Kriminalitätsstatistik 2023 Kriminelle Ausländer, minderjährige Täter, Banden: Diese Probleme hat Deutschland

22. April 2024, 19:18 Uhr

1. Starker Anstieg bei Verdächtigen ohne deutschen Pass

Diese Zahl erschreckt: Von den rund 2,25 Millionen Tatverdächtigen im Jahr 2023 insgesamt haben etwa 925.000 keinen deutschen Pass. Bedeutet: Rund 41 Prozent der Verdächtigen sind keine Deutschen.

Auch in vielen Bundesländern zeigt sich dieses Problem, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen: Dort ist der Anteil ausländischer Verdächtiger an den Straftaten seit Jahren etwa doppelt so hoch wie der Anteil von ausländischen Menschen an der Bevölkerung.

Am stärksten sind ausländische Verdächtige in NRW beim Taschendiebstahl vertreten - mit 80,1 Prozent! Beim Ladendiebstahl seien es 47,6 Prozent und bei Wohnungseinbrüchen 47,3 Prozent.

Eine Hand zieht ein Portemonnaie aus einer Handtasche.
80 Prozent der Verdächtigen in Sachen Taschendiebstahl in NRW sind Ausländer. Bildrechte: imago images/Agentur 54 Grad

2. Minderjährige Tatverdächtige sind ein Problem

Ein weiterer besorgniserregender Befund der Kriminalitätstatistik 2023: Die Zahl der minderjährigen Straftäter nimmt weiter zu - wenn auch nur leicht. Gehörten im Jahr 2022 bundesweit 13,4 Prozent aller Tatverdächtigen zur Gruppe der Kinder und Jugendlichen, so stieg ihr Anteil im vergangenen Jahr auf 13,8 Prozent. 

Besonders hoch war der Zuwachs bei minderjährigen Ausländern. Die Steigerungsraten gegenüber 2022 lagen hier bei über 30 Prozent.

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Brisant Di 09.04.2024 17:15Uhr 02:47 min

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3. Gewaltdelikte nehmen zu

Den höchsten Stand seit 15 Jahren habe die Gewaltkriminalität mit etwa 215.000 Fällen erreicht, heißt es in der Statistik. Darunter fallen etwa gefährliche und schwere Körperverletzung mit einem neuen Höchstwert von rund 155.000 Fällen.

Deutlich stieg demnach auch die Zahl der Raubdelikte (plus 17 Prozent) auf rund 45.000 und die Zahl der Messerangriffe (plus zehn Prozent) auf etwa 9.000.

Symbolbild - Messerangriff auf eine Person
Etwa 9.000 Messerangriffe gab es 2023 in Deutschland. Bildrechte: IMAGO / Gottfried Czepluch

4. Wieder mehr Wohnungseinbrüche

Der Zahl der Wohnungseinbrüche stieg im vergangenen Jahr um rund 18 Prozent im Vergleich zu 2022. Das Bundeskriminalamt (BKA) wies jedoch darauf hin, dass damit das Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 noch nicht erreicht sei.

Junge Frau entdeckt einen Wohnungseinbruch
Nach der "Corona-Pause" wurde zuletzt wieder mehr in Wohnungen eingebrochen. Bildrechte: imago/Jochen Tack

5. Bandenkrieg rund um Stuttgart

Mit Sorge beobachten Experten den brutalen Bandenkrieg im Stuttgarter Raum. Dort haben in den vergangenen Monaten Angehörige zweier verfeindeter Gruppen aufeinander geschossen. Einer von ihnen warf sogar eine Granate auf eine Trauergemeinde.

Polizisten stehen vor einer illegalen Spielhalle.
Das Thema Clankriminalität beschäftigt die Behörden weiter. Bildrechte: IMAGO/Justin Brosch

6. Mehr Taten werden aufgeklärt

Immerhin eine gute Nachricht steckt in der Kriminalstatistik für 2023: Der Anteil der aufgeklärten Straftaten lag im vergangenen Jahr bei 58,4 Prozent und damit 1,1 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres.

Hinweis Der Artikel wurde am 09.04.2024 zum ersten Mal veröffentlicht.

Quellen:

BRISANT
MDR
Tagesschau
dpa
AFP
BKA

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 09. April 2024 | 17:15 Uhr

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