Tannenbäume aus Plastik auf einer Website 5 min
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Nachhaltige Weihnachtsbäume Plastik, Bio oder im Topf - was ist am besten für Umwelt und Geldbeutel?

07. Dezember 2023, 15:44 Uhr

Rund 25 Millionen Weihnachtsbäume stehen jedes Jahr in deutschen Wohnzimmern. Viele davon werden extra dafür abgeholzt und danach weggeworfen.

Die gute Nachricht: Die meisten Weihnachtsbäume stammen aus Deutschland, haben also keine sehr langen Transportwege hinter sich.

Die beliebtesten Weihnachtsbäume sind Nordmanntannen - sie stechen nicht, nadeln weniger und wachsen gleichmäßig. Aber: Die Bäume sind in Deutschland nicht heimisch und werden hierzulande auf Plantagen angebaut - mithilfe von viel Wasser, Dünger und Pestiziden.

Regional kaufen oder selbst fällen

Deshalb ist es besser für die Umwelt, sich für eine heimische Fichte, Kiefer oder Weißtanne zu entscheiden, die aus einer Bio-Plantage oder direkt aus dem Wald in der Region stammt, so der BUND. In der Regel rechnet sich das auch finanziell.

An den Adventswochenenden finden oft Aktionen statt, bei denen man sich seinen Weihnachtsbaum selbst aussuchen und absägen darf.

Eine junge Familie trägt auf einer Plantage einen selbst geschlagenen Weihnachtsbaum zur Kasse.
In der Vorweihnachtszeit kann man sich vielerorts selbst einen Baum fällen. Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Christin Klose

Wie erkenne ich einen Bio-Baum?

Achten Sie auf ein Bioland-, Biokreis-, Demeter-, Naturland-Siegel oder das EU-Bio-Siegel. Ebenfalls empfehlenswert ist das FSC-Siegel. Das ist zwar kein Bio-Siegel, aber zeugt von einem Anbau ohne Pestizide und synthetische Dünger und schont so die Artenvielfalt.

Bio-Bäume sind laut der Naturschutzorganisation Robin Wood auch nicht wesentlich teurer als normale Bäume. Sie sind aber nur an bestimmten Verkaufsstellen zu haben. Eine Übersicht gibt es hier.

Plastik ist keine Alternative

Mehrweg ist bekanntlich umweltfreundlicher als Einweg. Deswegen greifen manche zur Plastik-Alternative im Baumarkt. Dafür müssen keine Bäume sterben. Aber: Sie sind häufig aus Asien importiert und schlecht recycelbar.

Wegen der langen Transportwege müssten Plastikbäume fast 20 Jahre verwendet werden. Erst dann hätten sie eine bessere Ökobilanz als ein gewachsener Baum.

Oft hält der Baum aber nicht so lange oder gefällt nicht mehr. Dann landet er auf der Mülldeponie und setzt bei der Verbrennung Giftstoffe frei. Und auch der Preis von rund 200 Euro bei einem großen Baum lohnt sich dann nicht mehr.

Neonfarbene Weihnachtsbäume aus Plastik
Plastikbäume haben erst nach 20 Jahren eine bessere Umweltbilanz als natürliche Bäume. Bildrechte: picture alliance / Gero Breloer/dpa | Gero Breloer

Baum im Topf kaufen

Etwa jeder zehnte Baum wird laut Schutzgemeinschaft Deutscher Wald inzwischen im Topf verkauft. Die Wurzeln sind noch dran. Nach den Feiertagen können die Bäume dann im Garten ausgepflanzt werden.

Aber Vorsicht: Laut der Naturschutzorganisation Robin Wood klappt das nur mit wenigen Bäumchen. Oft sind die Wurzeln gekappt und wachsen dann schlecht an. Deshalb sollte man lieber Bäume kaufen, die für den Garten gedacht sind und diese dann als Weihnachtsbaum nutzen.

Und: Nach Weihnachten sollte man den Baum nicht direkt auspflanzen. Im warmen Wohnzimmer wird der nämlich aus dem Winterschlaf geholt und muss sich erst wieder an die Kälte gewöhnen. Das kann er im kühlen Flur oder in der Garage.

Wissenswertes rund um den Weihnachtsbaum:

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 06. Dezember 2023 | 17:15 Uhr

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