Eine Frau hängt Wäsche auf.
Wäsche lüften statt waschen - spart Geld, aber ist es auch hygienisch? Bildrechte: Getty Images

No-Wash-Movement Wäsche lüften statt waschen - so hygienisch ist die Methode

11. Juli 2024, 18:08 Uhr

Die meisten Menschen werfen ihre getragenen Klamotten nach einmal Tragen in die Waschmaschine. Das ist nicht wirklich gut für die Umwelt und den Sachen bekommt das häufige Waschen auch nicht gut. Deswegen gibt es immer mehr Leute, die ihre Kleidung kaum noch oder gar nicht mehr waschen. "No-Wash-Movement" heißt die Bewegung. Stattdessen wird getragene Kleidung einfach an die Luft gehängt.

Der britische "Guardian" berichtet von einem Mann, der seine Waschmaschine inzwischen nur noch etwa alle sechs Monate benutzt. Selbst Unterhosen trägt er bis zu einer Woche am Stück. Ist das hygienisch? Und was sind die Vorteile?

Lüften statt waschen - besser für Umwelt und Kleidung?

Die Waschmaschine gehört zu den größten Energiefressern im Haushalt. Wer sie seltener anwirft, spart Strom, Wasser und Chemie in Form von Waschmittel.

Das ist gut für die Umwelt und für die Kleidung. Denn Stoffe nutzen sich nicht hauptsächlich durch das Tragen ab, sondern durch zu häufiges Waschen.

Kleidung nicht waschen: Ist das hygienisch?

Waschen entfernt nicht nur unangenehme Gerüche, sondern auch Flecken. Gegen sichtbare Verschmutzungen hilft Lüften natürlich nicht, sie müssen mechanisch entfernt werden. Das klappt aber oft mit einer Bürste oder einem Fleckenentferner und etwas Wasser. So kann zumindest der Waschgang gespart werden.

Ist das Kleidungsstück aber nicht schmutzig, sondern nur getragen, dann kann man es mit gutem Gewissen an die frische Luft hängen. Daran ist nichts unhygienisch.

Schwierig wird es aber für Menschen, die beispielsweise in einem Ein-Zimmer-Apartment ohne Balkon oder Garten wohnen. Da wird es schwierig, die gesamte Garderobe ordentlich durchzulüften. Am besten hängt man Kleidungsstücke nämlich mehrere Stunden an die frische Luft.

Mann und Mädchen hängen Wäsche auf.
Getragene Wäsche am besten mehrere Stunden an die frische Luft hängen. Bildrechte: Getty Images

Lüften hilft allerdings nicht, wenn Schweiß oder andere Körperflüssigkeiten im Stoff sind, denn sie sind ein idealer Nährboden für Mikroorganismen, wie Bakterien oder Pilze. Sobald Klamotten anfangen zu riechen, ist das ein Zeichen dafür, dass es Handlungsbedarf gibt. Bedeutet: Ab in die Waschmaschine.

Diese Kleidungsstücke sollten immer gewaschen werden

Die "No-Wash"-Methode ist nur für Kleidung geeignet, bei der Flecken per Hand entfernt werden können, und die keinen oder wenig direkten Körperkontakt hat. Beispielsweise Jacken, Pullover oder Hemden.

Bestimmte Textilien sollten hingegen auf jeden Fall in der Waschmaschine landen. Dazu gehören besonders jene, die besonders eng an oder auf der Haut getragen werden, also Unterwäsche, Socken oder Sportkleidung - letztere besonders, wenn sie verschwitzt ist.

Unterwäsche auf der Leine
Unterwäsche, Socken und Sportkleidung gehören immer in die Waschmaschine. Bildrechte: Getty Images

Zudem sollten Kleidungsstücke aus bestimmten Materialien, wie etwa Polyester oder Baumwolle, regelmäßig einen Waschgang in der Maschine durchlaufen. Andere Materialien wie Leinen oder Wolle können hingegen problemlos gelüftet werden.

Tipp: Wer aus Umweltschutzgründen seltener waschen möchte, kann beim Waschgang zumindest auf zu hohe Temperaturen verzichten. Mit vielen Waschmitteln wird es schon im 30-Grad-Waschgang hygienisch sauber.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 16. November 2023 | 17:15 Uhr

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