Möglichkeiten, Dauer, Kosten Zahnkorrektur für Erwachsene: lohnt sich das noch?
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27. November 2024, 12:34 Uhr
Zahnspangen sind nur etwas für Kinder? Weit gefehlt. Auch Erwachsene träumen noch von dem perfekten Lächeln. Immer mehr entscheiden sich deshalb für eine späte Zahnkorrektur, nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus medizinischen Gründen.
Was man vor der Behandlung wissen sollte und welche Methoden es gibt - ein Überblick:
Feste Zahnspangen für Erwachsene
Generell gibt es zwei Möglichkeiten für Zahnkorrekturen im Erwachsenenalter: eine feste oder lose Zahnspange. Erstere wird besonders bei gravierenden Fehlstellungen oder Gebisskorrekturen empfohlen.
Bei der festen Zahnspange werden Plättchen, sogenannte Brackets, auf die Zähne geklebt. Diese haben ein Loch und werden mit einem Draht verbunden. Eine feste Zahnspange muss ungefähr sechs bis 24 Monate getragen werden - je nach Fehlstellung.
Besonders beliebt sind Keramikbrackets: Diese sind zahnfarben und werden mit einem fast unsichtbaren Faden verbunden. Damit ist die Zahnspange kaum sichtbar. Immer öfter wünschen sich Patienten auch eine Linguale Zahnspange. Im Gegensatz zur klassischen Zahnspange von außen, wird die Lingualspange an die Innenfläche der Zähne angebracht und ist somit unsichtbar.
Allerdings kosten "besondere Wünsche" wie kleinere Brackets oder dünnere Drähte auch mehr. Da können die Kosten schon mal von 2.200 Euro auf 15.000 Euro springen. Am kostspieligsten ist eine Lingualspange. In der Regel übernimmt die Krankenkasse ab dem 18. Lebensjahr nicht mehr die vollen Kosten für eine Zahnspange für Erwachsene - schon gar nicht, wenn es sich um rein ästhetische Fehlstellungen handelt.
Aligner
Einen besonderen Hype erleben seit einigen Jahren durchsichtige, herausnehmbare Zahnschienen, auch Aligner genannt, da sie beim Sprechen fast nicht sichtbar sind und im Alltag nicht einschränken. Allerdings sind Aligner nur bei leichten Fehlstellungen geeignet.
Aligner schieben die Zähne mit permanentem, sanftem Druck in die gewünschte Position. Im Laufe einer Behandlung trägt man mehrere, individuelle Schienen, die immer wieder angepasst werden. Im Schnitt trägt man eine Schiene ein bis zwei Wochen und wechselt dann zur nächsten.
Bei kleineren Korrekturen reichen oft schon wenige Schienen aus, meist dauert eine Behandlung sechs bis 12 Monate. Die Dauer hängt wesentlich von der Disziplin des Patienten ab, da man die Spange etwa 18 bis 22 Stunden am Tag tragen sollte. Beim Essen oder trinken von Heißgetränken wird die Schiene herausgenommen.
Nach Abschluss der Behandlung wird in der Regel mit einem Retainer gearbeitet. Das ist entweder eine Schiene, die nur noch nachts getragen wird oder ein festsitzender, dünner Drahtbügel, der an der Innenseite der Zähne befestigt wird. Der Retainer hält die Zähne in der Idealposition und verhindert, dass sie sich mit der Zeit wieder verschieben.
Die Kosten hängen vom Grad der Zahnfehlstellung, der Dauer der Behandlung und vom Anbieter ab. Die Spanne reicht von 1.700 Euro bis 5.800 Euro. Eine leichte Fehlstellung kann oft schon für weniger als 2.000 Euro korrigiert werden.
Wann lohnt sich eine Zahnspange?
Eine Zahnkorrektur sollte man nur angehen, wenn man gesunde Zähne hat, da Gebiss und Kieferknochen in Laufe der Behandlung stark strapaziert werden. Oft wird auch Rauchern von einer Behandlung abgeraten, da Rauchen den Knochenabbau im Kiefer beschleunigen kann.
Generell ist es in jedem Fall ratsam, sich verschiedene Meinungen einzuholen und sich vorab bei einer kieferorthopädischen Praxis beraten zu lassen.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 16. Mai 2024 | 17:15 Uhr