Fall eines Unfalls

  • Kentert das Boot, ziehen Sie nicht Ihre Kleidung aus! Sie bildet ein Wärmepolster
  • Treiben Sie stehend im Wasser, um Kraft zu sparen
  • Schwimmen Sie nur an Land, wenn Sie auch Land sehen
  • Rufen Sie um Hilfe, bleiben Sie in der Nähe des Bootes

Rettungskräfte auf Boot bei Wasserrettungseinsatz.
Auch in Flüssen wie dem Rhein kentern immer wieder Boote. Die Wasserrettung ist dann zur Stelle. Bildrechte: imago images/Einsatz-Report24

Das Rettungssystem MOBOS

Funktionierende Kommunikationsgeräte wie Funkgeräte oder auch ein Handy sind im Notfall überlebenswichtig. Doch was, wenn es auf dem Tretboot kein Funkgerät gibt oder das Handy vor Schreck ins Wasser gefallen ist? Damit aus dem Segeltörn kein Albtraum wird, gibt es MOBOS. Das Rettungssystem kann problemlos in jedem Binnengewässer und auf jedem Bootstyp eingesetzt werden, sogar auf Schlauchbooten.

MOBOS besteht aus einem Empfänger und dem Sender, die an der Rettungsweste oder Kleidung befestigt wird. Im Notfall geht der Alarm sofort an den Empfänger, von wo aus die Rettung eingeleitet wird. Die Funkfrequenz die das System nutzt, ist lizenz- und gebührenfrei.

Sicherheit auf See

Geraten Sie in Seenot (Nord- oder Ostsee), setzen Sie umgehend einen MAYDAY-Ruf ab: über UKW-Kanal 16 und 70 (DSC) sowie Grenzwelle 2187,5 kHz (DSC) über BREMEN RESCUE RADIO (24 h), Rufname: Bremen Rescue.

Oder Sie rufen über Telefon 0421 53 68 70 die Seenotretter.

In Bremen steht die Zentrale der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Ihre Boote starten aber auch in der Ostsee, zum Beispiel vor Rügen.

Wer mit einer Yacht in Küsten oder Seegebieten kreuzt, sollte die App SafeTrx installieren. Es gibt sie für Android und iPhone. Mit ihrer Hilfe kann die Seenotrettung im Ernstfall feststellen, wo sich eine Person befindet. Denn offene kleine Angelboote haben oft kein Funkgerät an Bord.

SafeTrx zeichnet die Position eines Motorbootes oder - wenn das Handy wasserdicht verpackt ist - eines Surfers auf und sendet sie an den Server. Die App zeichnet auch dann mit, wenn keine Mobilverbindung besteht. Wer in Not gerät, kann über einen einzigen Klick einen Notruf an die Rettungsleitstelle Bremen absetzen.

Quelle: DLRG/ADAC/DGzRS

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 14. Mai 2021 | 17:15 Uhr

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