Blick in den Fahrzeug-Innenraum: ein Mann hinter dem Steuer
Dieser Mann probiert es mit frischem Kaffee gegen die Gerüche - wahrscheinlich mit wenig Erfolg. Bildrechte: picture alliance / dpa-tmn | Christin Klose

Tipps vom Experten Mief! So bekommt man schlechten Geruch aus dem Auto

17. April 2024, 17:09 Uhr

Eines vorweg: Der früher so beliebte Duft- bzw. Wunderbaum im Auto bringt laut Autoexperte Andreas Keßler gar nichts.

Genau wie beim vermeintlichen Wundermittel Kaffee werden so nur die unangenehmen Gerüche für eine gewisse Zeit übertüncht. Besser ist, man bekämpft die Ursachen in den Polstern und Matten, in der Klimaanlage und im Pollenfilter.

Andreas Keßler im Gespräch 17 min
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MDR um 4 Di 26.03.2024 17:00Uhr 16:54 min

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Einfach: Pollenfilter wechseln

Die Pollenfilter zu wechseln, ist in den meisten Fällen die einfachste und schnellste Variante gegen schlechte Gerüche.

Wer es nicht selbst hinkriegt, sollte einfach beim nächsten Werkstatt-Termin dran denken. Empfehlenswert sind laut Andreas Keßler Pollenfilter mit Aktivkohlefilter.

Ein rauchender Mann in einem Auto, wo ein Wunderbaum am Rückspiegel hängt.
Der Wunderbaum übertüncht Gerüche nur. Besser ist es, man geht an die Ursachen ran. Bildrechte: picture alliance / dpa-tmn | Franziska Gabbert

So säubert man die Klimaanlage

Die Säuberung der Klimaanlage ist kein Hexenwerk: Desinfektions-Spray kaufen (kostet 6 bis 12 Euro), Feinstaubfilter rausnehmen, Spray in den Lüftungsschacht sprühen, dann Motor anlassen, Klimaanlage ausschalten, Lüftung auf Umluft stellen, Ventilator auf höchste Stufe, Heizung auf volle Leistung, Türen und Fenster offen und aussteigen. Nach etwa 10 Minuten ist das Ganze erledigt.

Tipp: Die Klimaanlage immer kurz vor Ende der Fahrt ausschalten, damit der Verdampfer eine Chance hat abzutrocknen, denn von dort stammen die üblen Gerüche.

Eine männliche Hand fühlt den Luftzug einer Autoklimaanlage
Oft sind die Klimaanlage oder der Pollenfilter die Ursache für üble Gerüche im Auto. Bildrechte: Colourbox.de

Reiniging mit Sprühextrationssauger: Bringt das was?

Sogenannte Sprühextraktionssauger funktionieren wie Nass-Sauger für Teppiche oder Sofas. Solche Geräte gibt es auch zum Ausleihen, zum Beispiel im Baumarkt. Vorteil: Man muss die Sitze oder die Rückbank noch nicht mal ausbauen für die Reinigung.

Und so funktioniert es: Der Schaum mit der Reinigungsflüssigkeit löst den Dreck. Das Gemisch ein bisschen einwirken lassen, dann absaugen und anschließend gut abtrocknen lassen, sonst müffelt es bald wieder.

Apropos Wasser: Bei der Innen-Reinigung von Autos sollte man immer sparsam mit Wasser umgehen, denn das kann zu Problemen mit der Elektrik und den Steuergeräten führen.

Andreas Keßler
"Autopapst" Andreas Keßler empfiehlt eine regelmäßige Innenreinigungen des Autos. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

So funktioniert die Innenraumreinigung mit einem Ozongenerator

Ozongeneratoren kosten zwischen 40 und 100 Euro. Den Service kann man aber auch in vielen Werkstätten buchen und zahlt dafür zwischen 80 und 100 Euro.

Der Ablauf ist immer gleich: Generator in den Innenraum stellen und anschalten. Dann den Raum verlassen, denn das Einatmen des Ozons ist gesundheitsgefährdend. 1 Stunde laufen lassen und danach nochmal eine Stunde gut lüften. Dann sollten die Gerüche verschwunden sein.

Ein Arbeiter hält einen gespendeten Ozongenerator, der zur Desinfektion verwendet wird.
So sieht ein Ozongenerator aus. Solche Geräte wurden zu Corona-Zeiten auch zur Desinfektion eingesetzt. Bildrechte: picture alliance/dpa/Agencia Uno | Francisco Castillo

Die Ozonbehandlung soll auch bei Autos helfen, in denen vorher geraucht wurde.

Ozon ist ein Gas, das aus Sauerstoffatomen besteht. Es kommt natürlich in der Stratosphäre vor und schützt unseren Planeten vor der Sonneneinstrahlung. Aufgrund seiner desinfizierenden Eigenschaften wird Ozon häufig bei der Wasseraufbereitung oder in Kläranlagen verwendet.

Was tun, wenn es nach Benzin riecht?

Riecht es im Auto regelmäßig verschmort oder nach Benzin und Diesel, sollte man in die Werkstatt. Solche Gerüche können auf ein Sicherheitsproblem hindeuten.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 26. März 2024 | 17:00 Uhr

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